Gefahr für Kinder: Bauamt stoppt XXL-Spielplatz wegen Sicherheitsbedenken

Herford. Eigentlich wollte der Herforder Eugen Laschinski (37) den größten privaten Spielplatz mit einem Spielareal von 200 Quadratmetern bauen, um damit ins Guinness Buch der Rekorde zu kommen. Doch das Bauamt hat dem Traum vorerst einen Riegel vorgeschoben. Nach einem Besuch vor Ort verhängte die Behörde einen Baustopp aufgrund bestehender Gefahren. Das deckt sich mit den Erfahrungen, die ein Mitarbeiter dieser Zeitung vor Ort machen konnte. Laschinski will die Gefahren nun mit Spendengeldern ausbessern. Es &bdquo;bestehen Bedenken hinsichtlich der Verkehrssicherheit“, heißt es in einem Statement von Stadt-Pressesprecherin Susanne Körner. Die Gefahren: Einsturzgefahr, lose Steine, ein ungesicherter Teich. &bdquo;Auch bemängelt werden der fehlende Grenzabstand und eine erhöhte Brandgefahr durch die überwiegende Holzbauweise [des Spielplatzes].“ Da es auch keinerlei Nachweis über die Standsicherheit des Bauwerks gebe, habe die Stadt keine andere Wahl gehabt, als die Nutzung und den Weiterbau des Projekts zu unterbinden, so Körner. Das Bauamt wurde erst durch die Berichterstattung auf das Projekt aufmerksam Auf Nachfrage der NW heißt es zudem weiter, dass das Bauamt erst durch die Berichterstattung in den Medien – unter anderem berichteten RTL, Sat1 und der WDR – auf das Projekt aufmerksam wurde. Weiterhin beschreibt das Bauamt ein sehr irreguläres Vorgehen bei der Anmeldung des Projekts. Denn eine Baugenehmigung für seinen Spielplatz hat Laschinski bisher nicht. Die braucht er aber, denn bei seinem Spielplatz handelt es sich laut Stadtsprecherin um ein gebäudeähnliches Objekt, bei denen eine solche Genehmigung ab einer Größe von 75 Kubikmetern nötig sei. Laut Bauamt habe Laschinski Mitte Juni eine E-Mail mit Fotos von dem Projekt geschickt. &bdquo;Allerdings hatte er bereits mit dem Bau begonnen, wie auf den Fotos zu sehen war“, schreibt die Stadt. Darauf habe das Amt ihn telefonisch gebeten, einen Lageplan sämtlicher Anlagen zu erstellen. &bdquo;Erst dann wäre eine Bauberatung sinnvoll gewesen. Ein entsprechender Lageplan wurde allerdings nicht mehr eingereicht“, heißt es weiter. Laschinski selbst gibt auf Anfrage dieser Zeitung an, beim Bau nicht davon ausgegangen zu sein, dass sein Projekt genehmigungspflichtig sei. Er bestätigt aber seine Mail aus Mitte Juni und telefonische Gespräche mit dem Bauamt. Auch Bürgermeister Tim Kähler (SPD) will er informiert und positive Rückmeldung für sein Projekt bekommen haben. In einer der Redaktion vorliegenden Nachricht begrüßt Kähler Laschinskis Engagement tatsächlich, schreibt aber auch ausdrücklich: "Wenn Sie über eine private Nutzung hinausgehen, [werden Sie] wahrscheinlich Genehmigungen benötigen und sollten rechtliche Fragen klären." Deswegen sollte Laschinski noch einmal eine offizielle E-Mail an ihn schicken. Eine solche E-Mail ist laut Kähler aber nie gekommen. Bei der Besichtigung durch einen NW-Mitarbeiter gab direkt eine Leitersproße nach Eugen Laschinski hatte auch der NW zuvor seinen Spielplatz präsentiert. Dabei fiel dem NW-Mitarbeiter auf, dass das rund 2,20 Meter hohe Klettergerüst nicht durch Geländer gesichert war, die beiden sechsjährigen Kinder von Laschinski aber trotzdem darauf spielten. Bei einem Klettertest gab auch direkt eine Leitersprosse unter dem Journalisten nach. Um nun doch noch zu einer Baugenehmigung zu kommen, hat Laschinski nun einen Spendenaufruf gestartet, damit er einen Architekten oder einen Statiker bezahlen kann. Sollte sich niemand finden, der das für ihn kostenlos macht, rechnet er dafür mit Kosten von bis zu 10.000 Euro. Um die Summe aufzubringen, wirbt er bei den Herfordern auf Facebook, Instagram und Whatsapp für Unterstützung. Sollte Laschinski tatsächlich genug Spenden sammeln, um einen Architekten und einen Statiker zu bezahlen, könnte der Spielplatz doch noch Realität werden. Laut der Stadt könnte der Bau wieder aufgenommen werden, wenn eine Baugenehmigung vorliegt.

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