Herford

Umbau der Herforder Markthalle kostet 800.000 Euro mehr

Wirtschaftsförderer Dieter Wulfmeyer nennt diverse Gründe für den Anstieg und führt als Beispiel die Dachfenster an. Doch die waren schon einmal der Grund für höhere Kosten

Gut besucht: Bis zu 30 Interessierte nahmen am Samstag am Rundgang durch die neugestaltete Markthalle mit Markthallenmanagerin Silke Mittmann teil. | © Peter Steinert

Peter Steinert
20.05.2019 | 20.05.2019, 12:36

Herford. Um es positiv auszudrücken: Zumindest der Eröffnungstermin ist nicht noch einmal verschoben worden. Der Umbau der Herforder Markthalle wird allerdings noch einmal deutlich teurer. Wie jetzt bekannt wurde, erhöhen sich die zur Grunderneuerung des historischen Gebäudes veranschlagten Finanzmittel um 800.000 Euro, womit sich die Gesamtkosten inzwischen auf 5,54 Millionen Euro belaufen.

Ursprünglich sollte die Markthalle im Frühjahr eröffnet werden. Veranschlagt worden waren für die Grunderneuerung 4,756 Millionen Euro. Zwischenzeitlich war der Eröffnungstermin zwei Mal verschoben worden, zuletzt auf den 31. August. Zudem war bekannt ein finanzieller Aufschlag von 200.000 Euro verkündet worden. Allein bei den 3,2 Millionen Euro Fördergeldern aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus" bleibt es.

In der Warteschleife: Bis zum 31. August müssen die Kunden der Markthändler noch warten, ehe sie auch im Inneren der Halle bedient werden können. - © Peter Steinert
In der Warteschleife: Bis zum 31. August müssen die Kunden der Markthändler noch warten, ehe sie auch im Inneren der Halle bedient werden können. | © Peter Steinert

"Den rasanten Anstieg konnten wir nicht erahnen"

Der Herforder Wirtschaftsförderer Dieter Wulfmeyer erläuterte in der jüngsten Ratssitzung die Differenz und sprach bei den Baukosten von einen „rasanten Anstieg, den wir nicht erahnen konnten und der teilweise bei über 20 Prozent liegt." Zur allgemeinen Preisentwicklung seien sogenannte "Nachträge" gekommen. Als Beispiel nannte Wulfmeyer die mittlerweile eingesetzten und deutlich mehr Licht spendenden Dachfenster. „Da gab es einen zusätzlichen Aufwand, weil das Dach durchhängt." Das sei im Vorfeld nicht erkennbar gewesen.

Behördliche Anforderungen hätten die Kosten zudem ansteigen lassen. Wulfmeyer: „Nach Anforderungen der Lebensmittelüberwachung müssen Stände mit frischen Lebensmitteln wie Fleisch eingehaust und ein Dach angebracht werden, damit von oben kein Schmutz auf die Ware fallen kann. Das führt zu Mehrkosten bei den Strom- und Lüftungsleitungen."

Gut beleuchtet: Über den 30 Interessierten eines Rundgangs durch die neugestaltete Markthalle mit Markthallenmanagerin Silke Mittmann sind die neuen Dachfenster zu erkennen, die mit ein Grund für die Kostensteigerungen sind. - © Peter Steinert
Gut beleuchtet: Über den 30 Interessierten eines Rundgangs durch die neugestaltete Markthalle mit Markthallenmanagerin Silke Mittmann sind die neuen Dachfenster zu erkennen, die mit ein Grund für die Kostensteigerungen sind. | © Peter Steinert

Die Preisspirale dreht sich auch auf dem Dach. Die frühere „kleine Markthalle" und künftige Tourist-Info muss auf Grund des Zustands komplett neu eingedeckt werden. Dieser Aufwand bleibt den Sanierern auf der eigentlichen Markthalle erspart. Hier hat sich im Laufe der Jahre jedoch Moos gebildet, das im Zuge der Renovierung entfernt werden muss.

Diese Arbeiten sind laut Dieter Wulfmeyer mit ein Grund dafür, dass das Gerüst weiterhin stehen bleibt. „Wir brauchen das noch für die Dachreinigung und den Anstrich der Halle."

Notwendig: Das Gerüst wird zur Sanierung der Markthalle auch weiterhin stehen bleiben. Unter anderem werden noch die Maler für den Außenanstrich erwartet. - © Peter Steinert
Notwendig: Das Gerüst wird zur Sanierung der Markthalle auch weiterhin stehen bleiben. Unter anderem werden noch die Maler für den Außenanstrich erwartet. | © Peter Steinert

Schon zu Beginn der Renovierung waren einige Stolpersteine entdeckt worden. So musste die Lüftung im Boden großflächiger ausgetauscht werden, als angenommen. Auch habe ein durchhängender Träger in der Decke den Einbau der Dachfenster ungleich aufwendiger werden lassen.

Wir müssen den Blick auf das Machbare behalten

Herbert Even (Grüne) kommentierte die jüngsten Nachrichten mit einem positiven Ansatz: „Es scheint, dass der Eröffnungstermin gehalten werden kann." Und warnte angesichts der gestiegenen Kosten zugleich: „Wir haben eine Vielzahl von städtischen Projekten. Dabei müssen wir den Blick auf das Machbare behalten."

Eröffnet werden soll die Markthalle am 31. August, am ersten Wochenende nach den Sommerferien. Betriebszeiten sind dienstags, donnerstags und samstags von 7 bis 15 Uhr und freitags von 7 bis 19 Uhr. Der Außenmarkt soll dienstags, donnerstags und samstags von 7 bis 14 Uhr stattfinden.