Die Bergziegen vom Kö-Matsch

Herford. Das Foto vom Mittwochrätsel der vergangenen Woche wurde 1909 aufgenommen und zeigt das damalige Lehrerseminar mit Präparandenanstalt an der Vlothoer Straße auf dem Stiftberg. Die Präparandenanstalt bereitete auf das Lehrerseminar vor. Das Lehrerseminar wurde 1926 geschlossen. Lehrer wurden in Preußen fortan an Hochschulen ausgebildet. Heute lernen hier die Schüler des Königin-Mathilde-Gymnasiums – kurz KMG. Karin Hasenstein-Ellinghaus hat es richtig erkannt: &bdquo;Dort wurde ich 1979 nach dem Besuch der nahe gelegenen Grundschule Stiftberg aufgenommen und habe im Jahr 1988 mein Abitur bestanden. Wir ,Bergziegen’ waren immer stolz auf unsere Schule, die sich in den kommenden Jahren dank besonderer Lehrer wie Dr. Erich Neitmann zu einer beliebten Schule in Sachen Musik entwickeln konnte. Gerne denke ich an die Konzertreisen nach Fredericia, Dänemark, zur Begründung der Städtepartnerschaft Herford – Fredericia zurück oder nach Ungarn, Schottland und als Höhepunkt ein Jahr vor dem Abitur in die USA. Ein unvergessliches Erlebnis für Chor und Orchester. Ein wichtiger Bestandteil des musikalischen Wirkens waren auch die Märzkonzerte, die jedes Jahr in Herford und Umgebung stattfanden. Viele ehemalige Schüler sind ihrem KMG noch heute verbunden, das zeigte auch das große Interesse am Ehemaligen-Konzert zur 175-Jahr-Feier. Mittlerweile haben etliche Kinder von Mitschülern dort ebenfalls ihr Abi bestanden. Ich bin dankbar für neun unvergessliche Jahre auf dem Kö-Matsch!" Wolfgang Thoms erinnert sich: &bdquo;Zu meiner Schulzeit hieß es noch Königin-Mathilde-Schule und die Schülerinnen wurden von uns ,Berg-Ziegen’ genannt und bei Römkens (Tanzschule) wurden wir mit diesen ,verkuppelt’." Christel Großmann schreibt: &bdquo;Zu meiner Schulzeit nannte man diese Schule das &bdquo;Brettergymnasium” wo die sogenannten ,Bergziegen’ unterrichtet wurden. Es hörte sich alles ein bisschen gemein an!" Wilgunde Angenvoort besuchte die Schule als Schülerin bis zum Abitur im Jahre 1956 und freut sich schon: &bdquo;In diesem Jahr feiern wir unser 60-Jähriges! Von 1965 bis 2000 war ich am KMG als Lehrerin tätig!" Auch Heike Fürhoff hat auf dem Königin-Mathilde-Gymnasium Abitur gemacht: &bdquo;Zu Beginn meiner Schulzeit noch reine Mädchenschule (&bdquo;Ziegenschule") wurden wenige Jahre später neugierig die ersten Jungen in Augenschein genommen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kann ich heute behaupten: Nicht jeder Lehrer verdiente damals das Prädikat ,pädagogisch wertvoll!’" Klaus-Dieter Stork weiß: &bdquo;Namenspatronin ist Königin Mathilde, die Gemahlin des Sachsenkönigs, Heinrich I., Vater des späteren Kaisers Otto I. 1908 wurde das repräsentative Gebäude erstmalig als Lehrerseminar bezogen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Lehrerseminare aufgelöst, da die Ausbildung der Lehrer künftig an den Hochschulen erfolgte. 1926 wurde auch das Lehrerseminar auf dem Stiftberg geschlossen." Gisela Stille erinnert sich: &bdquo;Nur wer zu den Klassenbesten gehörte, wie mein Großonkel Heinrich Leube (geb. 1888), konnte Lehrer werden. Also ging er von seinem elterlichen Hof an der Ahmser Straße, heute Industriegebiet, regelmäßig und natürlich zu Fuß zur neu gebauten Lehrerbildungsanstalt auf dem Stift Berg. Noch vor dem 1. Weltkrieg hat er hier für die Prüfungen fleißig gebüffelt. Nach erfolgreichem Examen trat er später eine Stelle als Dorfschullehrer weit entfernt von Herford in Künsche im Wendland an, wo wir &bdquo;Onkel Künsche" immer gern besuchten. Seine &bdquo;Präparandenanstalt" auf dem Berg wurde 1926 im Zuge einer Lehrerbildungsreform geschlossen. In die Räume zog 1928 das Oberlyzeum für Mädchen ein, das sich anlässlich seines hundertjährigen Bestehens 1939 nun &bdquo;Königin-Mathilde-Gymnasium" nennt und in dem ab 1974 koedukativ auch Jungen unterrichtet werden." Interaktive Karte Erkunden Sie das historische Herford der Mittwochrätsel mit unserem interaktiven Straßenplan. Klicken Sie dafür einfach mit der Maus auf die roten Pfeile. Der Karte wird wöchentlich aktualisiert.

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