Was der zweite Lockdown für H2O und Eishalle bedeutet

Herford. Bei den Freizeiteinrichtungen der Stadt - H2O und Eishalle - sind nach Bekanntwerden der neuen Corona-Schutzmaßnahmen noch viele Fragen offen. Zum Beispiel die, ob das Bad ab Montag für das Schulschwimmen geöffnet bleiben kann, die Eishalle für das Training der Profisportler. Betriebsleiter Markus Diering wartet dazu noch auf die Verordnungen von Bund und Land. Freizeitbad und Saunabereich Ein Großteil der 160 Mitarbeiter im H2O - im Schwimm- und Saunabereich - wird im November erneut in die Kurzarbeit gehen, sagt Diering. Beim Lockdown im Frühjahr - Wiedereröffnung war Anfang Juli - seien davon 120 bis 130 Personen betroffen gewesen, vor allem aus dem operativen Geschäft, obwohl sie Revision, Reparaturen und Grundreinigung vorgezogen hätten. Viel Arbeit entstand damals in der Administration (Verwaltung) durch die Anträge auf Kurzarbeit. Das werde auch jetzt wieder auf die Freizeiteinrichtung zukommen. Sollte das Schulschwimmen weiterhin stattfinden können, würden zudem weniger Mitarbeiter in Kurzzeit gehen müssen, sagt Diering. Dann müsse unter anderem weiterhin gereinigt werden. Anders als beim ersten Lockdown im Frühjahr werden die Freizeitbetriebe die Technik deshalb auch nicht überall und nicht allzu weit runter fahren. Wegen der Gefahr von Verkeimung und Folgeschäden an Gebäudeteilen ist das sowieso nicht komplett möglich. Vorerst steht aber auch nur ein Lockdown bis Ende November im Raum. Im Frühjahr hatten die Freizeitbetriebe die Temperatur langsam - von 26/27 auf 20 Grad Celsius gesenkt: Die Holzdecke hätte sonst Risse bekommen. Sechs Wochen, das war damals die Schätzung von Stadtwerke-Geschäftsführer Oliver Daun, brauche es, um die Temperatur ebenso langsam - und ohne Schäden zu verursachen - wieder hochzufahren. Eishalle In der Eishalle könnten sie die Frischluft-Lüftung weitgehend abschalten, sagt Diering. Eingeschaltet werde sie dann nur noch für die sechs bis acht Stunden, in denen die Profi-Eishockeyspieler auf der Fläche trainieren. Sofern sie überhaupt trainieren dürfen. Davon geht Diering allerdings aus, weil Profispiele weiterhin erlaubt sind und damit eigentlich auch das Training der Profis erlaubt sein müsste. Finanzielle Verluste Über die finanziellen Verluste in den Freizeiteinrichtungen der Stadtwerke gibt es noch keine genauen Zahlen. Unter anderem steht die Höhe der Ausgleichszahlungen noch nicht fest. Außerdem steht die Frage im Raum, ob der Lockdown über den November hinaus noch einmal verlängert wird. Das hätte Auswirkungen auf das Gutschein-Geschäft zu Weihnachten und die Besucherzahlen in Winterferien. In den vergangenen Wochen waren 300 Gäste im Saunabereich, 400 im Bad erlaubt. Zu Normalzeiten - ohne Corona - liegt die Maximalauslastung im Saunabereich bei 680 Personen, im Freizeitbad bei 1.000 Personen. Allein daran lasse sich ablesen, wie hoch das Defizit ausfallen könnte, sagt Diering. Weniger Besucher in den vergangenen Monaten bedeutete nicht zugleich auch weniger Personal: Die Corona-Schutzmaßnahmen würden einen enormen Mehraufwand bedeutet, sagt der Betriebsleiter. Das Personal sei in den vergangenen Wochen voll ausgelastet gewesen. Anfang Mai hatte Geschäftsführer Daun angekündigt, dass der Fehlbetrag im Bereich der Freizeitbetriebe deutlich siebenstellig ausfallen werde und auf bis zu fünf Millionen Euro anwachsen könne, wenn der Lockdown bis Ende des Jahres anhalte. Zum ganzjährigen Lockdown kam es zwar nicht. Der finanzielle Verlust dürfte trotzdem außerordentlich groß sein; und er kommt zu dem Zuschussbedarf hinzu, den die Freizeiteinrichtungen sowieso jedes Jahr haben.

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