Wie Herford 2021 sein Erscheinungsbild verändern wird

Herford. Corona hin oder her: Den Herfordern dürfte nicht langweilig werden in diesem Jahr, wenn sie die Entwicklung ihrer Stadt im Blick behalten. An zahlreichen Stellen wird sich etwas verändern und weiterentwickeln. Hier ein kleiner, aber nicht vollständiger Ausblick aufs Jahr 2021. Am Gange Der Bereich am Gange - zwischen Linnenbauer- und Münsterkirchplatz an der Volkshochschule - war eigentlich bereits fertig geplant. Doch dann konnte die Stadt eine Teilfläche, die dem Kreis Herford gehörte und an dessen Grundstücksgrenze die Planung endete, kaufen. Nun soll ein Entwurf aus einem Guss entstehen. Einziges Manko: Die Volkshochschule will ihre Stellplätze dort gerne erhalten. "Wir sind dazu im Gespräch", sagt Baubeigeordneter Peter Maria Böhm, der einen Einblick in seine Aufgaben für 2021 gibt. Noch vor Ostern, so seine Schätzung, könne der Entwurf öffentlich werden. Und wenn alles optimal laufe, werde Ende des Jahres mit den Arbeiten begonnen. Arndt- und Schillerstraße Konkreter sollen auch die Pläne für die Achse zwischen Marta und Münster werden. Wie Arndt- und Schillerstraße, die Verbindung zwischen Berliner und Goebenstraße am Wilhelmsplatz vorbei künftig aussehen könnten, wird zunächst die Planer im Rathaus beschäftigen. Rathausplatz Für den Rathausplatz wird die Stadt 2021 einen freiraumplanerischen Wettbewerb durchführen, wie es ihn auch schon für das Archäologische Fenster am Münster (AFaM) gab. Die Teilnehmer des Wettbewerb sollen jedoch einen Eindruck vom Gesamtareal haben, wenn sie ihre Ideen für den Rathausplatz entwerfen. Deshalb wartet die Stadt mit der Ausschreibung, bis der Bauantrag für das AFaM vorliegt, das einen Blick in Herfords Geschichte ermöglichen wird. Er ist in Arbeit, liegt im Rathaus aber noch nicht vor. Geschwister-Scholl-Schule Ein großes Thema wird in diesem Jahr die Frage werden, wie die Stadt dem Platzbedarf der Geschwister-Scholl-Schule Rechnung trägt. Böhm erwartet dazu Grundsatzdiskussionen. Die Konfliktlinie dürfte zwischen der Erweiterung des derzeitigen Standorts und dem Neubau an anderer Stelle liegen. Unbestritten ist, dass die Schule einen größeren Raumbedarf hat. Der könnte mit Ach und Krach auf dem Schulgelände errichtet werden, sagt Böhm. Es stelle sich aber die Frage, ob es sinnvoll sei, dort zu bauen, wenn dafür ein zweistelliger Millionenbetrag nötig ist und danach keine weiteren Entwicklungsmöglichkeiten mehr bestehen. Ravensberger Gymnasium Die Arbeiten am Ravensberger Gymnasium werden die Herforder durch das Jahr begleiten - und noch länger. Die Sporthalle ist bereits abgerissen, das Schulgebäude soll nächsten Monat folgen. Die neue Sporthalle könnte zu Ostern 2022 fertig sein. Zum Halbjahreswechsel im Januar/Februar 2023 hofft die Stadt, auch die Schlüssel für die Schulgebäude übergeben zu können. Aber am Ravensberger Gymnasium hat es in der Vergangenheit schon einige Überraschungen gegeben. Stichworte: mangelhafter Brandschutz und Asbest. Und Großbaustellen sorgen immer wieder für Unvorhergesehenes. Hauptschule Elverdissen Neben der alten Hauptschule in Elverdissen hat die Stadt Flächen erworben. Nun würde sie mit den Bürgern gerne Planungswerkstätten durchführen und sich so einer künftigen Nutzung des Geländes annähern. Das geht derzeit wegen der Pandemie nicht, Böhm hofft aber auf eine Möglichkeit noch in diesem Jahr. Teilweise haben Bürger auch schon Ideen für die weitere Nutzung entwickelt. Das Gebäude der ehemaligen Hauptschule hat der Kreis Herford noch bis 2022 als Zweitstandort des Anna-Siemsen-Berufskolleg gemietet. Den Sanierungsbedarf der Gebäude wird sich die Verwaltung in den nächsten Monaten ansehen. Kleines Feld Die Stadt will eine Kita und ein Bildungshaus auf dem Gelände des jetzigen Mobilheims im Kleinen Feld bauen. Wenn sie den Bebauungsplan dazu betrachtet, werde sie auch die Eishalle und das Freibad in den Blick nehmen, sagt Böhm. Kasernen-Gelände Vor Ostern soll der Entwurf eines Plans stehen, mit dem die Stadt die weitere Gestaltung des Hammersmith-Areals angeht. Dabei geht es vor allem um die Frage, wo auf der Fläche welche Art von Wohnbebauung errichtet wird. Auch der Bildungscampus entwickelt sich weiter. Beide Flächen liegen im Aufgabenbereich der Stadtentwicklungsgesellschaft, die Stadtverwaltung hat jedoch das Planungsrecht. Vergabegrundsätze Eng mit der neuen Wohnbebauung auf dem Wentworth-Gelände hängt die Frage zusammen, nach welchen Kriterien Baugrundstücke an Bauwillige abgegeben werden. Dem Bauausschuss lag die Frage schon mal im Frühjahr 2020 vor. Eine Antwort verschob er damals aber. Das Thema birgt Brisanz. Fußgängerzone Weiter fortsetzen wird die Stadt die Erneuerung der Fußgängerzone am Gehrenberg. Wallanlage Fortgesetzt werden soll die abschnittsweise Erneuerung des Walls. Die Arbeiten im Bereich Unter den Linden hatten bereits vor der Pandemie begonnen und dauern weiterhin an. Neues ISEK Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) ist die Grundlage für zahlreiche, vom Land geförderte Baumaßnahmen im öffentlichen Raum, zum Beispiel für die Neugestaltung der Fußgängerzone, das Programm "Herford ans Wasser" und die Neuplanung des Rathausplatzes. Herford will nun in die Fortsetzung. Das neue ISEK wird voraussichtlich die Flächen des Janups, des Theaters, eines möglichen OWL-Forums und des Alten Güterbahnhofs umfassen. Geplant wird dabei für rund zehn Jahre und mit Fördermitteln für Projekte der nächsten vier bis fünf Jahre. Ein externes Büro ist bereits mit der Vorbereitung des ISEKs 2 beauftragt, kann corona-bedingt derzeit allerdings keine Bürgerforen durchführen. Umzug des Wertstoffhofs Auf dem knapp 20.000 Quadratmeter großen Grundstück des früheren Kauflands an der Kiebitzstraße soll ein neuer Wertstoffhof samt Recyclingzentrum entstehen. Der Umzug einer Außenstelle der städtischen SWK dorthin steht an. Die Recycling-Börse soll komplett umziehen. Regionalplan In der Politik wird der Regionalplan ein Thema sein, in dem der Raum für Wohnen, Gewerbe und Schutzgebiete festgelegt wird; die verschiedenen Interessengruppen haben dazu sehr unterschiedliche Aufassungen. Das Verfahren liegt zwar bei der Bezirksregierung, aber die Städte und Gemeinden werden dazu gehört. Brandschutzbedarfsplan Wie die Stadt den Brandschutz sicherstellt, steht im Brandschutzbedarfsplan. Bei der anstehenden Fortschreibung geht es um Fahrzeuge und Rettungszeiten, aber auch darum, ob die hauptamtliche Wache überhaupt noch den Erfordernissen genügt. Ein Gutachten dazu liegt der Stadt bereits vor. Der Entwurfsplan soll den Politikern im Februar vorgelegt werden, entscheiden wird der Stadtrat. Der Bürgermeister sagte kürzlich, er sehe interessante Diskussionen auf ihn zukommen. Mobilitätskonzept Herford hat bereits Konzepte für den Rad- und den Öffentlichen Personennahverkehr. Ein Mobilitätskonzept soll beide Konzepte verbinden und auch alle anderen Verkehrsteilnehmer berücksichtigen, zum Beispiel Autofahrer, Fußgänger, Carsharer. Zudem werden Fahrradzonen zunehmend ein Thema werden, das zeichnete sich kürzlich schon ab, als es um eine Fahrradzone im Bereich Wilhelmsplatz ging.

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