Exklusiver Einblick: Künstlervilla in Enger erwacht aus dem Dornröschen-Schlaf

Die Stadtvilla des Künstlerehepaares Hellinge aus Enger ist aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Dezentes Rosa hat das Grau der Fassade abgelöst. Wo früher Kunst im Mittelpunkt stand, sausen nun Kinder durch den Garten. Mit dem alten Gebäude an der Ringstraße geht für Sonja Petusch-Roebers und ihren Mann Pascal Roebers ein lang gehegter Traum in Erfüllung: ein Eigenheim. &bdquo;Das ist eine Lebensaufgabe“, weiß der Verwaltungsangestellte bei der Stadt Bielefeld sofort. Macht aber nichts – Familie und Freunde packen alle mit an. Der Umbaustart geht rasant. &bdquo;Wir haben lange nach der passenden Immobilie Ausschau gehalten. Als wir uns die Hellinge-Villa das erste Mal angesehen haben, war es innen dunkel, von außen war das Haus mit hohen Bäumen zugewachsen. Ich habe aber eine gute Vorstellungskraft und sofort Pläne gemacht“, erinnert sich Petusch-Roebers. In den ersten vier Wochen den Garten gerodet Es ist beschlossene Sache – das vielen Engeranern bekannte Gebäude wird gekauft. Die Lage ist für die Großstädter perfekt. Die einen Großeltern leben in Bielefeld, die anderen in Eilshausen. Die Widukindstadt liegt genau in der Mitte. Am 29. April 2017 ist das Ehepaar das allererste Mal nach dem Kauf im Haus mit dem Türmchen. &bdquo;Noch vor der offiziellen Schlüsselübergabe am 2. Mai 2017 haben wir angefangen, die erste Wand raus- und alle Tapeten abzureißen. Der Makler hat bei der Schlüsselübergabe ziemlich irritiert geguckt“, erzählt die zweifache Mutter und muss lachen. Schon vier Wochen vorher hatten sie den Garten quasi &bdquo;gerodet“. Viele hohe Bäume ließen wenig Licht in die Räume, teils beschädigten die Pflanzen die Bausubstanz. Mehr aus Enger: Das wird der Nachmieter für das alte &bdquo;Aldi“-Gebäude in Enger Die Roebers haben das Glück, dass in der Familie viele handwerklich begabt sind und Lust haben, mit anzupacken. Denn so einiges ist zu tun: Die graue Putzfassade wird gereinigt und bekommt frische Farbe. Das dezente Rosa ist nicht nur an der Front zu sehen, sondern bildet mit Grau und Weiß das Farbdesign im ganzen Haus samt Einrichtung. Am eigenen Hochzeitstag fand der große Umzug statt &bdquo;Die undichten Dachrinnen wurden erneuert, die einfach verglasten Fenster mussten raus. Etliche Materialien hatte ich schon vorab bestellt, sodass es direkt mit allen Arbeiten losgehen konnte“, so die 44-Jährige. Nach vier Wochen Umbau sei das Paar, damals noch ohne die Kinder Mailo (4) und Holly (5), in den einzigen fertigen Raum – das Schlafzimmer – eingezogen. Alles andere war noch Baustelle. Am 10. Juni, dem eigenen Hochzeitstag, stand der große Umzug an. &bdquo;Das meiste wurde im Atelier zwischengelagert“, blickt Petusch-Roebers zurück. Den Charme der Stadtvilla wollten die Roebers in jedem Fall erhalten – teils mit eigenen ergänzenden Ideen. An der Hauswand prangt eine neue Hausnummer mit Stuck-Elementen. &bdquo;Die alten Fensterläden haben wir abgebaut und eingelagert. Für das Holzhaus im Garten haben wir die Fenster extra in der passenden Größe bestellt, sodass sie hier wieder angebracht werden können. Die Fenster der Villa haben nun Zier-Läden“, erzählt der 39-Jährige. 182 Quadratmeter, zwei Etagen: Da gibt es Platz für eine Tuchschaukel im Wohnzimmer, eine geräumige offene weiße Küche und jede Menge Schränke und Regale mit Schnörkeln. Viele Möbel habe seine Frau in Internetportalen zusammengesucht. Die antiken Stücke waren aus den unterschiedlichsten Hölzern. Wir haben alles weiß gestrichen.“ Die weiße Farbe hat auch vor dem Klavier von Erna Hellinge-Bucher nicht haltgemacht. Pascal Roebers rückt den Klavierstuhl mit dem plüschigen Fell ab und schlägt die Tasten an. Klingt doch gut – auch in Weiß und passt so vor allem besser zur Einrichtung. Sanierung im Fotobuch festgehalten Ganz ohne Blessuren sind die Bauarbeiten übrigens nicht geblieben. Die Bilanz: drei gebrochene Rippen, Platzwunden, blaue Flecke und Prellungen. Den Umbau ihres Eigenheims haben die Roebers in Fotobüchern festgehalten – und auch die kleinen Zwischenfälle. Noch ist einiges zu tun: Eine Einblasdämmung in das doppelschalige Mauerwerk sorgt bald für bessere Energieeffizienz – ist im Bereich des Turms und Erkers aber nicht möglich. Die alten Treppen müssen geschliffen und gestrichen, das Familienbad vergrößert werden. &bdquo;Das nächste Projekt ist die Außenmauer“, gibt der 39-Jährige die Richtung vor. Doch vieles ist eben auch schon geschafft. Wie etwa das 2022 erbaute Holzhaus im Garten, in dem die 44-Jährige fünf Kinder als Tagesmutter betreut. Und noch etwas: Die Familie Roeber ist angekommen – hat ein Zuhause &bdquo;inklusive einer tollen Nachbarschaft“. Ein Blick in die Geschichte der Hellinge-Villa Das stadtbekannte Gebäude wurde 1932 vom Tierarzt Dr. Nikolaus Braun gebaut, der hier auch seine Patienten behandelte. Noch heute nennen die Roebers einen ihrer Räume übrigens &bdquo;Behandlungszimmer“. Später zog das in Enger bekannte Künstlerehepaar Erna Hellinge-Bucher und Eberhard Hellinge ein. 1979 wurde im Garten ein Atelier gebaut. Bildhauer Hellinge ist unter anderem bekannt für den Brunnen auf dem Barmeierplatz. 2016 starb er im Alter von 84 Jahren. 2017 wurde das Wohnhaus schließlich verkauft. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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