Das Marta und sein Weg in den digitalen Raum

Herford. Auch wenn das Marta wie alle Museen wegen der Corona-Pandemie geschlossen ist, ist das Museum auf vielerlei digitalen Plattformen aktiv. Instagram, Facebook, Youtube, die eigene Homepage und der Marta-Blog wollen bespielt werden. &bdquo;Mein Tätigkeitsbereich ist ein weites Feld und die klassische Pressearbeit hat daran einen immer kleiner werdenden Anteil“, sagt Daniela Sistermanns, Leiterin des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit im Marta. Ihre Stelle ist neu ausgeschrieben und soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt neu besetzt werden. Die 37 Jahre alte Sistermanns wechselt im Februar kommenden Jahres an die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe. &bdquo;Das ist ein großes Haus, das seinerseits bereits über vielfältige Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit auch im digitalen Raum verfügt und diese auch kreativ nutzt“, sagt Sistermanns. Eine große Aufgabe dort werde es ab 2022 aber sein, das Museum während einer längeren Schließungs- und Umbauphase vor dem Verschwinden aus der Öffentlichkeit zu bewahren. &bdquo;So einen Prozess zu begleiten ist eine arbeitsreiche, spannende und fordernde Angelegenheit, aber auch eine einmalige Chance“, sagt Sistermanns. Ausstellungen und digitaler Raum verbinden sich Viereinhalb Jahre verantwortete Sistermanns die Öffentlichkeitsarbeit des Marta, das schon lange vor Corona begonnen hatte, die Ausstellungen im Museum mit dem vorwiegend digital gedachten Raum draußen zu verbinden. In der aktuellen Ausstellung &bdquo;Trügerische Bilder“ gibt es QR-Codes an den Wänden, über die sich die Besucher Interviews mit den jeweiligen Künstlern auf ihrem Smartphone anschauen können. Die finden sich auch auf dem Marta-Blog und können vom heimischen Rechner aus – ohne Museumsbesuch – angesehen werden. Eigentlich als zusätzlicher Input für Ausstellungsbesucher gedacht, sorgen sie jetzt dafür, dass das Museum trotz Schließung wahrnehmbar bleibt. Ebenso wie die Videos auf dem Marta-Youtube-Kanal, auf denen Menschen des Marta-Teams Einblicke in aktuelle Ausstellungen geben, werden die Inhalte des Blogs zum größten Teil vom Marta-Team selbst produziert. Den Youtube-Kanal des Marta gibt es zwar schon seit zehn Jahren, aber von den in dieser Zeit eingestellten 162 Videos stammen 35 allein aus diesem Jahr. Waren es früher meist Trailer zu den Ausstellungen, Berichte von Eröffnungen oder Künstlerinterviews, sind dort inzwischen eher kurze Video-Häppchen, in denen die Kuratorinnen Lieblingsarbeiten vorstellen, oder Basteltipps aus dem Marta-Atelier, zu sehen. &bdquo;Die Idee zu diesen Kunsthäppchen entstand zwar während des ersten Corona-Lockdowns“, sagt Sistermanns, &bdquo;aber die Formate werden gut angenommen und werden in ähnlicher Form das Museum wohl weiter begleiten, auch wenn ein Ausstellungsbesuch wieder möglich ist.“ Zwischen Werbung, Information und Vermittlung Ziele der Öffentlichkeitsarbeit seien es gleichermaßen, Menschen Lust auf einen Museumsbesuch zu machen und Informationen über die Ausstellungen und zeitgenössische Kunst nach draußen zu tragen. &bdquo;Museen haben ja schließlich auch den Auftrag der Vermittlung und Bildung“, sagt Sistermanns. Die wohl größte Veränderung durch die sozialen Medien sei es wohl, dass das Museum jetzt die Menschen mit seinen Kanälen direkt erreichen könne. Die klassischen Medien werden dabei zunehmend zu einem Kanal unter vielen. &bdquo;Das funktioniert nur in enger Kooperation mit allen Beteiligten von der Museumsleitung über das kuratorische Team, die Abteilung Bildung und Vermittlung bis zum Veranstaltungsbereich. &bdquo;Der Abend mit Lars Eidinger und seiner Autistic Disco im Januar war mehr Öffentlichkeitsarbeit als klassische Veranstaltung“, sagt Sistermanns. Der Schauspieler war Ende Januar im Rahmenprogramm der Ausstellung &bdquo;Im Licht der Nacht – Vom Leben im Halbdunkel“ zu Gast im Marta gewesen. Wie es mit den Ausstellungen im Marta nach Corona weitergeht ist noch offen. Der für Mitte Dezember angesetzte Termin der Jahrespressekonferenz wurde jedoch gerade bis auf Weiteres verschoben. www.marta-herford.de.

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