Darum haben sich die Grenzen der Wahlbezirke verändert

Enger/Spenge. Spätestens durch die Corona-Pandemie ist die Zahl derer, die lieber per Brief als persönlich im Wahllokal wählen möchten, deutlich gestiegen. Für beide Gruppen ändert sich in Enger und Spenge im Vergleich zur Bundestagswahl im Jahr 2017 etwas. Bedingt durch die Steigerung der Zahl von Briefwählerinnen und Briefwählern hat die Stadt Enger "es als notwendig erachtet", die Zahl der Wahlbezirke zu verändern. Das sagt Kerstin Ebert, Leiterin des dafür zuständigen Fachbereichs. Sie erklärt, dass schon jetzt die Zahl der Briefwählerinnen und Briefwähler 4.600 betrage; Stand Ende August. Und das bei gut 15.700 Wahlberechtigten in der Stadt. Bei der jüngsten Bundestagswahl 2017 waren es noch 3.600 Briefwähler. Und schon bei der Kommunalwahl im Corona-Jahr 2020 hatte die Briefwahlquote gut ein Drittel betragen. Bis 16 Uhr müssen 50 Menschen gewählt haben Die Fachfrau erklärt: Um den Geheimhaltungs-Aspekt zu gewährleisten, müssten bis 16 Uhr mindestens 50 Menschen in jedem Wahllokal gewählt haben. Andernfalls sei die Wahl der Wenigen nachvollziehbar. Ebert: "Wir mussten also reagieren und auch Bezirke konzentrieren." Ändern könnte sich gegenüber der jüngsten Wahl also der Wahlraum. Auch deshalb bittet Kerstin Ebert dringend darum, genau auf die Wahlbenachrichtigung zu schauen. Bei der jüngsten Bundestagswahl lag die Wahlbeteiligung bei 76 Prozent. Um die Vielzahl der Stimmen möglichst schnell auszählen zu können, seien 98 Wahlhelfer geplant. Diese Zahl könne aber auch noch steigen. Bisher, so informierte Ebert, habe es drei Briefwahlvorstände gegeben. Jetzt werden es derer vier sein. Bisher waren jedem Bezirk vier Helfer zugeteilt, jetzt könnten es bis zu zehn sein. Unterlagen auch per QR-Code Die Stadt hat sich also auf eine hohe Zahl von Wahlbriefen eingestellt. "Aber natürlich", sagt Ebert, dürften die Menschen auch mit ihrer Benachrichtigung und einem Ausweis gern ins Rathaus kommen und direkt wählen. Oder per QR-Code oder auf der Homepage der Stadt die Briefwahlunterlagen anfordern. Fragen beantworten Sabrina Jürgensmeier unter Tel.: (0 52 24) 98 00 55 oder ihr Kollege Henri Rieke Tel.: (0 52 24) 98 00 54. Und auch in Spenge erkennt Cornelia Meyer-Englschalk eine bemerkenswerte Steigerung der Briefwahlbereitschaft: Waren es bei der Bundestagswahl noch 2.804 Briefwählerinnen und -wähler von 11.593 Wahlberechtigten, so haben Stand Ende August schon über 3.500 der 11.373 potentiellen Wähler die Briefwahl beantragt; also auch fast ein Drittel. Damit bleibt die Abweichung gering In Spenge bleiben die Wahlbezirke im Vergleich zur Kommunalwahl im vergangenen Jahr unverändert. Der Grund: Spenge hat die Bezirke schon im Vorfeld der Wahl 2020 geändert und angepasst. Dennoch ist damit eine Vergleichbarkeit der Zahlen zur vorher gegangenen Bundestagswahl natürlich 2017 nicht gegeben. Cornelia Meier-Englschalk erläutert einen weiteren Grund, warum die Grenzen der einzelnen Bezirke verschoben werden mussten. "Früher durfte die Abweichung 33 Prozent betragen, heute sind es nur 25 Prozent." Die "Abweichung" ergibt sich aus einer einfachen Rechnung. Die Zahl aller Wahlberechtigten wird durch die Zahl der Bezirke geteilt. Damit ergibt sich der Durchschnitt pro Bezirk. Weicht die Zahl der Wahlberechtigten in einem Bezirk um mehr als 25 Prozent vom Durchschnitt ab, muss der Bezirk vergrößert oder verkleinert werden, um mehr - oder weniger - Wähler darin unterzubringen. Das zieht dann oft auch zwangsläufig die Veränderung des anderen Bezirks nach sich, da der ja Wähler verliert - oder gewinnt - und dementsprechend dann möglicherweise mehr als 25 Prozent vom Durchschnitt abweicht. Das alles ist in Spenge jetzt erledigt; die größte Abweichung von der Norm beträgt in Hücker-Aschen aktuell 12,9 Prozent und in einem Bereich der Innenstadt 2,8 Prozent. Es gibt eine Wahlkabine an einem ruhigen Ort In Spenge hat sich die Zahl der Wahlbezirke im Vergleich zu 2017 nicht verändert: Zu den 16 regulären Bezirken kommen 3 Briefwahlbezirke. "Doch auch hier brauchen wir mehr Leute", sagt die Fachfrau in Sachen Wahl. Pro Bezirk rechnet sie mit sechs Auszählern. Das seien "alte Hasen" gemischt mit "neuen Leuten". "Damit die bei der nächsten Wahl auch schon wissen, wie es geht." Denn die Arbeit des Briefwahl-Auszählens benötige schon eine gewisse Routine. "Die starten schon um 13 Uhr. Und es kann knapp werden." Wählen können Spenger auch schon im Vorfeld. "Im Raum OG 21 ist das Wahlamt", sagt Meier-Englschalk. Für Informationen zur Wahl würden Manuela Bruning und Ulrike Ebeler bereit stehen. "Und eine Wahlkabine haben wir im Rathaus an einer ruhigen Stelle - ganz coronagerecht - aufgestellt." Briefwahlunterlagen könnten die Wählerinnen und Wähler auch per QR-Code beantragen. "Und wenn jemand vorbei kommt und sich die Unterlagen selbst abholen möchte - natürlich unter Einhaltung des Hygiene-Konzeptes - sind wir gar nicht böse", sagt Cornelia Meier-Engelschalk. "Dann sparen wir das Porto."

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