
Der Bauherr ist die Ruhe selbst. Im Frühjahr 2020 und damit ein wenig später als ursprünglich geplant möchte er das neue Intercity-Hotel im Marta-Viertel eröffnen. „Wir starten erst, wenn alles richtig fertig ist", sagt Marco Lorenz, dem es gleichgültig scheint, ob der Betrieb eine Woche später aufgenommen wird.
„Wichtig ist uns, dass die Gäste einen guten Schlaf haben, ihnen eine nette Atmosphäre geboten wird und sie einen Zugang zur Stadt finden, damit sie sagen, hierhin komme ich wieder", sagt Lorenz vor etwa 50 geladenen Gästen aus Industrie, Kultur und Wirtschaft. Er sagt es vor Gästen, die dazu beitragen können, dass das zwischen der Bahn und dem Marta-Museum liegende Projekt erfolgreich wird.

Die Macher geben sich hochgradig professionell
Im Vorfeld geben sich die Macher um Hotel-Betreiber Björn Hackert hochgradig professionell. Sie wissen, wen sie einzuladen haben. Und dass sie diese Klientel nicht nur gelegentlich über den Baufortschritt unterrichten, sondern konstant. Derzeit ist der Rohbau fertig. Der Estrich muss noch verlegt werden. Die Bäder sind als geschlossene Einheiten angeliefert und sukzessiv Etage für Etage eingebaut worden.
Mit der Außenfront ist auf der Seite zum Parkhaus bereits begonnen worden. Ein Blick auf das äußere Erscheinungsbild aus der Nähe empfiehlt Lorenz nicht. „Es könnte sein, dass Ihnen Mörtel auf den Kopf fällt." Ersatzweise könne die Fassade vom Parkhaus in Augenschein genommen werden.
Näher dran dürfen die Beobachter in der vierten Etage, wo schon die ersten zwei der insgesamt 136 Zimmer soweit hergerichtet sind, dass zu ahnen ist, wie der Gast hier unterkommen kann. „Die Nasszelle bleibt noch verschlossen", räumt Marco Lorenz unumwunden ein, der zur besseren Veranschaulichung Illustrationen und Aufrisse der Zimmer an die Wände hat kleben lassen.

An diesen Wänden sind schon die elektrischen Anschlüsse zu erkennen. „Hier wird der Flachbildschirm angebracht", sagt der Bauherr und deutet auf die Fußseite eines imaginären Bettes. Und dann zur Kopfseite, die später mit dem Stadtplan der Stadt Herford tapeziert sein wird. „Der Stadtplan reicht bis zum Tierpark", weiß Lorenz.
Im Hintergrund ist der Turm der Petri-Kirche zu erkennen
Wobei sich der mühsame Treppenaufstieg ob des zwar installierten aber noch nicht angeschlossenen Fahrstuhls für die Beobachter gelohnt hat. Ihnen wird ein formidabler Blick auf das Marta-Museum geboten. Und wer sich auskennt, wird selbst den Turm der Petri-Kirche im Hintergrund erkennen. Pech haben nur jene, die später gegenüberliegende Räume erhalten. Ihnen wird als Ausblick das daneben stehende Parkhaus geboten.
Im April vergangenen Jahres waren die letzten Verträge unterzeichnet worden. Ende Juni folgte der ersten Spatenstich. Zuletzt waren im Januar und Februar die Fenster eingebaut werden. Parallel dazu startete der Innenausbau, so dass derzeit Trockenbauer, Maler und Fliesenleger ihre Arbeit erledigen können. Für das begonnene Verklinkern der Fassade veranschlagen die beteiligten Initiatoren sechs Monate. Ab Oktober soll mit der Inneneinrichtung begonnen werden.
Noch ist davon im Eingangsbereich nichts zu erkennen. Ein in der Luft hängendes Abflussrohr hängt fast mittig im Raum. Glaswolle steht herum. Staub liegt in der Luft. Die Macher stört es nicht. „Das hier", sagen sie mit überzeugender Zuversicht, „wird einmal unser Wohnzimmer."