Kähler rechnet mit Entscheidung über OWL-Forum für dieses Jahr

Herford. Das erste Halbjahr wird weiterhin stark von der Pandemie geprägt sein, sagt Tim Kähler. "Wir werden noch ein paar Monate unter besonderen Bedingungen leben." Dennoch beschäftigen den Bürgermeister viele weitere Themen, die Herford voranbringen sollen. Einige sind hier aufgelistet, aber längst nicht alle. Corona Die Folgen der Pandemie und die zusätzlichen Anforderungen, die daraus entstehen, werden die Stadt noch beschäftigen, sagt Kähler. Zum Beispiel dann, wenn sie dieses Jahr einen neuen Haushalt aufstellt. Die Herausforderung besteht darin, die Kosten der Pandemie und die Perspektiven der Stadt zu bewerten. Zurzeit ist das noch nicht absehbar. Doch Kähler ist zuversichtlich: "Herford hat gut gewirtschaftet. Personalien Herford wird zwei neue Beigeordnete und einen neuen Feuerwehr-Chef bekommen. Vakant sind die Beigeordneten-Stellen des Kämmerers und der Sozialdezernentin: Die Bewerbungsfrist für beide Stellen ist bereits abgelaufen. Michael Stiegelmeier, der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, scheidet aus Altersgründen aus dem Dienst aus. Das Auswahlverfahren für seine Stelle beginne demnächst, sagt Kähler. Mobilitätskonzept Grundsatzentscheidungen stehen zum Thema Mobilität an. Herford hat Konzepte für den Rad- und für den Öffentlichen Personennahverkehr. Ein Mobilitätskonzept soll beides verbinden und auch alle anderen Verkehrsteilnehmer berücksichtigen: Autofahrer, Fußgänger, Carsharer . . . Zudem werden Fahrradzonen mehr und mehr ein Thema. Zur ICE-Trasse hat sich Kähler schon positioniert: Er hält es für unverhältnismäßig, die Natur für ein paar Minuten Fahrtzeit-Gewinn umzupflügen. Interessant seien snrt die Pläne der Deutschen Bahn AG, Bielefeld und sein Umland per S-Bahn zu vernetzen, sagt er. Der Begriff S-Bahn beschreibt eine Systematik von drei Verbindungen je Stunde, erklärt der Sprecher des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), Uli Beele. Das Idee des S-Bahn-Netzes OWL greife Jahrzehnte in die Zukunft. Er selbst habe dazu nichts vorliegen. Auch Dirk Pohlmann, dem Sprecher der Bahn in NRW, "sind keine konkreten Planungen bekannt". Das ändert sich vielleicht bis zur Ratssitzung am 26. März. Kähler hat dazu einen Bahn-Vertreter eingeladen, damit er die Politiker auf den Stand der Dinge bringt. Die Zusage liegt bereits vor. Klimaschutz Klimaschutz ist für Kähler die Klammer, die 2021 alle Themen umfasst. Das Klima-Abo und das Klima-Ticket, beides eingeführt am 1. August 2020 und eine besonders billige Möglichkeit zur Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs, scheinen gut anzulaufen. Zwar habe er noch nicht alle Zahlen, sagt der Bürgermeister, aber den ihm vorliegenden Daten zufolge, würden die Tickets sehr gut angenommen. Kähler will sich für eine kreisweite Einführung des Angebots einsetzen. In der Innenstadt wolle die Stadt mehr Bäume anpflanzen und Ersatzanpflanzungen dort vornehmen, wo Bäume gefällt werden müssen. Denn dies könne sinnvoll sein, wenn dadurch verkehrspolitische Maßnahmen möglich werden, die zu mehr Klimaschutz führen, sagt Kähler. Die Stadt verfolgt zudem die Idee, 221 Bäume an Bürger zu verschenken, weil es immer weniger Bäume in (Vor-)Gärten gibt. Geplant ist für dieses Jahr, weitere Elektrotankstellen zu installieren. Und vielleicht könne ein erstes Wasserstoff-Projekt realisiert werden. Damit beschäftige sich derzeit die städtische Wohnbau WWS. Im Quartier auf dem Stiftberg haben die drei Geschwister den Maßstab für die Energieversorgung der Zukunft auf dem Hammersmith-Gelände gesetzt. Neue Fenster, Fernwärme, Holzpellets, Photovoltaik, Stromspeicher im Keller sind die Stichworte. Die drei Gebäude erfüllten den Eneergiestandard KfW 30, seien klimaneutral, würden perspektivisch mehr Strom erzeugen als verbrauchen und ihn deshalb künftig ins Netz einspeisen. Bei der Beratung und Förderung Sanierungswilliger werde eine Rolle spielen, dass Herford einen hohen Anteil an altem Wohnbestand hat, sagt Kähler. Eine energetische Sanierung dürfe Mieter nicht an den Bettelstab bringen. Kultur und mehr 2021 wird es auch um die Frage gehen, was sich die Stadt an Kultur, an Veranstaltungen und an Veranstaltungsstätten leisten möchte und wie viel sie bereit ist, dafür auszugeben. Das Ergebnis soll in ein Veranstaltungsstättenkonzept einfließen. Unter anderem werden zuvor Veranstaltungsorte wie der Schützenhof, das Theater, die Markthalle und der Alten Güterbahnhof diskutiert, aber auch die Frage, ob Herford ein OWL-Forum bauen will. Auf der Grundlage eines Verkehrswertgutachtens hat die Stadt den Schützen ihre Anteile am Schützenhof angeboten. Die Antwort dazu steht noch aus. Ebenso wie der Schützenhof ist das Stadttheater stark sanierungsbedürftig. Über seine Zukunft soll ebenso entschieden werden wie über das OWL-Forum, sagt Kähler. Pakt mit dem Sport Neu aufgelegt wird der "Pakt mit dem Sport". Stadt und Stadtsportverband legen darin grundsätzliche Ziele und Verpflichtungen fest. Ein zentrales Thema werden die Schwimmstätten sein: Im Winter gebe es nicht genügend Zeiten für die Vereine und den Schwimmunterricht, sagt Kähler. "Wir müssen da eine Lösung finden." Jugendhilfeplan Neu aufgestellt wird auch der Jugendhilfeplan: Was sind die Bedarfe, was wollen wir erreichen und wie messen wir die Erfolge? Das sind die drei Fragen, die das Papier beantworten soll. Stadtentwicklung Die Bürger werden zahlreiche Baumaßnahmen oder Vorbereitungen dazu erleben. Dazu gehören ein Planungswettbewerb für den Rathausplatz, Diskussionen über die Weiterentwicklung des Hammersmith-Areals, die Bauarbeiten am Ravensberger Gymnasium, die Entscheidung darüber, wie der Platzbedarf der Geschwister-Scholl-Schule befriedigen wird und die Errichtung des Archäologischen Fensters am Münster (AFaM). Der Bauantrag fürs AFaM liegt inzwischen im Rathaus vor. Im Zuge der Neuauflage des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) nimmt sich Kähler auch für das City-Marketing Grundsätzliches vor: Er will Antworten auf die Frage, ob der Einzelhandel in der Stadt konzentriert werden soll und wo weitere Gastronomie sinnvoll wäre. Positive Momente Wichtig ist Kähler, nach der Pandemie für positive Momente in der Stadt zu sorgen. Den Bürgern hat er bereits ein großes Fest angekündigt. Aber es geht um mehr: Die Herforder sollen nach der Pandemie wieder näher zusammenrücken. Wirtschaft sei zu großen Teilen Psychologie, sagt der Bürgermeister.

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