Bares für Briten-Häuser in Herford, aber nicht überall

Herford. Nach Adler- und Bonifatiusstraße, An der None, Eulenweg (Nordseite) und Bussardweg ist die Südseite des Eulenwegs dran. Der letzte Besichtigungstermin für die verlassenen Häuser steht am Donnerstag, 24. Oktober, an. Von 12 bis 14 Uhr informieren Vertreter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die in Herford schrittweise sämtliche Objekte der 2015 abgezogenen britischen Streitkräfte vermarktet. Etwa 100 Wohneinheiten bleiben vorerst aber im Bestand der Bima, weil sie Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden. Stadt ist ein fairer Verhandlungspartner "Herford war ein Glücksfall, weil zeitgleich mit dem Flüchtlingsstrom die Gebäude der britschen Soldaten frei wurden", sagt Felix Nolte, der für die Bima als Verkaufsmanager aktiv ist. Und der die Zusammenarbeit mit der Stadt Herford lobt, da sie &bdquo;ein fairer Verhandlungspartner" sei. Was auf Gegenseitigkeit beruhen dürfte. Nolte: "In Herford haben wir sehr viel möglich gemacht." Vorrangig werden Liegenschaften wie die Wentworth-Kaserne mit dem Bildungscampus gemeint sein. Derzeit werde, so der Bundesbedienstete, über restliche Gebäude inklusive Freiflächen verhandelt. Was drei Blocks, als auch die einstige Lister-School beinhaltet, wo ab kommendem Jahr eine Krankenpflegeschule einziehen soll. &bdquo;Wir werden den Kaufvertrag in den nächsten Monaten abschließen", sagt Felix Nolte. Den Besitzer gewechselt haben schon die ersten Wohnblocks der gegenüber liegenden Hammersmith-Kaserne, damit diese Blocks zu Studentenappartements umgebaut werden können. Ungewiss sei derzeit, so Nolte, ob der gesamte hintere Teil der Hammersmith-Kaserne an die Stadt oder an private Investoren gehe. Die Stadt habe aber das erste Zugriffsrecht. Mit der dritten und letzten Kaserne, der an der Mindener Straße, brauchen sich die Bima-Beschäftigten derzeit nicht befassen, weil die durch eine Zentrale Unterbringungseinheit des Landes NRW belegt ist. 44 der 73 Wohneinheiten an der Ahornstraße sind verkauft Die Mitarbeiter der Bundesbehörde konzentrieren sich stattdessen auf den Verkauf der verbliebenen (noch) freien Wohneinheiten. Wie die am Eulenweg (oberhalb der Schwarzenmoorstraße) gelegenen zehn Doppelhaus-Hälften. Bis zum 30. Oktober können noch Angebote abgegeben werden. Im gesamten Bereich um die Adlerstraße standen 73 Wohneinheiten auf der Liste, davon sind 44 verkauft. Felix Nolte: "Nach dem Eulenweg werden im Siedlungsbereich der Adlerstraße noch zehn weitere Doppelhaus-Hälften und acht Einfamilienhäuser verkauft." Wobei gerade die Einfamilienhäuser aus dem Rahmen fallen, da es sich um ehemalige Offiziersvillen handelt. &bdquo;Das sind Riesengrundstücke mit großen Häusern und einem zweiten Eingang für das Personal", weiß Nolte, der von einem Angebots-Preis von mindestens 235.000 Euro ausgeht. Sozialwohnungen werden beim Kauf um 25.000 Euro verbilligt Diese Summen kann die Bima allerdings nicht überall erzielen. So sind von den insgesamt 160 Wohneinheiten der früheren Wohnsiedlung Birkenstraße 60 zum Zwecke sozialen Wohnungsbaus an die WWS (Wohn- und Wirtschafts-Service Herford) veräußert worden. Laut Bundesvorgabe musste jede Wohneinheit dem Verwendungszweck entsprechend um 25.000 Euro verbilligt werden. Komplett kostenlos erhielt die Stadt gar das Haus Ulmenstraße 9, weil das Objekt zur Verlängerung des Mary-Somerville-Boulevards abgerissen wird. Insgesamt wurden von den 29 Wohneinheiten an der Ulmenstraße 24 an die WWS und eine an die Stadt Herford verkauft. Das Zauberwort &bdquo;Abschlag" galt ebenfalls für vier Häuser an der Eichenstraße, weil dort eine Kindertagesstätte entsteht und wo die Stadt 350.000 Euro sparte. Ob das Sparmodel auch beim früheren Sportplatz der Briten an der Werrestraße angewendet werden kann, bleibt abzuwarten. Zuletzt war das Areal als möglicher Standort einer neuen Eishalle genannt worden. "Ob das bezuschussungsfähig ist, wäre zu prüfen", gibt sich Felix Nolte vorsichtig.

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