Kreis Herford

Herforder Sparkassen-Vorstand nimmt mit seinem Gehalt die Millionen-Hürde

Während die Bilanzsumme in 2018 um 5,8 Prozent auf 5.011,7 Millionen Euro steigt, sinkt die Anzahl des Personals von 960 auf 908 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Solide: Die Sparkasse erwirtschaftet 2018 einen Überschuss, der mit 10,4 Milionen Euro allerdings deutlich geringer ausfällt, als im Vorjahr. | © Peter Steinert

Peter Steinert
31.05.2019 | 31.05.2019, 20:00

Kreis Herford. Trotz anhaltendem weltweiten Aufschwung haben sich die Aussichten der Sparkasse Herford spürbar eingetrübt. Dennoch übersteigt der zweiköpfige Vorstand knapp die Millionen-Hürde. Laut Jahresbilanz 2018 werden Peter Becker mit 526.000 Euro und Horst Prüßmeier mit 486.000 Euro auf der Gehaltsliste geführt. Die aktuellen Zahlen sind Teil der Verbandsversammlung am kommenden Montag in Herford.

Der Sparkassenzweckverband war 1972 vom Kreis Herford und der Stadt Bünde gegründet worden, 1983 schlossen sich die Städte Löhne und Vlotho sowie 1996 die Stadt Herford an. Gemeinsam profitieren Kreis und Kommunen vom Jahresüberschuss der Sparkasse Herford, der 2017 noch 23,9 Millionen Euro betrug. Im vergangenen Jahr schmolz diese Summe auf 10,4 Millionen Euro.

Erfolgreich: Sparkasse-Vorstand Horst Prüßmeier. - © Frank-Michael Kiel-Steinkamp
Erfolgreich: Sparkasse-Vorstand Horst Prüßmeier. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

Konjunkturelle Unsicherheiten führen dazu, dass der sogenannte „Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge von 3,2 Millionen Euro auf 11,9 Millionen Euro steigt. Zugleich wird der Fond für allgemeine Bankrisiken in 2018 mit 5,4 Millionen Euro gefüttert.

Grund sind Unsicherheiten über den Fortgang der Weltkonjunktur. „Bis zum Sommer expandierte die globale Produktion zwar weiterhin recht kräftig. Zuletzt haben sich aber die Aussichten spürbar eingetrübt. Ursächlich sind die zahlreichen Risiken für die Weltwirtschaft. Hierzu zählt insbesondere eine weitere Eskalation der Handelskonflikte. Zudem geben die Entwicklungen in einigen Schwellenländern Anlass zur Sorge", heißt es im Jahresbericht.

Bilanzsumme steigt um 5,8 Prozent

Erfreulicherweise stieg die Bilanzsumme im Jahr 2018 um 5,8 Prozent auf 5.011,7 Millionen Euro. „In der Jahresplanung haben wir einen Anstieg von 60 Millionen Euro und damit ein Plus von 1,2 Prozent erwartet. Das Geschäftsvolumen mit der Bilanzsumme, Eventualverbindlichkeiten und den Wertpapierbeständen unserer Kunden stieg auf 6.197,2 Millionen Euro", heißt es.

Geschätzt: Sparkasenvorstand Peter Becker. - © Frank-Michael Kiel-Steinkamp
Geschätzt: Sparkasenvorstand Peter Becker. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

Während sich das Kreditgeschäft insgesamt positiv entwickelte, gingen die Zusagen zur Finanzierung des Wohnungsbaus gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozent auf 259,6 Millionen Euro zurück. Gleichzeitig erhöhte sich der Bestand an Wertpapiereigenanlagen gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 65,6 Millionen Euro auf 1.159,2 Millionen Euro.

Die Dynamik lässt nach

Generell blicken die beiden Vorstände Peter Becker und Horst Prüßmeier verhalten optimistisch in die Zukunft: „Insgesamt kann mit einer Fortsetzung des weltweiten Aufschwungs gerechnet werden. Gleichwohl dürfte die Dynamik nachlassen. Alles in allem erwartet der Sachverständigenrat für das Jahr 2019 einen Rückgang des Zuwachses der weltweiten Wirtschaftsleistung auf 3,0 Prozent."

Deswegen lasse die Planung für das Geschäftsjahr 2019 insgesamt erkennen, dass das hinsichtlich Wettbewerbssituation und Zinslage schwieriger werdende Umfeld auch an der Sparkasse Herford nicht spurlos vorübergehe, heißt es.

Unbekannt ist, ob diese Prognose Einfluss auf die weitere personelle Entwicklung hat. Im vergangenen Jahr ist ein deutliches Minus zu verzeichnen. Waren 2017 noch 960 Mitarbeiter beschäftigt gewesen, so sank diese Zahl zum 31. Dezember 2018 auf 908.