Neue Einbahnstraßen-Regel an Grundschule: Das sind die ersten Reaktionen

Enger. An der Grundschule Westenger hat sich die Verkehrsführung geändert. Vor drei Wochen ist der Holunderweg, an dem die Schule liegt, versuchsweise zur Einbahnstraße geworden. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit für die Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Erste Erfahrungen und Rückmeldungen zu dem Projekt liegen jetzt vor.Nach Angaben der Stadtverwaltung war die Kommune wiederholt von der Leitung der Grundschule, aber auch von der örtlichen Polizei angesprochen worden mit dem Wunsch, die Verkehrssicherheit vor der Schule zu verbessern. Insbesondere morgens, wenn die Kinder kämen, habe es ein Gewusel und mitunter gefährliche Situationen am Holunderweg gegeben, schilderte der städtische Fachbereichsleiter Gerd Althoff die damalige Situation. Aus beiden Richtungen steuerten Elterntaxis die Schule an, zudem kämen Busse und Lehrer mit ihren Autos.Verkehr rollt über den Meisenpfad Mit dem Straßenverkehrsamt und der Polizei hat es daraufhin mehrere Ortstermine gegeben. Das Resultat: Der Holunderweg ist seit drei Wochen nur noch vom Meisenpfad kommend in Richtung Westerengerstraße zu befahren. Eine Einfahrt von der Westerengerstraße ist nicht mehr möglich. Radfahrer hingegen können die Straße auch in Gegenrichtung befahren.Eltern können die Schule somit nur noch von einer Seite aus erreichen. Dies hat nach Angaben der Verwaltung den Vorteil, dass die Kinder immer auf der rechten, der Schule zugewandten Seite aussteigen und nicht mehr die Straße überqueren müssen. Eine Engstelle in Höhe des Schuleingangs soll künftig dafür sorgen, dass ein haltender Bus, aus dem die Kinder aussteigen, nicht überholt werden kann.Gehweg abgrenzen Durch Poller werde zudem der Gehweg abgegrenzt, erläuterte Gerd Althoff jetzt im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung. Schweller an den Parkplätzen vor der Schule verhindern ferner, dass die Autos zu weit Richtung Schulgebäude vorfahren und die Kinder hinter den parkenden Fahrzeugen an der Straßenseite herlaufen. Überlegt wird nach Angaben von Gerd Althoff zudem, ob an der Westerengerstraße der Parkstreifen zur Straße hin verlegt wird, im Gegenzug der Rad- und Gehweg auf die Gebäudeseite rückt. Der Vorteil: Autos müssten nicht mehr über den Geh- und Radweg fahren, um auf den Parkstreifen zu gelangen. Geprüft wird auch, ob die Parkfläche des benachbarten Vereinszentrums - zumindest zu bestimmten Zeiten - von Besuchern der Kolping-Akademie, die an die Grundschule grenzt, genutzt werden kann.Schwellen sollen Raser bremsen Auf dem Meisenpfad, über den der Verkehr zur Schule jetzt läuft, sollen künftig 50 Zentimeter breite Schwellen Raser bremsen.Fachbereichleiter Gerd Althoff berichtete im Ausschuss über erste Erfahrungen und Reaktionen. "Die Einbahnstraßen-Regelung hat sich innerhalb von drei Tagen eingespielt." Er habe mit vielen Eltern vor Ort gesprochen. Von dem weitaus überwiegenden Teil habe er eine positive Rückmeldung bekommen. Auch die Schulleitung und die Schulkonferenz hätten die Maßnahme begrüßt. "Und auch die Eltern, die den Walking Bus betreuen, sind damit zufrieden", sagte Althoff.Die Politik musste sich mit dem Thema befassen, weil der Stadt bereits vor der Umsetzung der Neuregelung ein Bürgerantrag eines Anliegers des Meisenpfades vorlag. Er beklagt unter anderem, dass der Verkehr, der bislang über die Westerengerstraße zur Schule gelangte, künftig in die Wohnsiedlung mit 30er-Zone (Fasanenstraße, Meisenpfad) verlagert werde. Er bezweifelte auch, dass die Einbahnstraßen-Regelung die Kinder des Walkingbusses und die anderen zu Fuß kommenden Schüler besser schütze. Verschärft werde die Situation auch dadurch, dass die große Zahl an Besuchern der Kolping-Akademie, die in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schule angesiedelt ist, die neue Streckenführung nutzen müsse. "Geordneterer Ablauf" Im Ausschuss wurde deutlich, dass sich die Politik mit der neuen Verkehrsführung anfreunden kann. "Die Einbahnstraße ist von Vorteil. Es gibt vor der Schule jetzt einen geordneteren Ablauf", sagte Stefan Böske von der CDU. Gleichwohl meldete er für seine Fraktion noch Beratungsbedarf an, wie mit dem Bürgerantrag verfahren werden solle. Zumal man über die im Bürgerantrag kritisierte Verrohrung eines Grabens – eine Maßnahme, die im Zusammenhang mit der Einführung der Einbahnstraßenregelung steht - noch weitere Erkenntnisse brauche.

Meistgelesen