Die Baumschule Nordhof schließt ihre Pforten

Enger. Ziemlich genau 35 Jahre ist es her, dass Thomas Nordmeyer und seine Frau Anja am Nordhof ihre Baumschule eröffneten. &bdquo;Am 1. Oktober 1989“, sagt der 66-Jährige. In den dreieinhalb Jahrzehnten danach wurde der Betrieb in wunderschöner Umgebung zu einer Engeraner Institution. Aber zum Jahresende ist Schluss. Viele Dinge hätten sich verändert, nicht gerade zum Leichteren, erzählen die Eheleute. Und die Töchter hätten ohnehin keine Lust gehabt, die Baumschule zu übernehmen. Am Freitag, 20. September, beginnt der Abverkauf. 1742. Das ist das Baujahr des Nordhof-Hauptgebäudes. &bdquo;Und schon damals im Besitz unserer Familie“, sagt Thomas Nordmeyer, der seine Wurzeln bis ins frühe 16. Jahrhundert zurückverfolgen kann. Während seine Ahnen und Urahnen ihren Lebensunterhalt durchweg als Landwirte verdienten, ging der junge Thomas einen anderen Weg: Nach Abi und Bundeswehr begann er im Jahr 1980 eine Ausbildung zum Baumschulgärtner. &bdquo;Baumschuler, Baumschulist oder Baumschulgärtner – wie Sie wollen“, sagt er und lacht. Noch während der Ausbildung habe er sich entschlossen, den Bauernhof zu einer Baumschule umzubauen. Nordmeyer ging in der Lehre dermaßen in seiner Arbeit auf, dass er mit den Pflanzen &bdquo;zuhause direkt nach Feierabend einfach weitermachte“, erzählt er. &bdquo;Mein Großvater freute sich über die Pläne mit der Baumschule. Der war froh, dass es mit dem Hof hier überhaupt irgendwie weiterging“, erinnert er sich. &bdquo;Man musste sich erst mal durchsetzen“ Bis zur Eröffnung des eigenen Betriebs dauerte es trotzdem noch ein paar Jährchen. Und als es Ende der 80er-Jahre so weit war, sei es zunächst gar nicht einfach gewesen, Fuß zu fassen. &bdquo;Hier in der Gegend gab es seinerzeit viele Baumschulen – da musste man sich erst mal durchsetzen“, so Nordmeyer. Mit Fleiß, Qualität und guter Beratung gelang den Eheleuten das schließlich. Ob Bäume, Sträucher oder Stauden – die Baumschule Nordhof wurde zu einer sehr guten Adresse in Sachen Gartenbau. Später, so erzählt Anja Nordmeyer, sei noch ein Laden mit Accessoires hinzugekommen. &bdquo;Und wir waren viel auf Ausstellungen im ganzen Kreis und darüber hinaus unterwegs, das hat unseren Bekanntheitsgrad natürlich enorm gesteigert“, sagt die 66-Jährige. Während sich Thomas Nordmeyer um die Pflanzen kümmerte, erledigte seine Frau Anja die Büroarbeit. Acht junge Menschen habe man im Laufe der Jahre zu &bdquo;Baumschulisten“ ausgebildet, ferner habe man diverse Aushilfen gehabt. Die gute Seele der Baumschule sei allerdings über 23 Jahre Gärtnermeister Ingo Claus gewesen. &bdquo;Das fiel mir schon sehr schwer, ihm zu sagen, dass er sich bald einen neuen Job suchen muss“, sagt Nordmeyer. Glücklicherweise habe das ziemlich schnell geklappt. Aber alles kein Grund mehr für Sorgenfalten. Ende Dezember ist ja Schluss am Nordhof. Der Abverkauf der Restbestände beginnt am kommenden Freitag, 20. September, um 10 Uhr. Bäume, Sträucher und Stauden – alles muss raus. &bdquo;Mit Rabatten zwischen 30 und 70 Prozent“, sagt Thomas Nordmeyer. Die Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr. Und wenn nicht alles verkauft wird? &bdquo;Wir haben ja einen großen Garten. Und unsere Tochter auch“, sagt Anja Nordmeyer. Geschreddert werde nichts. Weihnachtsbäume, so betont Thomas Nordmeyer, werde er nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in den kommenden Jahren noch verkaufen. So können die Menschen aus Enger und Umgebung wenigstens noch einmal im Jahr einen Baum am Nordhof kaufen. &bdquo;Wer will heute noch Laub harken?“ Die zwei Töchter der Nordmeyers seien von klein auf mittendrin gewesen. Darum hätten sie auch mitbekommen, wie viel Arbeit in einem solchen Betrieb stecke. Und darum sei ihnen auch schnell klar gewesen, dass sie beruflich etwas anderes machen wollten. Thomas Nordmeyer zuckt mit den Schultern. &bdquo;Wir haben auch nie versucht, sie in diese Richtung zu drängen“, sagt seine Frau. Eine Verpachtung an Dritte sei nicht in Betracht gekommen. &bdquo;Wir wohnen ja auch hier“, so Thomas Nordmeyer. &bdquo;Dann würde man ja nie loslassen.“ Ein Zuckerschlecken, sagt er, wäre der Betrieb einer Baumschule vermutlich auch in Zukunft nicht gewesen. Nicht umsonst würden die klassischen Baumschulen immer weniger. &bdquo;Vieles hat sich verändert“, sagt er. &bdquo;Die Grundstücke sind kleiner geworden – da passen gar nicht mehr so viele Bäume und Sträucher drauf“, sagt er. Außerdem sähen die Leute beim Stichwort &bdquo;Garten“ vor allem die viele Arbeit, die ein solcher mache. &bdquo;Wer will denn heutzutage noch Laub harken?“, nennt er nur ein Beispiel. Und dann sei da noch die Konkurrenz in Form großer Märkte. Aber alles kein Grund mehr für Sorgenfalten. Ende Dezember ist ja Schluss am Nordhof. Der Abverkauf der Restbestände beginnt am kommenden Freitag, 20. September, um 10 Uhr. Bäume, Sträucher und Stauden – alles muss raus. &bdquo;Mit Rabatten zwischen 30 und 70 Prozent“, sagt Thomas Nordmeyer. Die Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr. Und wenn nicht alles verkauft wird? &bdquo;Wir haben ja einen großen Garten. Und unsere Tochter auch“, sagt Anja Nordmeyer. Geschreddert werde nichts. Weihnachtsbäume, so betont Thomas Nordmeyer, werde er nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in den kommenden Jahren noch verkaufen. So können die Menschen aus Enger und Umgebung wenigstens noch einmal im Jahr einen Baum am Nordhof kaufen.

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