Das sagen Schulen im Kreis Herford zu den Corona-Selbsttests

Kreis Herford. Seit letzter Woche werden die Schulen des Kreises mit Selbsttests beliefert. Immer wieder ist dabei auch die Polizei im Einsatz, damit die Kits zeitlich passend ankommen. Die Testanordnung hat so ihre Kniffe: Zum Einen kommen sie in Einzelteilen und müssen mühsam für jeden Schüler passend zusammengestellt werden. Und wie so oft sind die offiziellen Tutorials und Anleitungsvideos im Alltag kaum zu gebrauchen, da sie an der Lebensrealität eines Schulalltags gerne mal vorbeischrammen. Mit viel Eigeninitiative und Geduld haben sich Schüler untereinander jetzt mal durchgetestet. Herford Friedrichs-GymnasiumAm Ende hat das Testen über 30 Minuten gedauert und damit knapp ein Drittel der 90-Minuten Erdkunde gekostet. Hier setzt auch die Kritik von Schulleiterin Gudrun Horst de Cuestas an: "Die Kollegen sind nicht begeistert. Es hat reibungslos funktioniert, aber es ist nicht schön, so in den Unterricht zu starten." Sie wünscht sich, dass wie nach dem Neustart des Präsenzunterrichtes in der vergangenen Woche eine mobile Einheit des Testzentrums die Schnelltests an den Schülern durchführt. "Diese Tests wären auch zuverlässiger und bei einem positiven Test könnte gleich der PCR-Labortest nachgeschoben werden", meint sie. Sie wünscht sich auch, dass angesichts hoher Inzidenz in Zukunft häufiger getestet wird. Otto-Hahn-Realschule"Es hat länger gedauert als gedacht", sagt auch der Leiter der Otto-Hahn-Realschule, Karsten Heumann, über die ersten Selbsttests an seiner Schule. Er hat am Montag die Test-Sets bekommen, am Dienstag die erste und am Mittwoch die zweite Hälfte der Schüler aus den geteilten Klassen sich testen lassen. Sechs Lehrer mit medizinischen Handschuhen, Maske und Visier haben nacheinander die Tests mit den Schülern der 18 Klassen durchgeführt. "Es hat bis 10.30 Uhr gedauert", sagt Heumann. "Beim ersten Mal mussten wir es besonders genau und kleinteilig machen." Auch an der Otto-Hahn-Realschule wird man die Tests nach den ersten Erfahrungen wohl umorganisieren und die Durchführung den jeweiligen Lehrkräften der ersten Unterrichtsstunde übertragen. Enger Realschule"Das ist das erste Mal, dass wir das machen", sagt Lehrerin Beatrix Diel. Alle Schüler würden diesen Mittwoch und Donnerstag durchgetestet. "Bis auf die, deren Eltern das nicht möchten." Denn der Test sei freiwillig und vereinzelt gäbe es Widersprüche von Eltern. "Die Polizei hat die Testskits persönlich angeliefert", sagt Diel. Sie seien für die rund 850 Schüler der Einrichtung genau abgezählt gewesen. Für die Lehrer seien keine Testkits vorgesehen: Sie hätten sich alle im Engeraner Schnelltestzentrum an der Mühlen-Apotheke angemeldet, sagt Diel. Für die Selbsttests hat die Realschule Enger am Mittwochmorgen - und auch an diesem Donnerstag - eine Doppelstunde Zeit eingeräumt. Um den Kindern zu zeigen, wie sie den Abstrich aus dem Nasenflügel nehmen und den Antigen-Schnelltest machen müssen. "Aber auch, um Unsicherheiten auszuräumen, denn für die Allermeisten war es der erste Corona-Test", sagt Diel. Widukind-GymnasiumAm Widukind-Gymnasium in Enger (WGE) sind die rund 950 Schüler bereits durch mit den Schnelltests. Vergangenen Donnerstag und Freitag und in dieser Woche Montag und Dienstag sei das geschehen, erzählt die stellvertretende Schulleiterin Katrin Höcker-Gaertner. "Das ist sehr reibungslos gelaufen, wir hatten keinerlei schwierige Rückmeldung." Es hätten auch nur "relativ wenige" Eltern oder volljährige Schüler von ihrer Widerspruchsmöglichkeit Gebrauch gemacht. Auch am WGE haben sich die Kinder und Jugendlichen selbst getestet. Bünde Realschule Bünde-MitteMarion Bienen, Schulleiterin der Realschule Bünde-Mitte, spricht von erhöhtem Aufwand. Denn die Tests kamen in Einzelteilen und mussten pro Schüler zusammengefügt werden. Die Situation sei für viele Schüler noch ungewohnt. &bdquo;Es gab viele Schüler, die in der Situation selbst gesagt haben, dass sie den Test nicht machen wollen. Wir zwingen da natürlich auch niemanden." Insgesamt zieht Bienen eine positive Bilanz für die ersten Testtage. 500 der 700 Schüler seien nun erst mal getestet. &bdquo;Die nächste Lieferung ist auch schon da. Am Montag nach den Ferien testen wir dann wieder", sagt Bienen. Realschule Bünde-NordAuch Guido Broziewski Blomenkamp, Leiter der Realschule Bünde-Nord, berichtet von positiven Erfahrungen der ersten Testrunde: &bdquo;Ich habe noch keinen kompletten Überblick, aber ich schätze, dass nur etwa fünf Prozent eine Widerspruchserklärung abgegeben haben", sagt er. Generell sei die Akzeptanz bei den Schülern sehr hoch gewesen. &bdquo;Es ist alles gut gelaufen, die Kinder sind mit den Tests gut zurechtgekommen. Wir hatten keinen einzigen positiven Test", sagt er. Kritisch betrachtet der Schulleiter aber ebenfalls den organisatorischen Aufwand, um die Tests vorzubereiten und durchzuführen. &bdquo;Wir haben mehrere Stunden mit einem Krisenteam getagt und den genauen Ablauf besprochen, auch weil sich die Lehrerkollegen ja einem erhöhten Risiko aussetzen." Gymnasium am MarktFür Thomas Holste-Malavasi, Leiter des Gymnasiums am Markt, kommen weitere Tests in der Schule dagegen eigentlich nicht in Frage: &bdquo;Ich möchte diese Organisation nach Ostern nicht wiederholen. Das ist zu viel", sagt er. Die Tests dann auch noch selbst zusammenzustellen, dafür hätten die Schulen im Moment keine Zeit, sagt der Schulleiter. Erich-Kästner-Gesamtschule"Da wir ja Wechselunterricht haben, wurde heute die erste Gruppe der anwesenden Schüler von der Klasse fünf bis zur Q2 getestet, am Dienstag ist die nächste Gruppe an der Reihe", sagte Schulleiterin Antje Stuke Anfang der Woche. Die Schnelltests wurden von den Schülern selber durchgeführt, was offenbar gut funktioniert hat. "Die Kollegen sagen, es hat gut geklappt", sagte Antje Stuke. Etwa 400 Schüler haben sich an den beiden Standorten der Schule in Bünde und Kirchlengern getestet. Über die Resultate machte die Schulleiterin keine Angaben. "Wir sind aber guter Dinge." Aber auch hier gab es einige Schüler, die nicht am Test teilgenommen haben. Rödinghausen Von einem hohen Aufwand spricht auch Andreas Hillebrand, Schulleiter der Gesamtschule Rödinghausen. &bdquo;Die Testkits müssen wir in der Schule ja noch zusammenstellen. Das haben bei uns schon am Montag Lehrkräfte in ihren Freistunden gemacht", sagt er. &bdquo;Das Testen muss Routine werden."

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