Herford/Bielefeld. Am Freitagmorgen, 16. August, konnte durch Polizeibeamte des Polizeipräsidiums Bielefeld der flüchtige Fahrer ermittelt werden, der in der Nacht zum Sonntag, 11. August, einen Verkehrsunfall an der Lübbecker Straße in Herford verursacht habe.
Der Unfallflüchtige stieß aus bisher unbekannten Gründen mit einem Radfahrer aus Bielefeld zusammen und flüchtete anschließend. Der Radfahrer wurde dabei schwer verletzt. Ein Zeuge fand mitten in der Nacht neben einigen Fahrzeugteilen plötzlich den schwer verletzten Bielefelder (41) auf der Straße.
Fahrzeugteile bringen Ermittler auf die richtige Spur
Noch in der Nacht hatten die Beamten den Bereich um die Unfallstelle weiträumig abgesperrt und eine Spurensuche eingeleitet. Der Radfahrer wurde vom Rettungsdienst in ein nahes Krankenhaus eingeliefert.
Letztlich waren es die Fahrzeugteile und ein Scheinwerferglas an der Unfallstelle, die zur Aufklärung des Falls entscheidend beitrugen. Die Ermittlungen an der Unfallstelle ergaben, dass es sich bei dem flüchtigen Fahrzeug um einen Renault Kangoo handeln könnte.
Fahrzeug sichergestellt
Der Fahrer habe sich danach von der Unfallstelle entfernt, ohne sich um den verletzten 41-Jährigen zu kümmern. Das gefundene Fahrrad konnte dem Verletzten zugeordnet werden.
Die Polizeibehörden in Bielefeld und Herford überprüften daraufhin mögliche Kangoos und fanden auf diese Weise in Bielefeld ein solches Fahrzeug mit passenden Unfallspuren. Es besteht nun der Verdacht, dass der Fahrer dieses Wagens - ein 33-jähriger Mann aus Bielefeld - den Unfall verursacht hat.
Dauerärgernis: Unfallflucht
Das Fahrzeug weise entsprechende Unfallspuren auf und wurde sichergestellt. Den Beschuldigten erwartet jetzt ein Verfahren wegen Verkehrsunfallflucht mit Personenschaden. Die weiteren Ermittlungen zum Unfallhergang dauern noch an.
Im Jahr 2018 mussten Polizisten 1.404-mal im Kreis Herford wegen Fahrerflucht ermitteln - nahezu vier Fälle pro Tag und 51 Fälle mehr als noch im Vorjahr. 2010 waren es noch 1.089 Fahrerfluchten. Die aktuelle Aufklärungsquote liegt bei 42,1 Prozent.
In Bielefeld registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 2.342 Unfallfluchten - 13 Fälle mehr als noch im Jahr zuvor. Problematisch: Vor allem die Fahrerfluchten mit Verletzten stiegen zuletzt an. 103-mal fahndeten die Beamten nach Unfallverursachern, die andere - wie in diesem Fall - verletzt liegen ließen.