Fördermittel gestrichen: Integrationsangebote in Enger fallen weg

Enger. Das Haus der Kulturen in Enger sieht sich zunehmend mit finanziellen Engpässen konfrontiert. Infolge der Streichung wichtiger Fördermittel durch die Landesregierung sind wesentliche Angebote gefährdet. Wird das Haus auch in Zukunft bestehen können? Das sogenannte &bdquo;Komm-an“-Programm falle nun weg, sagt die Integrations- und Ehrenamtskoordinatorin Kordula Schimke. Von den Mitteln aus dem Programm wurden bisher unter anderem Sprachkurse und kulturelle Ausflüge ermöglicht. &bdquo;Die Mittel wurden vom Land an die Kreise weitergeleitet“, erklärt Schimke. Nun seien sämtliche Fördergelder gestrichen, die ursprünglich die Integration und gesellschaftliche Teilhabe von Migrantinnen und Migranten unterstützen sollten. Die streichungen betreffen auch ein Angebot des AWO-Familienbildungswerks im Haus der Kulturen. Die AWO bot unter anderem Kurse für Mütter mit Migrationshintergrund und für Familien ohne Kindergartenplatz an. Einer der Kurse, &bdquo;der Montagskurs ist jetzt ein offener Treff – jede Frau, die Lust hat, kann einfach zum Kaffee vorbeikommen“, erklärt Schimke. Der &bdquo;Mittwochskurs“ könne zwar ohne Erzieher, aber mit ehrenamtlicher Unterstützung fortgeführt werden: &bdquo;Ich habe hier eine Frau aus der Ukraine, die das als Praktikum nutzt, weil sie gerne Erzieherin werden möchte“, berichtet die Leiterin weiter. Ehrenamtliche müssen nun selbst zahlen Die Auswirkungen auf die Arbeit des Hauses der Kulturen sind dabei nicht nur finanzieller Natur. Auch die lokale Initiative &bdquo;Willkommen“, die sich für Migrantenhilfe in der Region einsetzt, spürt die Streichungen. &bdquo;Die Initiative lebt momentan nur von Spenden, weil die Fördermittel ja weggebrochen sind“, sagte Schimke. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die bisher Fahrtkostenpauschalen erhalten haben, müssten nun ihr eigenes Geld aufbringen, um die Arbeit fortzusetzen. Laut Schimke beschränkt sich die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Enger derzeit auf die Deckung der Mietkosten für das Haus der Kulturen sowie die Bezahlung ihrer halbtags besetzten Stelle. Weitere Mittel für die laufende Arbeit müssten künftig ausschließlich durch Spenden oder alternative Finanzierungsmöglichkeiten generiert werden. &bdquo;Auch bei neuen Anschaffungen sind wir nun auf Spenden angewiesen“, erklärt Schimke. Lesen Sie auch: Geflüchtete in Enger und Spenge: Was ist das größte Problem? Ein weiteres Problem stelle das Ausbleiben von Fördermitteln für Ausflüge und Freizeitgestaltung dar. &bdquo;Fördermittel für Ausflüge, Zauberer für Kinder und das allgemeine Miteinander fallen weg“, so Schimke. Ohne finanzielle Unterstützung durch Spenden könnten diese Integrationsangebote langfristig nicht fortgeführt werden. Die Zukunft des Haus der Kulturen ist ungewiss Die Einschnitte in der Förderlandschaft und ihre Auswirkungen auf Kommunen und Projekte spiegeln die aktuellen politischen Entwicklungen wider, insbesondere im Bereich der Sozial- und Migrationspolitik. &bdquo;Die Begründung hat das Land: Im Sozialbereich wird gestrichen“, erklärt Schimke. Die Integrationskoordinatorin zeigt sich dennoch optimistisch: &bdquo;Den Kopf in den Sand zu stecken ist keine Option. Als ich hier anfing, kam die Pandemie, dann der Ukraine-Krieg - und jetzt die Streichung der Fördermittel.“ Trotz der befristeten Sicherung des Hauses für Kulturen bis Ende nächsten Jahres bleibe die Zukunft ungewiss. &bdquo;Bis Ende 2026 ist das Haus angemietet. Dann brauchen wir neue Lösungen“, erklärt Schimke. Ob das Haus der Kulturen auch danach weiterhin bestehen könne, hänge von politischen Entscheidungen ab, deren Ausgang derzeit noch offen sei. Um das Mietverhältnis oder Schimkes Stelle zu verlängern, bräuchte es tatsächlich einen politisch Beschluss, sagt auch Engers Bürgermeister Thomas Meyer. Er sieht jedoch &bdquo;momentan keinen Anlass“ zu bezweifeln, dass die Engeraner Politik diesen Beschluss nicht treffen wird. &bdquo;Wir haben das Vertragsverhältnis schon einmal verlängert“, sagt Meyer. Das werde voraussichtlich wieder geschehen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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