Vorverkauf für eine ungewöhnliche Theatersaison startet

Herford. &bdquo;Von den rund 350 Abonnementskunden haben uns viele die Treue gehalten“, freut sich Petra Hirschfeld vom Theaterbüro. Nach Ablauf der Frist für Kündigung oder Verlängerung der Abos startet am Dienstag, 4. August, der Vorverkauf der Einzelkarten. Noch steht das komplette Programm nur auf der Homepage, bis Dienstag soll das Spielzeitheft auch in gedruckter Form vorliegen. &bdquo;Noch sind wir wegen des Hygienekonzepts in Absprachen mit dem Gesundheitsamt“, sagt Andreas Kornacki , Geschäftsführer der Kultur gGmbH, der hofft, pro Veranstaltung etwa 500 statt der üblichen knapp 700 Plätze zur Verfügung zu haben. Bei Gastronomie, Garderobe oder Kartenkontrolle werde es Änderungen geben, um Schlangen zu vermeiden. Wie sich die äußeren Umstände genau darstellen werden, werde nach den dann gültigen Corona-Schutzbestimmungen entschieden. &bdquo;Auch wenn viele unserer Stammbesucher älter sind und zur Risikogruppe gehören, möchten wir ausdrücklich Mut zum Theaterbesuch machen“, sagt er. Das Interesse ist da, jetzt müssen die Menschen auch kommen &bdquo;Wir wissen aus Anrufen oder Mails, dass viele Menschen froh sind, dass wir eine Spielzeit mit spannendem Theater bieten wollen“, sagt Hirschfeld: &bdquo;Jetzt hoffen wir, dass sie auch kommen.“ Sie selbst gibt sich als Klassiker-Fan zu erkennen und freut sich daher auf Schillers &bdquo;Räuber“ und Dürrenmatts &bdquo;Physiker“. Auch für die Silvestershow des renommierten Mummenschanz-Theaters erwartet sie einen Höhepunkt. &bdquo;Hier sind wir in Gesprächen mit der Kompanie, um eventuell eine Nachmittagsvorstellung möglich zu machen“, sagt Kornacki: &bdquo;Normalerweise sind die Silvestershows immer ausverkauft. Sollte das Interesse wieder so groß sein, würden wir wirklich jedem eine Karte anbieten wollen.“Kornacki freut sich auf das Musical &bdquo;Der kleine Horrorladen“ in einer Inszenierung des Lippischen Landestheaters. Das gehört wie das Theater Osnabrück oder das Westfälische Landestheater zu den Häusern in öffentlicher Trägerschaft, die regelmäßig zu Gast sind. &bdquo;Diese Bühnen sind relativ gut abgesichert“, sagt er, anders sehe das bei eher kleinen, freien Theatern wie dem Euro-Studio Landgraf aus, das am 24. Januar mit August Strindbergs &bdquo;Fräulein Julie“ und Judith Rosmair und Dominique Horwitz in den Hauptrollen zu Gast sein wird. Für viele freie Bühnen ist Corona existenzbedrohend Für einige dieser Bühnen sei Herford eines der wenigen Häuser, wo sie überhaupt spielen können. &bdquo;Eine Tournee mit nur einem oder zwei Gastspielen, statt 15 oder 20, ist aber ökonomisch nicht darstellbar“, sagt Kornacki: &bdquo;Sollten den Bühnen tatsächlich ein oder zwei Spielzeiten ausfallen, wird es große Teile der freien Theaterlandschaft nicht mehr geben. Als öffentlich geförderte Einrichtung sehen wir uns auch hier in der Verantwortung.“ Neben Horvitz oder Eva Mattes sind mit Michaela May, Peter Prager, Mariele Millowitsch, Walter Sittler, Herbert Herrmann oder Nora von Collande wieder einige Inszenierungen mit auch aus Film und Fernsehen bekannten Darstellern dabei. Bereits am 23. September präsentiert der Ur-Herforder Gustav Peter Wöhler mit Band das Programm &bdquo;Love ist the Drug“. Bernd Stelter eröffnet am 12. November die Reihe der Auftritte von Kabarettisten. Es folgen unter anderem Bernd Gieseking, Margie Kinsky und Bill Mockridge, Jochen Malmsheimer oder Mathias Richling. Schulaufführungen sind gefragt, die Spielclubs scheinen möglich Erfreulich für das Theater ist die anlaufende Nachfrage nach den Vorstellungen des Kinder- und Jugendprogramms. &bdquo;Die ersten Schulen haben schon Wünsche angemeldet“, sagt Hirschfeld: &bdquo;Unsere Sorge, dass es auf Seiten der Schulleitungen eine Zurückhaltung geben könnte, scheint sich nicht zu bewahrheiten.“Möglich scheinen auch die Spielclubs für Kinder und Jugendliche, die das Theater in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Spiel und Theater anbietet. Aktuell dürfen pro Spielclub neun Teilnehmer dabei sein. Info und Anmeldung unter info\@spiel-und-theater-nrw\.de. &bdquo;Viele Planungen stehen unter Vorbehalt“, sagt Kornacki, aber seien wir ehrlich: &bdquo;Wenn für einige Aufführungen die Zahl der Kartenbestellungen die Zahl der Plätze übersteigen sollte, ist das ein Problem, an dessen Lösung wir gerne arbeiten würden“.

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