Brax streicht 41 Stellen am Firmensitz in Herford

Herford. Der Bekleidungshersteller Brax wird 41 seiner knapp 800 Stellen in Herford streichen. Das Unternehmen will die Qualitätssicherung, die überwiegend in Herford stattfindet, verstärkt an die Produktionsstandorte im Ausland – unter anderem in der Türkei, in Ägypten und Marokko – verlagern. Dieses Jahr würden dadurch 18, nächstes Jahr 23 Stellen in der Abnahme und in der Bügelei entfallen, so Geschäftsführer Stefan Brandmann in einer Mitteilung des Unternehmens zum Halbjahresergebnis. Sie sollten möglichst sozialverträglich abgebaut werden, beispielsweise über Verrentungen und Umsetzungen. Brandmann: &bdquo;Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern bewusst." Brax produziert nach eigenen Angaben jährlich 6,5 Millionen Hosen. Bislang wurden rund zwei Drittel davon in Herford geprüft. Bis Ende nächsten Jahres soll diese Quote auf 10 Prozent sinken. Dafür werde die Qualitätsprüfung auf externe Anbieter in den Produktionsländern verlagert. Unternehmenssprecher Marc Freyberg: "Was wir hin- und herschicken, ist irre" Brax erhofft sich davon weniger Zweite-Wahl-Waren. &bdquo;Was wir hin- und herschicken ist irre", sagte Marc Freyberg, Brax-Sprecher und Geschäftsleiter Marketing und E-Commerce, &bdquo;auch unter ökologischen Gesichtspunkten." Geschäftsführer Brandmann: &bdquo;Es ist nicht unsere Priorität, über Personalabbau Kosten zu sparen, sondern Brax zukunftsorientiert auszurichten." Nach einem leichten Umsatzplus von 1,2 Prozent 2018 sei die Entwicklung der Leineweber GmbH & Co. KG mit ihrem Markennamen Brax 2019 stabil. Das geht aus der aktuellen Zwischenbilanz hervor. &bdquo;Das erste Halbjahr ist mit einem Umsatz von knapp 160,9 Millionen Euro positiv verlaufen, wir liegen auf pari mit dem Vorjahr. Besonders der Juni hat für einen versöhnlichen Halbjahresabschluss gesorgt", so Freyberg. Sehr zufrieden ist Brax mit dem Bereich &bdquo;Menswear Hose": Das Unternehmen verzeichnet 2019 bisher ein Umsatzplus von drei Prozent. Wie in den vergangenen Jahren ist der Internethandel besonders erfolgreich. Im ersten Halbjahr machte die Leineweber GmbH in diesem Bereich ein Plus von 22 Prozent im Vergleich zu 2018. Die internationalen Erlöse stiegen um rund fünf Prozent an und machen damit 33 Prozent des Gesamtumsatzes aus. "Wir beschäftigen uns sehr intensiv mit den umfassenden Veränderungen der Modebranche" Auch die 87 Stores – davon 42 in Deutschland – hätten ihren Umsatz leicht positiv entwickeln können. Gut 550 Brax-Mitarbeiter arbeiten in Brax-eigenen Stores. &bdquo;Wir sind von der Zukunftsfähigkeit der Marke überzeugt und beschäftigen uns sehr intensiv mit den umfassenden Veränderungen der Modebranche, um das Unternehmen fit für die kommenden Jahre zu machen", so Brandmann in der Unternehmensmitteilung. Brax befinde sich in einem grundlegenden Umwandlungsprozess. Ziel sei, sich optimal auf veränderte Rahmenbedingungen einzustellen. &bdquo;Der Fokus für 2019 liegt auf Produktexzellenz und Prozessoptimierung." Das Modeunternehmen will die Marke weiter international entwickeln. Um neben den Stammkunden neue, tendenziell etwas jüngere Zielgruppen zu erschließen, hat es kürzlich einen Vertrag mit Ana und Bastian Schweinsteiger geschlossen, die ab 2020 als Gesichter der Marke aufgebaut werden sollen. Themen für die nächsten Jahre seien die Digitalisierung und das sich wandelnde Konsumverhalten der Kunden: Brax will sich neue Märkte und Absatzkanäle erschließen. Unter anderem nimmt das Unternehmen digitale Marktplätze wie About You und Zalando in den Fokus.

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