Gesamtschule Friedenstal startet Ausstellung "Macht der Gefühle"

&bdquo;Passender könnte das Thema der Ausstellung nicht sein", sagt Christoph Laue vom Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken, &bdquo;denn Politik und die Macht der Gefühle" sind ein aktuelles Thema." &bdquo;Die Macht der Gefühle" heißt die Ausstellung, die ab Donnerstag in der Gesamtschule Friedenstal (GEF) zu sehen ist. Passend zu deren Eröffnung wurde jetzt die Kooperationsvereinbarung zwischen Schule, Gedenkstätte Zellentrakt und dem Kuratorium zum zweiten Mal verlängert. &bdquo;Wir vom Kuratorium haben uns die Gesamtschule wegen der spezifischen Zusammensetzung der Schüler als Kooperationspartner ausgesucht", sagt Renée Claudine Bredt vom Kuratorium, die mit Marion Adriaans auf Seiten der Schule viele der bisherigen gemeinsamen Projekte begleitet hat. Sie meint damit den hohen Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund und muslimischen Glaubens an der Schule. Schüler der Gesamtschule sind 2014 beteiligt Schüler der GEF gestalteten seit Beginn der Kooperation 2014 die Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht oder Bücherverbrennung mit. Auch die Mitgestaltung des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar oder der jährlichen Gedenkveranstaltung für den Herforder Widerständler Heiko Ploeger gehören ebenso zu den Aktivitäten wie Kunstprojekte zum Thema oder die Präsentation von Ausstellungen im Schulgebäude. &bdquo;Einige der Veranstaltungen fanden in der Synagoge statt", sagt Bredt: &bdquo;Dass auch muslimische Schüler über die Kooperationen den Weg dorthin finden, ist ein wichtiger Schritt zur Verständigung." &bdquo;Und was geht mich das heute noch an?" hieß die Performance, die die Schüler am 9. November 2018 in der Synagoge zeigten. &bdquo;Wichtig ist, dass wir uns alle mit dem immer noch aktuellen Thema Rassismus befassen", sagt Diana Safoian, die dabei war, und Anne Roschka ergänzt: &bdquo;Mich hat besonders beeindruckt, dass wir tatsächlich Menschen erreichen können. Einige haben sogar geweint." Auf dem Weg zu Verstehen und Verständnis suchen alle Beteiligten nach neuen Wegen, um über den historischen Nationalsozialismus und das aktuelle Erstarken rassistischer, antisemitischer oder faschistischer Strömungen in Gesellschaft und Politik zu informieren. Deswegen steht die Partnerschaft für die kommenden zwei Jahre unter der Überschrift &bdquo;Erinnern für die Zukunft." Neue Wege in der Erinnerungsarbeit gesucht &bdquo;Zeitzeugen wie die Großeltern gibt es fast nicht mehr, und nur über den Unterricht in der Schule lässt sich das nicht vermitteln", sagt Adriaans. Deswegen gebe es viele Projekte, die sich mit Literatur und Einzelschicksalen – aktuell etwa Kindern im Holocaust – beschäftigen und die einen emotionalen Zugang ermöglichen. Welche Wirkung Emotionen und Gefühle nicht nur im Privaten, sondern auch im Politischen haben können, zeigt die Ausstellung &bdquo;Die Macht der Gefühle", die dank Unterstützung der Sparkassen-Stiftung statt auf Plakaten auf großen Roll-Ups gezeigt werden kann. Sie thematisiert im Erinnerungsjahr 2019 20 Emotionen wie Wut, Trauer, Empathie, Begeisterung oder Heimatliebe. Sie nimmt deren heutige Erscheinungsformen zum Ausgangspunkt, zeigt deren historische Entwicklung im 20. Jahrhundert auf und veranschaulicht so Kontinuitäten und Brüche in den Gefühlswelten, die die vergangenen 100 Jahre prägten und Politik und Gesellschaft bis heute herausfordern. Ausstellung ist bis Ende Januar 2020 zu sehen Die von Ute und Bettina Frevert für die Stiftung &bdquo;Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erarbeitete Ausstellung &bdquo;Die Macht der Gefühle. Deutschland 19/19" ist bis zum 27. Januar in der Gesamtschule Friedenstal, Salzufler Straße 129, zu sehen. Die Ausstellung ist nach Vereinbarung für Schulklassen, Gruppen und Interessierte geöffnet. Info und Anmeldung unter Tel. (0 52 21) 18 91 90 oder per Email an info@gesamtschulefriedenstal.de . Danach stellt sie das Kuratorium interessierten Schulen für Folgeausstellungen zur Verfügung.

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