Grundschule Enger: Verkehrsgutachten beeinflusst mögliche Neubau-Pläne

Enger. Die Grundschule in Enger befindet sich seit einigen Jahren in keinem guten Zustand. Aus diesem Grund prüfte die Stadt aktuell zwei Optionen zur Verbesserung der Situation. Eine von der CDU-Fraktion präferierte Möglichkeit sieht die Sanierung des bestehenden Gebäudes an der Poststraße vor. Die andere, vonseiten der Grünen- sowie der SPD-Fraktion favorisierte Möglichkeit wäre ein Neubau der Schule östlich des Stadtzentrums auf einem Areal am Lehmkuhlenweg. Um die verkehrstechnische Lage und spätere verkehrliche Anbindung des potenziellen neuen Schulgebäudes bewerten zu können, wurde das Büro Bockermann und Fritze Ingenieur Consult aus Enger mit einer Studie zur Verkehrsuntersuchung beauftragt, deren Ergebnisse in der letzten Ausschusssitzung von Tessa Grohmann und Muhammad Akhter vorgestellt wurden. Untersucht wurden der Pkw-, Rad- und Fuß-, sowie der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Für den Pkw-Verkehr ergab die Auswertung für den zu erwartenden Gesamtverkehr an den Knotenpunkten Herforder Straße/Tongrubenweg sowie Herforder Straße/Auf dem Elm ein positives Bild. &bdquo;Die Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte im Straßenverkehr haben eine gute bis sehr gute Qualität“, sagte Akhter. Ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen sei nicht zu erwarten. Jedoch seien bauliche Maßnahmen in Form von Linksabbiegespuren notwendig, um &bdquo;Rückstau zu vermeiden“. Lesen Sie auch: Verkehrsexperiment in Enger: Grundschule soll autofrei werden Bauliche Eingriffe in die Verkehrsstruktur wären erforderlich Hinsichtlich des Fuß- und Radverkehrs sahen die Experten einen hohen Handlungsbedarf im Bereich der Herforder Straße. Rad- und Fußwege müssten an dieser Stelle neu geplant und eine zusätzliche Fußgänger-Überquerung gebaut werden, sodass &bdquo;ein sicherer Weg gewährleistet wäre“, betonte Tessa Grohmann. Beim ÖPNV zeigte die Analyse ebenfalls Handlungsbedarf in Form einer miteinzuplanenden neuen Bushaltestelle mit Wendemöglichkeit auf. Zusammenfassend zeige die Untersuchung &bdquo;eine negative Bilanz für den neuen Schulstandort“, da diverse bauliche Veränderungen beim gesamten Verkehr nötig wären. Die vorhandenen Defizite könnten zwar behoben werden, jedoch nicht ohne einen höheren – noch nicht abschätzbaren – finanziellen und auch zeitlichen Aufwand. Die CDU-Fraktion zeigte sich nach der Vorstellung der Ergebnisse in ihrer Haltung zur Ablehnung eines geplanten Neubaus zufrieden. &bdquo;Ich kann mich in der Darstellung der Experten wiederfinden“, sagte Stephan Gräfe. Er sehe keinen Sinn darin, &bdquo;das Gutachten infrage zu stellen“. Zeit für einen längeren Streit über die Ergebnisse wolle seine Fraktion vermeiden, denn &bdquo;die Zeit drängt“, sagte er weiter, weshalb er für eine vernünftige und schnelle Lösung plädierte. Sein Kollege vom Bündnis 90/Die Grünen, Klaus-Hermann Bunte, sah die Sache anders. &bdquo;Der neue Standort wäre ein guter, wenn die Ertüchtigungen im Verkehr vollzogen würden“, sagte er und verwies zugleich auf die Sinnhaftigkeit eines Straßenausbaus im Bereich der Herforder Straße. Bunte betonte auch die möglichen Probleme für die Schülerschaft während der Phase einer Sanierung des alten Schulgebäudes. Es sei &bdquo;eine Belastung auf Jahre mit ständigen Umzügen für die Schülerinnen und Schüler“, sagte er. Seine Fraktion bleibe deshalb weiterhin bei der Sicht, &bdquo;dass wir im Bestand sanieren wollen“. Lesen Sie auch: Zukunft der Grundschule Enger-Mitte: Für die CDU spricht alles für die Erhaltung des Standorts &bdquo;Gutachten soll nicht zerpflückt werden“ Für Jörg Pultermann und die SPD-Fraktion war es ebenfalls wichtig, die Meinung der Verkehrsexperten zu hören, und diese auch als Handlungsempfehlung zu nehmen. &bdquo;Wir haben in keiner Weise vor, ein Gutachten von Experten zu zerpflücken“, sagte er im Anschluss an die Präsentation. Nachfragen zu Details müssten jedoch gestattet sein. Für seine Fraktion seien die verkehrstechnischen Gegebenheiten für oder gegen einen neuen Standort &bdquo;wichtig und entscheidend“. Man wolle die neuen Erkenntnisse bis zur nächsten Ratssitzung zur Beratung mitnehmen. Im Anschluss an die kurze Debatte betonte auch Bürgermeister Thomas Meyer die Tragweite der Analyse. Mit dieser würde nun eine Grundlage vorliegen, &bdquo;mit der weitergearbeitet werden kann“, sagte er zusammenfassend. Die endgültige Entscheidung, wie es mit der Grundschule weitergehen wird, dürfte am 12. Dezember in der nächsten Ratssitzung fallen.

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