
Herford. Marie schaut mit einem Auge durch das Visier und fixiert die Zielscheibe. Mit kleinen Bewegungen dreht sie das Gewehr nach rechts und links, oben und unten. Vorsichtig drückt sie den Abzug. Volltreffer. Lautlos hat sie genau die Mitte der Scheibe erwischt. Die Waffe, die die Sechsjährige in der Hand hält, ist ein sogenanntes Scatt, ein Lichtpunktgewehr.

Damit üben Kinder und Anfänger in der Schießsportabteilung der Schützengesellschaft in Herford. Beim Schützenfest haben die Organisatoren des Vereins im Eingang der Gaststätte Föge genau eine solche Anlage installiert. Die jungen Besucher können sich am Schießstand ausprobieren.
Über das Schießen ist auch der Schützenkönig des vergangenen Jahrs Alex Sorolev zum Verein gekommen. "Ich wollte etwas Sportliches machen und bin fasziniert von diesem Sport, also habe ich im Internet gesucht, wo man Schießen kann", sagt Sorolev. "Mein Opa war bereits Jäger und mein Vater auch."
Sorolev ist gebürtiger Russe und ist selbst im Alter von acht Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland zugewandert. Daher komme seine Motivation, mehr über die deutsche Kultur zu lernen. Mit 19 wurde er gemeinsam mit der damals 18-jährigen Stefanie Grigoryan zum "jüngsten Schützenpaar in der Geschichte des Vereins". Sorolev hat in diesem Jahr sein Fachabitur gemacht, Grigoryan studiert im dritten Semester Jura an der Universität Bielefeld.
Während viele Vereine über Nachwuchs klagen, freuen sich die Stadtschützen über 35 neue Mitglieder in der Schießsportabteilung, wie Sylvia Czentarra-Thies mitteilt. Maria German (19) ist erst seit einem Jahr dabei und moderiert schon am Samstagnachmittag auf der Bühne am Alten Markt die Programmpunkte an.
Die reichen von von Traktorrundfahrten bis hin zum Konzert der Band Wannabeatz, die mit Songs von Daft Punk und Bruno Mars zum Tanzen einluden.
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