Auflösung: Unser Foto zeigt das "Hotel zur Fürstabtei" an der Elisabethstraße

Herford. Das "Hotel zur Fürstabtei" an der Elisabethstraße war auf unserem Rätselfoto von vergangener Woche zu sehen. Es wurde im Mai 1999 als erstes deutsches Geschichtshotel nach dreijähriger Renovierung im Auftrag des Bauherrn und Unternehmers Heinrich Wemhöner eröffnet. Marco Bartusch freut sich: "In dem Gebäude auf dem Foto des heutigen Mittwochrätsels ist heutzutage das Hotel zur Fürstabtei ansässig. In dem schönen Fürstinnensaal haben wir am Freitag geheiratet." Gerhard Heitholt meint: "Man sieht auf dem Foto das wohl größte noch existierende zusammenhängende Fachwerkensemble Herfords. Die Häuser stehen an der Elisabethstraße auf historischem Boden, nahe der Münsterkirche, wo sich seit dem Mittelalter das Herforder Damenstift befand, damals eines der geistigen und kulturellen Zentren Deutschlands. Bekannt wurde im 17. Jahrhundert die Fürstäbtissin Elisabeth, daher der Name Elisabethstraße und das heutige Hotel im mittleren Gebäude trägt den Namen ,Zur Fürstabtei?. Als junger Mann war für mich diese Historie weniger interessant als die Lücke zwischen dem (Labadie-)Haus rechts und dem mittleren Haus hinter dem Lkw, welche früher wie heute die Zufahrt zum Hinterhof ermöglicht. Heute überwiegend als Privatparkplatz genutzt, befand sich dort in den 1960er Jahren eine Freie Tankstelle und eine Autowerkstatt. Mein erstes Auto, einen gebrauchten VW-Käfer, konnte ich dort stets kostengünstig reparieren, nicht zuletzt, weil ich mich zum autodidaktischen KFZ-Hobbymechaniker ,fortgebildet? hatte. Sogar ein kompletter Motortausch gelang dort. Vor allem auch in Erinnerung sind mir die aus heutiger Sicht traumhaften Benzinpreise: An besagter Einfahrt sehe ich noch das große Preisschild für Normalbenzin (u.a. der Käfersprit) für 49,5 Pfennige, das wären heute gut 25 Cent..!" Wolfgang Thoms erinnert sich: "Früher Stadtbücherei, dort habe ich meine ersten Bücher ausgeliehen." August Schröder aus Hiddenhausen erinnert sich, dass hier früher ein Pferdestall war und die städtischen Straßenkehrer ein Depot hatten. Rita Frentrup schreibt: "Nach der Restaurierung des Gebäudes zum Hotel zur Fürstabtei gab es einen Tag der offenen Tür und man hatte die Möglichkeit, die Räumlichkeiten zu besichtigen. Das habe ich mir nicht entgehen lassen und war ganz angetan von dem Ambiente." Helmut Schneckener weiß: "Vor dem Umbau zum Hotel war es auch schon Sitz der Herforder Stadtbücherei. Hier habe ich schon als Kind viele Bücher ausgeliehen. Ich sehe in Gedanken immer noch die Mitarbeiterin, wie sie mit spitzen flinken Fingern in den Karteikarten blätterte und fragte ,Hast Du schon das xy-Buch gelesen??. Bei ,Nein? wurde das Buch aus dem hinteren Teil geholt und ich konnte es erwartungsvoll mit nach Hause nehmen." Klaus-Dieter Stork: Die Fachwerkhäuser wurden vor rund 400 Jahren als Kurienhäuser für die Verwaltung der damaligen Fürstabtei errichtet. Gemälde von den einstigen Fürstäbtissinnen, Stuckarbeiten und Denkmalmodelle erinnern an die Geschichte Herfords. Über dem Eingang des Hotels ist das Wappen der ehemaligen Abtei an einem schmiedeeisernem Ausleger angebracht. Der Herforder Fabrikant Heinrich Wemhöner, der sich sehr für die Kunst, Kultur und Geschichte Herfords eingesetzt hat, erwarb das Gebäude und richtete dort das Geschichtshotel ein. Früher diente das Haus auch als Landratsamt und Rathaus. Später nahm es die Volkshochschule und das Landsberger Heimatmuseum auf, bevor es auch als Jugendherberge genutzt wurde." Detlev Piekenbrock schreibt: "Das Gebäude ist für mich von besonderer Erinnerung, denn zu meinen Schulzeiten war hier die Stadtbücherei untergebracht. Unser damaliger Deutschlehrer, der unvergessene Dr. ,Bastel? (für Sebastian) Heißel riet uns dringend, davon Gebrauch zu machen. Also gingen wir zu sechst dort hin. Schüler zahlten damals 30 Pfennig pro Monat für eine unbegrenzte Bücherzahl. Als ich dann dran war, kam ein Herr, der mir erklärte, ich müsste mitkommen zum Chef. Dort wurde mir eröffnet: Du bist jetzt das 10.000. Mitglied im Leserverzeichnis. Und das bedeutet: Du brauchst nichts zu bezahlen, hast alle Bücher frei." Gudrun Eussner erinnert sich: "Dort war in den 50er Jahren meine Stadtbücherei mit Fräulein Elisabeth Appel und Frau Schnelle. Die Damen haben sich kaputt gelacht, als ich mir mit 13 Jahren den ,Felix Krull? von Thomas Mann geliehen hatte, und die Fortsetzung verlangte."

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