Herford

Klimanotstand: So geht es jetzt in Herford weiter

Diskussion: Die Stadt will intern prüfen, wie sie nachhaltiger arbeiten kann

Symbolbild: Eine Blume bahnt sich den Weg durch Beton. Die Stadt Herford will mehr für die Umwelt und das Klima tun. | © picture alliance

Angelina Kuhlmann
21.05.2019 | 21.05.2019, 08:30

Herford. Klimanotstand ist ein mächtiges Wort. Doch so stark es sich auch anhört: Mit dem Einläuten eines Katastrophenfalls hat es nichts zutun. Nachdem der Rat am Freitag beschlossen hat, die „Resolution zur Ausrufung des Klimanotstands" als fünfte Stadt in Deuschland zu unterstützen, tut sich jetzt trotzdem etwas in Herford,

„Wir werden den Blick unter Klimagesichtspunkten noch weiter schärfen und prüfen jetzt intern, wie wir Forderungen der Resolution konkret in unser Handeln umsetzen können", lässt Bürgermeister Tim Kähler drei Tage nach der Ratssitzung in einer Presseerklärung mitteilen. Kähler weist aber auch daraufhin, dass die Stadt bei diesem „globalen Thema" nur einen Anstoß geben könne. Trotzdem verstehe die Stadt den Ratsbeschluss zur Resolution als Verstärkung der bisherigen Bemühungen.

Die CO2-Werte in Herford sind weiter angestiegen

Auch wenn der Klimawandel ein globales Phänomen ist, hat Barbara Rodi konkrete Ideen, wie die Stadt vor Ort eingreifen kann. Rodi kommt von der Friedensfördernden Energiegenossenschaft Herford und hatte den Antrag zur Unterstützung der Resolution im Herforder Rat eingereicht. Denn auch wenn die Stadt den Strombedarf bereits senken konnte, hinke sie zum Beispiel in Sachen CO2-Emissionen hinterher.

„Die CO2-Werte sind um sechs bis sieben Prozent gestiegen statt gesunken", sagte Rodi in ihrer Rede vor dem Rat. Schon jetzt könne die Stadt etwas bei aktuellen Projekten tun, findet die Bürgerin. „Beim anstehenden Radwegekonzept soll das Thema Klimaschutz an vorderster Stelle stehen", sagte sie. Dafür könnten Parkplätze zurückgebaut werden und eine extra Spur für Fahrräder und Busse geschaffen werden.

Bei Bauprojekten könne die Stadt darüber hinaus darauf achten, dass weniger Beton eingesetzt werde. „Beton ist der Baustoff, der weltweit sieben Prozent der CO2-Emissionen ausmacht. Das weiß kaum jemand. Wird Beton bei neuen Gebäuden vermieden, ist das ein relevanter Beitrag zum Klimaschutz", erklärte Barbara Rodi. Es solle zur Selbstverständlichkeit werden, bei Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Vorlagen der Verwaltung die Klimafolgekosten einzubeziehen.

Auf welche Weise die Stadt diese Vorschläge bei der kommenden internen Diskussion einbezieht, ist noch nicht klar.