Hiddenhausen/Herford. Feierliche Eröffnungen von Ausstellungen waren in den vergangenen Monaten coronabedingt selten geworden. Umso bemerkenswerter ist hier die kleine Matinee, mit der jetzt im Bürgerzentrum Haus unter den Linden (HudL) die neue Werkschau der Hiddenhauser Künstlerin Doris Dümpe eröffnet wurde.
Darüber ist besonders der Leiter des HudL, Hartmut Giebel, erfreut. Denn er bietet seinen Besucher gern stets neue Eindrücke und Wandgestaltungen, die er dank des Künstlerforums Herford mit seinen zahlreichen Künstlern nun wieder regelmäßig ermöglichen kann. Die Termine für die nächsten Ausstellungen sind mit dem Vorsitzenden, Hans Joachim Schrauwen abgestimmt und bereits in trockenen Tüchern.

Ein Urgestein des Künstlerforums
Doch zunächst zeigt Doris Dümpe bis zum 15. November ihre sorgsam ausgewählten Gemälde. Dümpe gilt als eines der Urgesteine des Künstlerforums. Sie war schon dabei, bevor die Künstlergruppe zum eingetragenen Verein wurde. Zudem ist sie aktive Ausstellungsorganisatorin im Haus Stephanus.
Die gelernte Erzieherin hat schon früher mit Kindern und Jugendlichen künstlerisch gearbeitet. Intensiv mit der Kunst beschäftigt sie sich seit 1998. Sie belegte lange Zeit Schulungen und Workshops bei einer Kunststudentin in Detmold.
Dort hat sie hauptsächlich mit Kreiden auf Velourspapier gearbeitet, meist gegenständlich, Bilder von kleinen Fotos proportional in große Formate umgesetzt. Später hat sie fünf Jahre lang Seminare bei der Künstlerin Gisela Wäschle besucht.
Dümpe bevorzugte nun Acrylfarben auf Leinwand, ihre Malerei entwickelte sich in eine freie, fantasievolle Richtung in anmutenden Farben. Ihre Bilder sind erfrischend farbig, aber dennoch eher dezent und wohltuend zurückhaltend. Die Künstlerin erzählt, dass sie beim Malen auch mal längere Pausen macht, das angefangene Bild betrachtet, weiterentwickelt und immer wieder im Abstrakten Gegenständliches sucht, entdeckt und ausarbeitet. Auf diese Weise ist zum Beispiel das Bild „Lichtgestalt" zur „Licht- und Schattengestalt" geworden.
Künstlerin experimentiert gerne
Zu sehen sind auch Collagen wie „Phönix aus der Asche" tragen, die durch die Marta-Ausstellung „Asche und Gold" inspiriert ist. Dümpe hat dabei Metalle eingearbeitet und die Asche so voluminös aufgetragen, dass sie durch den Zusatz von Gold-Acryl zusätzlich aufgequollen ist und einen dreidimensionalen Effekt hervorbrachte, ähnlich einem figürlichen bearbeiteten Tonmaterial.
Mit Ton hat die Künstlerin übrigens ebenfalls Erfahrung, denn sie hat früher auch schon damit gearbeitet. „Ich experimentiere sehr gern", sagt Dümpe. „Das ist mir wichtig."
Im Hudl hat sie Wert darauf gelegt, einen Querschnitt ihres Schaffens mit 28 Bildern zu präsentieren. Dümpe freut sich, ebenso wie HudL-Leiter Giebel, auf zahlreiche Besucher in der Ausstellung.