Herford will wegen Corona 2.000 Computer für Schüler kaufen

Herford. Die Ausstattung der Herforder Schüler und Lehrer mit Notebooks oder Tablets, die daheim eingesetzt werden können, wäre eigentlich eine Sache gewesen, die in den nächsten Jahren schrittweise gelaufen wäre. Das Corona-Virus hat nun alles geändert. Herfords Schulausschuss, Bürgermeister Tim Kähler und Sozialdezernentin Birgit Froese-Kindermann treten nun massiv aufs Gas. Rund 2.000 der tragbaren Computer in einem Investitionsvolumen von etwa zwei Millionen Euro sollen bereits bis August dieses Jahres angeschafft werden, heißt es in einer Beschlussvorlage des Schulausschusses an den Herforder Rat, der darüber am 6. Juni entscheiden soll. Jetzt wurden Details bei einem Pressegespräch vorgestellt. Ähnliche Wege wie Herford werden oder haben schon der Kreis und die andere Kommunen im Wittekindsland beschritten. Städtische Cloud für die heimischen Schulen Über die Anschaffung der Geräte hinaus soll es auch eine einheitliche städtische Cloud zum Lernen für die Herforder Schulen geben. Der Antrag zur Anschaffung der Geräte basiert auf den &bdquo;Erkenntnissen vor dem Hintergrund der Corona-Krise", erklärt Bürgermeister Tim Kähler: &bdquo;Sollte es (bis zum Frühherbst, d.Red) keinen Impfstoff geben, gehe ich davon aus, dass der Vollbetrieb der Schulen nach den alten Maßstäben unmöglich ist." Deshalb werden die Schule ganz massiv auf das digitale Lernen setzen müssen – und dafür seien die Geräte notwendig, argumentiert er zusammen mit dem Schulausschuss. Denn die Corona-Epedemie habe bisher gezeigt, dass viele Schüler keinen oder nur einen eingeschränkten Zugang zu den Endgeräten haben. Und die Technik sei auch noch von sehr unterschiedlicher Qualität. Die meisten Kinder und Jugendlichen hätten zwar ein Handy, aber mit dem sei ein Unterricht nicht zu gestalten. In anderen Familien sei der PC beispielsweise von den Eltern im Homeoffice belegt. Bisher ein PC pro fünf Schüler Die Geräte sollen über eine Ausschreibung das Kommunale Rechenzentrum (KRZ) in Lemgo geordert werden. &bdquo;Noch ist nicht klar, welches Gerät es werden könnte, ein Tablet oder ein Laptop. Das sollen die Schulen selbst entscheiden", ergänzt Kai Wilkening, bei der Stadt für neue Medien zuständig. Das könne bedeuten, dass es je nach Preis 1.800 aber auch 2.200 Computer werden können. Noch ist auch unklar, ob sie gekauft oder geleast werden sollen. Die Geräte sollen an alle Schulen – angefangen bei den Grundschulen bis hin zu den Gymnasien - ausgegeben werden. Bisher schon hat die Stadt für die etwa 7.500 Schüler und 500 Lehrer 1.200 Computer angeschafft. Nur rund ein Viertel sind mobile Geräte, die von Schülern aber auch Lehrern auch mit nach Haus genommen werden können. Zurzeit, so Wilkening, liege der rechnerische Wert bei fünf Schülern pro städtischem Computer. Bei Anschaffung der 2.000 Endgeräte liegt der Wert bei rund 2,5 Schülern je Computer. Wenn sich zeige, dass das nicht reicht, so Kähler weiter, müssen weitere Geräte beschafft werden. Die Computer sollen gegen Unterschrift und eine Erklärung, sie pfleglich zu behandeln, an die Kinder und Jugendlichen ausgegeben werden. Darüber hinaus soll – ebenfalls bis zum Start des neuen Schuljahrs im August - auch eine einheitliche Cloud-Lösung gefunden werden über die dann auch der Online-Unterricht und die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern laufen und auch Unterrichtsmaterial eingestellt werden soll. Schließlich sollen zwei weitere Stellen geschaffen werden, die für den IT-Support an den Schulen sorgen. Und eine weitere, die den bereits bestehenden und dann ausgeweiteten Medienentwicklungsplan umsetzt. Die zur Finanzierung notwendigen Mittel werden, vorbehaltlich des Rats-Votums, zunächst zu den Corona-bedingten Kosten der Stadt Herford gebucht werden. Gleichzeitig geht Kähler aber davon aus, dass es in Kürze über das Land NRW vergebene Bundesmittel für just solche Programme geben wird. Eigentlich, ergänzt der Bürgermeister, sei die Beschaffung von Computern für die Schüler, wie auch der Kauf der Schulbücher, Sache des Landes NRW. Doch die Geräte, werden jetzt gebraucht, so der Bürgermeister.

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