Wie ein Lehrmädchen zur Leiterin des Konsums wurde

Herford. Unser Mittwochrätselfoto vom 30. Dezember zeigte den Dorfplatz in Elverdissen. Rita Frentrupweiß: &bdquo;In dem linken großen Haus befand sich früher mal der ,Konsum, wo ich mir während meiner Schwangerschaft 1980 palettenweise Dickmilch gekauft habe. Daneben befindet sich heute ein Kindergarten und zur anderen Seite, nicht mehr im Bild, war die Praxis von Zahnarzt Beck. Dort wurde ich als Kind wegen einem Loch im Zahn behandelt, aber das war mir nicht geheuer und ich habe, während der Arzt bohrte, einfach den Mund zu gemacht. Den Anschnauzer werde ich mein Lebtag nicht vergessen.“ Geplante neue ICE-Trasse macht Sorgen Bianca Eickmann hat erkannt: &bdquo;Das Foto zeigt den frisch angelegten Dorfplatz in Elverdissen. Hinter dem weißen Haus befindet sich jetzt ein Kindergarten, dazwischen ein kleiner Fußweg, der den Dorfplatz mit der Elverdisser Straße (unserer Hauptstraße) verbindet. In den letzten Jahren gab es so manche Aktivität der Elverdisser auf ihrem Dorfplatz: den Weihnachtsmarkt, den Dorfbrunch, der Maibaum (Ereignisse, die dieses Jahr leider ausfallen mussten). PS: Die Auflösung lautet ,Elverdissen, ein idyllisch dörflicher Teil von Herford, der von der geplanten neuen ICE-Trasse zwischen Bielefeld und Hannover aktuell arg bedroht wird!“ Bärbel Büttner-Schneider erinnert sich: &bdquo;Als Zweijährige kam ich erstmals 1955 aus dem Ruhrgebiet (Essen) hierher, um meine Großeltern sowie Onkel und Tante zu besuchen, die am Dorfplatz wohnten. Der Platz muss kurz vorher angelegt worden sein, da ich ein ähnliches Foto besitze mit etwa gleichgroßen Büschen und Bäumen. Auf meinem Kinderdreirad umfuhr und durchquerte ich den kleinen Park mit großer Freude. Das Foto zeigt drei Mehrfamilienwohnhäuser. Im Haus ganz links befand sich im Erdgeschoss ein Lebensmittelmarkt, der Konsum, der die Elverdisser mit allem Notwendigen versorgte. Heute befindet sich dort am Dorfplatz Nr. 3 die Praxis für Physiotherapie Ertel & Baric. Damals war Elverdissen eine autonome Gemeinde mit einem eigenen Bürgermeister. Der Dorfplatz war von jeher eine Oase der Erholung. Aus den Jungbäumen sind in den vergangenen Jahrzehnten imposante Parkbäume geworden. Heute werden auf dem Dorfplatz Maibäume im Frühling und Weihnachtsbäume im Dezember aufgestellt. Es fanden in den letzten Jahren kleine, aber feine Weihnachtsmärkte, Gottesdienste und Andachten statt. Der Verein ,Unser Elverdissen engagiert sich für diese Projekte. Ein Ort der Erholung ist der Dorfplatz immer noch mehr denn je, da die Elverdisser unter dem Blätterdach seiner Schatten spendenden Bäume in heißen Sommern die angenehme Kühle genießen.“ Gisela Vahle schreibt: &bdquo;Ich bin 83 Jahre jung und wohne in Herford. In dem Haus ganz links war der Konsum. Die Häuser daneben wurden damals von einigen Angestellten der Firma Ahlers bewohnt. Im Konsum war ich einige Jahre beschäftigt, zuerst ab Anfang der 1950er Jahre als Auszubildende (damals hieß das noch Lehrling), später als Verkäuferin und einige Jahre später als Leiterin. Auf dem Dorfplatz stand damals nur eine Bank, auf der ich häufig meine Mittagspause verbracht habe. Es gab am Dorfplatz auch einen Zahnarzt. Auf der gegenüberliegenden Seite standen ein paar private Häuser. Ich habe auch damals schon in Herford gewohnt und die Elverdisser kamen mir anfangs ziemlich stur und eigenartig vor. Das hat sich aber glücklicherweise schnell geändert und ich habe mich dann in Elverdissen auch wohl gefühlt. Vielleicht können sich ja noch ein paar Elverdisser an mich erinnern, damals hieß ich Bach. Es war eine schöne Zeit, leider ist sie lange vorbei, aber ich erinnere mich gerne daran zurück.“ Schmerzhafte Erinnerung an einen Zahnarztbesuch Christoph Olheide erinnert sich: &bdquo;Das Bild dürfte aus den 1950er Jahren stammen. Ich selber kenne den Dorfplatz seit frühester Kindheit Anfang der 70er Jahre, als die kleinen Bäumchen schon deutlich größer gewachsen waren. Zum Besuch des Elverdisser Kindergartens, der sich heute links von den drei Häusern im Vordergrund befindet, zur Zeit der Aufnahme aber noch nicht gebaut war, trat man regelmäßig seinen Weg Richtung Dorfplatz an. Gruppenleiterinnen waren damals Tante Roswitha, Tante Emmi und Tante Ingeborg (die Erzieherinnen wurden früher als Tante XY angesprochen). In späteren Jahren wurde auf dem Dorfplatz mit den Freunden nach der Schule oft Fußball gespielt. Das linke der Häuser im Vordergrund beherbergte den Konsum, wo man an Lebensmitteln und Haushaltswaren alles Notwendige bekommen konnte. In eher schmerzhafter Erinnerung ist mir der Dorfplatz aufgrund der früher dort beheimateten Zahnarztpraxis (rechts außerhalb des Bildes). Viel zu oft hörte ich bei den jährlichen Kontrollbesuchen den Befund ,Karies, was mich sofort zusammenzucken ließ, denn schließlich bedeutete es nichts anderes, als dass gleich der Bohrer in Aktion treten würde.“ Thomas Schmidt schreibt: &bdquo;Das Bild ist aufgenommen aus südwestlicher Richtung. Es könnte Ende der 50er oder Anfang der 60er Jahre entstanden sein. Gut zu erkennen sind die drei Mehrfamilienhäuser, die dort heute (natürlich energetisch saniert ) immer noch stehen. Im linken der drei Gebäude befand sich ein Lebensmittelladen (Konsum), heute ist dort eine Physiotherapiepraxis untergebracht. Links vom weißen Gebäude ist dann später der evangelische Kindergarten gebaut worden. Die Häuser am linken mittleren Bildrand zeigen zur Elverdisser Straße. Gerhard Vogel hat erkannt: &bdquo;Der Platz wurde fotografiert von unserem Haus Dorfplatz 16 aus. Das Foto stammt von ca.1960. Der Ev. Kindergarten links neben dem Konsum war noch nicht gebaut.“ Klaus-Dieter Storkschreibt: &bdquo; Das Foto muss kurz nach der Neuanlage des Platzes entstanden sein. Die damals gepflanzten jungen Bäume sind heute groß und beschatten den Ortskern von Elverdissen. Elverdissen war bis zur Gebietsreform im Jahre 1969 eine selbstständige Gemeinde und gehörte verwaltungsmäßig zum Amt Herford-Hiddenhausen, welches aufgelöst wurde. Mit einigen weiteren Gemeinden aus dem Amt Herford-Hiddenhausen wurde es 1969 ein Stadtteil von Herford. In unmittelbarer Nähe des Dorfplatzes befinden sich auch die Grundschule, Kirche, zahlreiche Geschäfte, Apotheke, und der Hauptsitz der Textilfirma Ahlers AG. Bekannt ist auch das ehemalige Hotel-Restaurant Ehrler an der Kreuzung Elverdisser Straße, Werler Straße, Braker Straße. Das Gebäude wurde vor einigen Jahren abgerissen um für einen Neubau des Pflegeheims Bonitas Platz zu machen.“ Anja Russgrüßt aus dem ,sympathischen Dorf im Süden von Herford: &bdquo;Als Schülerin habe ich den Dorfplatz unzählige Male passiert. Anfangs zu Fuß oder mit dem Rad auf dem Weg zur Grundschule, später dann im Bus auf der Fahrt zum Gymnasium in der Stadt. Die Bäume sind mittlerweile zu stattlichen Exemplaren herangewachsen und geben dem Platz seine wunderschöne parkähnliche Anmutung. Dank der Quartiersentwicklung unter Federführung von Judith Stallner wurde der Dorfplatz ab 2016 wiederbelebt und kam in seiner ganzen Schönheit endlich richtig zur Geltung. Weihnachtsmarkt, Maibaumfest, Dorfbrunch – alle Feste wurden durch den ehrenamtlichen Einsatz vieler engagierter Elverdisser(innen) zu unvergesslichen, stimmungsvollen Gemeinschaftserlebnissen.“ Gewinner Drei Mal gab es beim Rätselbild eine historische Zeitungsseite per Mail zu gewinnen. Diese senden wir in den nächsten Tagen per E-Mail zu. Die Gewinner sind Anja Ruß, Ann-Sophie Siekmann und Gisela Vahle. Herzlichen Glückwunsch!

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