Hofbesitzer sperrt Wanderwege in Enger - und löst eine Demonstration aus

Enger. Große Schranken und Gatter versperren die Wege am "Roten Kotten", die zum Baringhof führen. Daran sind Warnschilder angebracht: "Privatgelände - betreten verboten" steht auf einem, auf zwei weiteren "Jagdbetrieb - Lebensgefahr" und "Gefährliche Zecken". Noch weitere, größere Sperranlagen befinden sich auf dem Kottenweg und auf dem Jagdweg in unmittelbarer Nähe des Baringhofes. Seit August ist hier kein Durchkommen mehr. Der Besitzer des Baringhofs hat seine Privatwege, die bei Spaziergängern und Wanderern beliebt sind, dicht gemacht. Der Heimatverein Enger will das so nicht hinnehmen und hat zu einer Demo aufgerufen. Die rund 50 Teilnehmer setzten sich dabei für "freie Wanderwege" ein. Der Heimatverein kümmert sich um die Erhaltung und Ausschilderung der fünf Wanderwege um Enger und der überregionalen Wanderwege, die durch die Widukindstadt führen. Dem Verein sei die Pflege des Wanderns wichtig, sagt dessen Vorsitzender Gerd Giesselmann. Es fördere die Gesundheit, Gemeinschaft und - wenn man in der Gruppe unterwegs sei - auch die Kommunikation. Bei den Bürgerinnen und Bürgern aus Enger, Westerenger und Pödinghausen sei die "Ringsthof-Baringhof-Runde" sehr beliebt. Familien würden hier gerne ihren Nachmittagsspaziergang machen, Jogger einen kleinen Trainingslauf einlegen. Damit jedoch ist mit der Sperrung Schluss. Der Vereinsvorsitzende betonte bei der Demo: Von "diesen Sperranlagen sind einer der fünf Wanderwege um Enger und ein überregionaler Wanderweg - der 'Segelschiffchenweg', der vom Teutoburger Wald Verband betreut wird - betroffen". Solide Sperrzäune Giesselmann unterstrich mit Blick auf die soliden Sperrzäune: "Der Aufwand, mit dem diese Dinge hier angebracht worden sind, lässt darauf schließen, dass das so bleiben soll." Der Heimatverein jedoch plädiere für freie Wege. Blieben die jetzt aufgestellten Schranken und Sperren jedoch bestehen und müsse den aufgestellten Schildern Folge geleistet werden, dann sei der Segelschiffchenweg, der dem Jagdweg vom Ringsthof zum Baringhof folgt, ebenso voll gesperrt wie der Engeraner Rundwanderweg A5. Auch ein Spaziergang auf dem beliebten Erholungsweg &bdquo;Ringsthof – Jagdweg – Baringhof – Kottenweg“ sei nicht mehr möglich. Mit der Aktion am Mittwochnachmittag wollte der Heimatverein die Bedeutung offener und frei zugänglicher Wanderwege auch im Raum Enger hervorheben. Er sieht sich damit im Einklang mit § 57 des &bdquo;Gesetzes zum Schutz der Natur in NRW“: Demnach sei das Betreten privater Wege in freier Landschaft zum Zwecke der Erholung auf eigene Gefahr gestattet und eine Sperrung nur dann erlaubt, wenn "massive Eingriffe in den Wirtschaftsbetrieb erfolgen", sagte Giesselmann und ergänzte: "Davon kann hier nicht die Rede sein." Verein hat Stadt und Kreis angeschrieben Generell sei das Verhältnis zwischen den Wanderern und den Landwirten ein "ausgesprochen gutes". Aber hier werde ein "Gegenverhältnis" gesetzt. Er appellierte, nicht dort Schranken zu setzen, "wo keine hingehören". Es sei nicht nachzuvollziehen, welcher Schaden durch Wanderer und Spaziergänger entstehe. Der Heimatverein halte es für seine Pflicht, auf eine Rücknahme der Sperr-Maßnahmen zu dringen. Er habe sich deshalb am 21. August in einem Brief an den Bürgermeister der Stadt Enger und an den Landrat des Kreises Herford gewandt. Inzwischen sei der Verein darüber informiert worden, dass mit dem Eigentümer des Baringhofes ein Gespräch geführt worden sei. "Wir hoffen, dass die Stadt Enger und der Kreis Herford in unserem Sinne tätig werden", betonte Gerd Giesselmann.

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