Engeraner in großer Sorge: Schon wieder finden Anwohner Schreckschuss-Patronen

Enger. Schon zweimal haben Anwohner in Siele verschossene Schreckschussmunition gefunden. Vor rund einem halben Jahr stießen Anwohner auf eine ganze Reihe verschossener Munition am Sieler Weg. Vor wenigen Tagen wurde erneut eine Patrone gefunden. Doch das ist nicht alles: Immer wieder ärgern sich Anwohner am Sieler Weg über Unrat und Müll, der dort illegal entsorgt wird. Der Stadt Enger ist das Müllproblem bekannt. Es scheint die vermeintliche Abgeschiedenheit zu sein, die in die Umgebung des Sieler Holzes lockt, um dort mit Schreckschusswaffen zu schießen. &bdquo;Ich habe schon zwei-, dreimal nachts einen lauten Knall gehört“, berichtet ein Anwohner. Nachdem die NW vor kurzem darüber berichtet hatte, dass an Silvester an der Bünder Straße illegalerweise Schreckschussmunition verschossen wurde, hatte er sich an die Redaktion gewandt. &bdquo;Ich vermute, dass es hier irgendeinen Jugendlichen gibt, der nachts ein bisschen ballert.“ Das Führen oder Abfeuern einer Schreckschusswaffe ist in Deutschland nicht ohne weiteres möglich. Je nach Art der Waffe wird ein kleiner oder ein großer Waffenschein benötigt. Wer eine Schreckschusswaffe in der Öffentlichkeit mit sich herum führt, ohne mindestens den kleinen Waffenschein zu besitzen, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 10.000 Euro rechnen. Auch eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren kann laut Waffengesetz verhängt werden. Das illegale Abfeuern einer solchen Waffe wird zudem als Ordnungswidrigkeit gewertet, die den Täter bis zu 10.000 Euro kosten kann. Matratzen, Farbeimer und Klappstühle Den größeren Patronenfund vor rund einem halben Jahr habe sie schon einmal der Polizei in Bünde gemeldet, sagt eine Anwohnerin. Das genaue Datum weiß sie jedoch nicht mehr. Ohne dieses Datum lasse sich das jedoch nicht bestätigen, heißt es auf Anfrage bei der Polizei. &bdquo;Eine Auffälligkeit [in Siele] ist den Kollegen aus Enger jedoch nicht bekannt“, heißt es weiter. Auch dem Ordnungsamt liegen keine entsprechenden Beschwerden über Schreckschusspatronen vor. Abgesehen davon, dass eine Schreckschusswaffe nicht einfach abgefeuert werden darf, ist das Abfeuern zu später Stunde für die Anwohner auch einfach ärgerlich. Gefunden wurden die Patronen an einer Stelle, die laut Augenzeugen sowieso immer wieder als eine Art Müllkippe in der freien Natur genutzt wird. Eine Anwohnerin berichtet, dass sie am Sieler Weg in der Vergangenheit schon alles Mögliche gefunden hat – von Matratzen über Farbeimer bis hin zu Klappstühlen. &bdquo;Die Idioten sterben nicht aus“, ärgert sie sich. Zu Silvester fand sie nun auch noch verbrauchte Feuerwerksbatterien, die vor Ort augenscheinlich abgefeuert wurden – ohne sie anschließend zu entsorgen. Bekanntes Müllproblem Für die Stadt Enger ist das Müll-Problem am Sieler Holz nichts Neues. &bdquo;Meinen Kollegen vom Bauhof und mir sind die ’beliebten’ Müllabstellflächen aufgrund jahrelanger Erfahrungen schon bekannt“, sagt Fachbereichsleiterin Inge Nienhüser auf Anfrage der NW. Die Arbeit, die solch wilder Müll der Kommune macht, habe in den vergangenen Jahren zugenommen. &bdquo;Vor rund zehn Jahren war ein Kollege des Bauhofs einen halben Arbeitstag mit der Leerung von öffentlichen Mülleimern und dem Einsammeln von ’wilden Müllansammlungen’ befasst“, erklärt Nienhüser. &bdquo;Heute aber ist ein Mitarbeiter mit Fahrzeug zwei volle Arbeitstage damit beschäftigt.“ Wenn Bürger auf illegal entsorgten Müll stoßen, bittet die Stadt Enger darum, ihr entsprechende Hinweise zukommen zu lassen. Gemeldet werden kann der wilde Müll sowohl über die lokale Abfall-App, als auch per Email über abfallberatung@enger.de oder per Anruf unter Tel. 05224 980023.

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