Corona-Impfchaos: Zwischenzeitlich gar keine Terminvergabe mehr möglich

Kreis Herford. Obwohl viele Über-80-Jährige am Montag vergeblich versucht hatten, einen Impftermin zu bekommen, schafften es immerhin so viele durchzukommen, dass am ersten Tag bereits alle Termine im Februar vergeben wurden. Bis zum 1. März seien alle Termine für eine Erstimpfung vergeben, informierte der Kreis Herford gestern. Somit könnten 2.700 Menschen im Februar geimpft werden. Wer am Dienstag weiter sein Glück versuchte, stieß dann erneut auf Probleme. Aufgrund technischer Probleme musste die Online-Terminvergabe für Westfalen-Lippe vorübergehend vom Netz genommen werden. Termine zur Erstimpfung stehen nicht zur Verfügung Wer sich auf der Internetseite www.116117.de bis zum Impfzentrum in Enger durchklickte, kam bis zu diesem Hinweis: &bdquo;Zurzeit keine Termine für Erstimpfung – Zweittermine unter 116117", so der Verweis auf die Telefonhotline. Termine zur Erstimpfung stünden nicht zur Verfügung. Wer bereits einen Termin für eine Erstimpfung bekommen hatte, der könne unter der Telefonnummer 116117 einen Termin für die Zweitimpfung vereinbaren. Patrick Albrecht von der Pressestelle des Kreises, versicherte am Nachmittag, dass die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), die die Terminvergabe organisiert, &bdquo;mit Hochdruck" an einer Lösung des Problems arbeite. &bdquo;Der Kreis Herford hat keinen Einfluss auf die technischen Probleme", erklärte Albrecht. Terminbuchung für die Zeit ab Anfang März blockiert Es gebe Schwierigkeiten bei der Online-Terminvergabe der Zweitimpfungen für die Impfzentren Herne, Hamm und Dülmen – sowie das Impfzentrum im Kreis Herford. Und da für die vereinbarten Erstimpfungen keine Termine für die Zweitimpfung bereitstünden, sei die Terminbuchung für die Zeit ab Anfang März ebenfalls für diese Impfzentren blockiert. Eigentlich hätten Termine für die Erstimpfung bis zum 4. April und für die Zweitimpfungen bis zum 2. Mai freigeschaltet sein sollen. Insgesamt seien das für den genannten Zeitraum knapp 15.000 Impftermine für demnach gut 7.500 Personen, die mit einer Erst- und Zweitimpfung versorgt werden können. &bdquo;Dabei ist es wichtig, zu beachten: Die Zahl der frei geschalteten Termine richtet sich nach der Zahl der vom Land NRW zur Verfügung gestellten Impfdosen", so Patrick Albrecht. Einige Menschen hatten auf der Internetseite der KVWL die Information bekommen, dass &bdquo;kein Impftermin mehr frei" sei. Das sei nicht richtig. &bdquo;Freie Impftermine sind noch vorhanden", betonte Albrecht gestern. Landrat Jürgen Müller findet die Schwierigkeiten unglücklich Die Überlastung der Buchungssysteme hat zudem zu einem massiven Anstieg an Anrufen beim Bürgertelefon geführt. &bdquo;Dabei kam es in den Gesprächen oft zu emotionalen Reaktionen – von Wut bis hin zu Verzweiflung und Traurigkeit", so Albrecht. Landrat Jürgen Müller findet es äußerst unglücklich, dass so viele Menschen, die dringend einen Impftermin vereinbaren möchten, auf so viele Schwierigkeiten stoßen: &bdquo;Es sind jetzt insbesondere die älteren Menschen, die sich durch die Impfungen eine neue Lebensqualität versprechen. Für viele dieser Menschen ist es der lang ersehnte Ausweg aus der sozialen Isolation. Es sollte nicht sein, dass diese Hoffnung durch die Schwierigkeiten bei der Terminvergabe auf die Probe gestellt wird", so der Landrat. &bdquo;Die Kreise und kreisfreien Städte informieren die Bürgerinnen und Bürger trotz kurzfristiger und unzureichend durchdachter Planänderungen des Landes so gut es geht. Umso ärgerlicher ist es dann, dass die Kritik an überlasteten Systemen und komplizierten Anmeldevorgängen bei uns vor Ort ausgefochten wird".

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