Kreis Herford Politischer Nachwuchs: Neue Grüne Kreisjugend kriegt immer mehr Mitglieder

Kreis Herford. &bdquo;Wir wollen zeigen, dass Politik auch für unsere Generation, auch für junge Leute da sein kann", sagt Berkay Cengiz (21). Der Finanzwirt ist einer von 30 jungen Menschen, die sich in der Grünen Jugend im Kreis Herford engagieren. Vier von Ihnen sprachen mit nw.de darüber, warum sie sich politisch engagieren, was sie zu den Grünen geführt hat und ob sie sich selbst ein Amt vorstellen können. In die Politik führen die Nachwuchsgrünen die unterschiedlichsten Gründe. &bdquo;Mir haben der Klimawandel und der Aufschwung der AfD gezeigt, dass ich mich politisch engagieren sollte", sagt die 16-jährige Schülerin Marie Schmitt. Auch bei Marvin Reschinsky (26, Gewerkschaftssekretär) sind es die Themen selbst, die ihn in die Politik geführt haben: &bdquo;Es hat mich gestört, dass es soviel Lobbypolitik für Ältere, aber keine wirkliche Repräsentation für uns junge Menschen gibt, egal ob bei Klima-, Bildungs- oder Arbeitspolitik." Von der CDU zur Grünen Jugend Andere wie Cengiz haben einen politischen Sinneswandel hinter sich: &bdquo;Ich bin eigentlich ein Überläufer. Mit 15 war ich in der Jungen Union, weil ich da von meiner Familie vorgeprägt war. Dann habe ich aber gemerkt, dass die CDU überhaupt nicht klimafreundlich ist, sondern es nur etwas Schönrederei im Wahlkampf gibt." Im Gegensatz zu den anderen Parteien fühlen sich die jungen Menschen von den Grünen am besten vertreten – nicht nur beim Thema Klimaschutz. &bdquo;Mir hat gefallen, wie sich die Grünen auch gegen Rassismus und Sexismus positionieren", meint Lisa Marie Bednarz (21), Studentin. Cengiz ergänzt: &bdquo;Es ist ja auch die einzige Partei mit einer Frauenquote." &bdquo;Uns wird sehr viel Vertrauen entgegengebracht" Von den Altgrünen fühlen sich die vier aufgenommen und respektiert. &bdquo;Uns wird sehr viel Vertrauen entgegengebracht", meint Reschinsky. Ein eigenes Büro hat die Grüne Jugend im Jugendzentrum Flafla in Herford. &bdquo;Außerdem dürfen wir eine ganze Seite im Kreistagswahlprogramm bestimmen, und wenn wir wollen, können wir direkt auf die Wahlliste für den Kreistag gesetzt werden." Generell seien die älteren Mitglieder der Partei sehr offen, wenn die Grüne Jugend Themen einbringen möchte. &bdquo;Wir können uns einfach mit in die Fraktionssitzung setzen und mitdiskutieren und man hört uns zu." Selbst in eine dieser gehobenen Rollen in der Partei zu schlüpfen, etwa durch das Kandidieren für ein Amt, ist etwas, was von den vieren tatsächlich erwogen wird. Doch noch wollen sie den Schritt nicht machen: &bdquo;Für ein Amt muss man ja fünf Jahre zur Verfügung stehen und ich weiß nicht, ob ich die nächsten fünf Jahre tatsächlich hier bin. Denn mein Freund lebt in Brasilien und ich kann auch nicht sicher sagen, wohin mich mein Studium führt", erklärt Bednarz. Bei den anderen sieht es ähnlich aus. Sie seien in ihrer Lebensplanung noch nicht so weit, dass sie eine solche langfristige Verantwortung übernehmen könnten. "Wege finden, was die Jugend beschäftigt" Ein Nachwuchsproblem sehen die Juniorgrünen nicht. &bdquo;Gerade in den letzten Monaten kamen bei uns fünf neue Leute dazu und die Tendenz ist steigend", erklärt Reschinsky. Von 200 Mitgliedern im Kreis Herford sind 12 unter 30 Jahre alt. Insgesamt seien aber mehr als 40 junge Menschen im Umfeld der Grünen Jugend aktiv. Diese seien allerdings noch nicht alle Mitglied, da die Gründung der GJ im Kreis noch nicht allzu lange her ist. An großen Aktionen hat die seit Mitte Juli reaktivierte Gruppe bis jetzt noch nichts machen können. &bdquo;Wir wollen aber Wege finden, zu hören, was die Jugend beschäftigt", sagt Reschinsky. Dazu sei als nächster Schritt der Aufbau einer Social-Media-Präsenz geplant.

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