Herford. Ganz tief in seinem Herzen ist Hinnak Herforder. Er weiß, dass seine Heimatstadt nicht der Nabel der Welt ist und dass er mitunter auf Reisen seinen Gesprächspartnern erklären muss, wo Herford liegt. „Bei Bielefeld" ist eine beliebte Variante. Oder „zwischen Dortmund und Hannover". Was einem Bayern oder Badener reicht.
Schön ist, wenn Fremde Herford kennen. Und mit seinem Pils-Bier oder dem Marta-Museum verbinden. Vergangenen Samstag war es in Köln sogar der Go-Parc.
"Herford im Kreis Detmold"
Es versetzt Hinnak aber einen Stich, wenn Kollegen aus dem Nachrichtengeschäft geografisch völlig tumb sind. Etwa die vom WDR. Der wusste unlängst über einen Vorfall in Beverungen zu berichten: „Beverungen bei Bielefeld". Neulich machte der selbe Sender bekannt, wie toll der Westen ist und verwies richtungsweisend auf den Hermannslauf „von Bielefeld nach Detmold". Noch desaströser war die Zuordnung zweier junger Damen „aus Schloß Holte-Stukenbrock im Sauerland bei Minden".
Diese Woche war Herford dran. WDR-Aktuell zeigte in seinem 3. Fernsehprogramm einen Beitrag zu gestohlenen Pferden aus „Herford im Kreis Detmold". Die Stadt an anderer Stelle, in einem Kreis, der in NRW gar nicht existiert, ausgesprochen von einer altgedienten Moderatorin, die – so Hinnaks Annahme – unreflektiert den von der Redaktion vorgegebenen Text vorgelesen hatte.
Die Dame ist übrigens in Köln geboren. Köln am Rhein. Wie Düsseldorf. Auch am Rhein. Köln muss irgendein Vorort von Düsseldorf sein, folgert Hinnak