An dieser Grundschule in Enger wurden emotionale Verabschiedungen gefeiert

Enger. &bdquo;Rüüüüüdi“, riefen die Ein- bis Viertklässler und rannten auf den Mann mit dem unerschütterlichen Lächeln zu, um ihn noch einmal ganz fest in die Arme zu schließen. Rüdiger Brameyer erlebte am Freitag einen bewegenden Abschied in der großen Sporthalle an der Grundschule Enger-Westerenger. Der ehemalige Hausmeister ist dort sehr beliebt. Und dennoch gönnen ihm alle den verdienten Ruhestand nach 40 Jahren in der Schule. Mit ihm geht auch die Lehrerin Angelika Riese. Brameyer hat sich dort nie &bdquo;nur“ als Hausmeister gefühlt. Das betont er. Und auch Schulleiterin Antje Thiele ist es ganz wichtig, dass er immer Teil des Kollegiums, &bdquo;ein Teil des Teams“ war. &bdquo;Rüdiger wo bist du?“, war häufig der Aufruf, sagt sie, wenn wieder einmal irgendetwas nicht funktionierte. &bdquo;Wenn eine Maus da war, wenn die Technik nicht funktionierte, wenn die Heizung klemmte, wenn eine Wespe da war.“ Thiele: &bdquo;Rüdiger blieb ruhig und fand immer eine Lösung. Immer.“ Und die Schulleiterin ergänzt: &bdquo;Er war bei uns durch seine souveräne Art der Mann für alle Fälle.“ Und häufig habe er sich auch schon bei seiner Tätigkeit in der Heideschule, die an gleicher Stelle untergebracht war, sehr für die Schüler eingesetzt. &bdquo;Da warst du auch schon mal in den Ferien für die Schüler da oder hast sie zum Mittag- oder Abendessen an deinen Tisch eingeladen“ erinnert sich Thiele. Kerstin Ebert als allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters betont die lange Dienstzeit des ehemaligen Hausmeisters: &bdquo;Du hast hier fast ein halbes Leben verbracht.“ Und: &bdquo;Der Hausmeisterberuf war für dich eine Berufung. Das war keine Aufgabe. Das war eine Lebensaufgabe.“ Die Vertreterin der Stadtverwaltung attestiert Rüdiger Brameyer &bdquo;Fachkenntnis, Geduld, Kreativität, ein stets freundliches Auftreten“ und als besondere Eigenschaft: &bdquo;Für dich gibt es keine Probleme, sondern nur Lösungen. Geht nicht, gibt’s nicht. Danke.“ Zudem betonten sie und die Schulleiterin den besonderen Humor des Neu-Rentners. Antje Thiele: &bdquo;Es war immer schön, dir beim Witzeerzählen zuzuhören. Auch wenn der Witz mal länger ging.“ Als sein Nachfolger auf dem Hausmeisterposten ist Christopher Kastner bereits seit Dezember des vergangenen Jahres in der Schule tätig. Motorrad gegen Pedelec getauscht Langweilig wird es dem gelernten Heizungsinstallateur Rüdiger Brameyer wohl nicht werden. Seine Frau und er engagieren sich in der Arbeit des Seniorenclubs in der AWO Westerenger, er unterstützt die Kolping-Pflegeschule, fährt statt Motorrad demnächst mehr Pedelec, unterstützt weiterhin die Imker und Funker in ihren Räumen neben der Schule und wird viele &bdquo;seiner“ Schülerinnen und Schüler auch weiterhin sehen, denn er darf mit seiner Frau weiterhin in der Hausmeisterwohnung bleiben. Genauso alt wie der 64-Jährige ist auch Angelika Riese. Auch sie verlässt die Grundschule, in der sie über 32 Jahre lang als Lehrerin tätig war. Antje Thiele fand freundliche Worte für sie: &bdquo;Du hast viel miterlebt. Dazu zählte auch die Einführung und Rücknahme der Kopfnoten, die Sprachstandserhebung oder auch der Englischunterricht in der Grundschule. Zuerst nur für die Klasse drei und vier, dann eins bis vier und dann wieder nur drei und vier.“ Und sie fügte lächelnd zu: &bdquo;Und immer war alles pädagogisch sehr gut zu begründen.“ Angelika Riese habe ihren Beruf geliebt. &bdquo;Besonders den Deutsch- und den Kunstunterricht. In diesem Bereich haben wir dann einige Preise gewonnen.“ Der Lese- und Rechtschreibunterricht habe vielen Kindern - auch und gerade denen, die nicht mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsen seien - gut gefallen und genutzt. Thiele bescheinigte Angelika Riese nicht nur, &bdquo;dass sie immer viel gelacht“ habe, sondern zudem über einen &bdquo;ganz trockenen Humor“ verfüge. &bdquo;Und auf Klassenfahrten hattest du die besondere Gabe, den Kindern das Heimweh ganz schnell zu nehmen.“ Neben den Lobesworten sangen die Kinder für Rüdiger Brameyer und Angelika Riese ein Lied und trugen ein Theaterstück vor. Zudem sang das Lehrerkollegium für beide und beide waren Gegenstand einer Bilderpräsentation. Und beide waren augenscheinlich sehr berührt von ihrem jeweiligen Abschied.

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