Wie Marienkäfer aus Enger Schülern in Burkina Faso helfen

Enger. Sabine Stahr ist besorgt. Als zweite Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Enger-Burkina Faso erreichen die Künstlerin immer wieder beunruhigende Nachrichten aus dem afrikanischen Land in der Sahelzone, in dem der Verein seit 1988 neben anderen Hilfsaktionen vor allem Stipendien für Mädchen und Jungen finanziert, deren Familien sonst keine Schulausbildung bezahlen könnten. &bdquo;Die Berichte und Bitten der Lehrer werden immer verzweifelter. Es fehlt nicht nur an Geld für Unterrichtsmaterialien, Lehrergehälter und den Bau neuer Klassenräume, sondern auch für Lebensmittel“, berichtet Stahr. Deshalb möchte die Glaskünstlerin jetzt mit einer besonderen Weihnachtsaktion auf die Situation in Burkina Faso aufmerksam machen und den Partnerschaftsverein unterstützen. Aus Muranoglas Dafür hat Stahr in ihrer Werkstatt 200 kleine Marienkäfer aus Muranoglas hergestellt und mit Hilfe weiterer Vereinsmitglieder zu Ketten- und Schlüsselanhängern, Lesezeichen und Blumensteckern verarbeitet und liebevoll verpackt. Die Glücksbringer sind ab Samstag, 10. Dezember, bei Juwelier Schierholz in Enger und am Wochenende 10./11. Dezember auf dem Spenger Weihnachtsmarkt am Stand von &bdquo;Feuerwesen“ im Foyer des Gemeindehauses neben der Martinskirche erhältlich. &bdquo;Jeder Marienkäfer kostet 10 Euro. Der Erlös ist zu 100 Prozent für Burkina Faso bestimmt“, teilt Stahr mit, die 2014 selber im Rahmen einer Vereinsreise dort zu Gast war. &bdquo;Als wir das Land damals besuchten, haben wir erlebt, wie die diversen ethnischen und religiösen Gruppen friedlich zusammenlebten. Schon ein Jahr später hörte man von Unruhen, es folgten zahlreiche Terroranschläge auf Zivilisten und schließlich Überfälle auf Konvois, Polizisten und Dörfer. Ein Massaker im September 2021 mit 160 Toten stellte den traurigen Höhepunkt dar“, schildert die Engeranerin die Zustände in Burkina Faso. Berichten zufolge, so erzählt Stahr weiter, sollen bereits 30 Prozent des Staatsgebiets unter islamistischer Kontrolle sein. In diesem Jahr habe das Land bereits zwei Militärputsche erlebt und mehr als 1,9 Millionen Menschen seien auf der Flucht. &bdquo;Der Klimawandel und die Ernährungsunsicherheit verschärfen die Situation zusätzlich“, ergänzt Stahr. Am Collège Privée D´Enseignement Technique in Koudougou - der Schule, mit der der heimische Partnerschaftsverein in erster Linie zusammenarbeitet – habe sich die Schülerzahl im letzten Jahr durch die Flüchtlingswelle im Land von 350 auf rund 500 erhöht. Wie soll Schule dies bewältigen? &bdquo;Die neue Regierung hat diese Schule nun verpflichtet, weitere Schüler – kostenfrei – aufzunehmen. Die Zahl wuchs schlagartig auf zurzeit 1.030 an“, berichtet Stahr. &bdquo;Wenn wir uns an die schon bei unserem Besuch 2014 randvollen Klassenzimmer und leeren Materiallager erinnern, fragen auch wir uns, wie die Schule diese Aufgabe bewältigen soll“, sorgt sich die zweite Vorsitzende. Wer den Partnerschaftsverein unterstützen möchte, kann dies auch mit einer Kleingeldspende tun. Unter dem Motto &bdquo;Jeder Cent zählt“ sammelt Frauke Busch, erste Vorsitzende, kleine Münzbeträge für den guten Zweck. Wer Münzen spenden möchte, kann diese im Widukind-Gymnasium oder bei der Vorsitzenden direkt abgeben. Kontakt per Telefon unter 0172 5290816 oder per Mail an rabusch@mail.de. Lehrerin Constanze Fischer vom Widukind-Gymnasium Enger hat mit Schülerinnen und Schülern eine &bdquo;Pfandtonne“ im Foyer der Schule aufgestellt. Hier können Schüler leere Pfandflaschen einwerfen. Der Pfanderlös ist für den Partnerschaftsverein bestimmt. Die SchülerInnen haben eine Präsentation dazu erstellt, die auf einem Bildschirm im Foyer der Schule gezeigt wird. &bdquo;Für diese Unterstützung sind wir sehr dankbar“, betont Stahr.

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