Enger Enger favorisiert Streckenausbau auf der bestehenden Bahntrasse

Enger. Etwas verwundert waren Engeraner Politikerinnen und Politiker, als sie sich unlängst mit dem bereits in den Medien viel diskutierten Bahnprojekt Hannover-Bielefeld beschäftigen mussten. Im Zusammenhang mit dem Projekt "Deutschlandtakt" will die Deutsche Bahn die Strecke Hannover-Bielefeld ausbauen. Auf welcher Trasse, darüber wird schon jetzt gestritten. Kreis soll mit einer Stimme sprechen Zwar ist das Gebiet der Stadt Enger davon nicht betroffen, dennoch hat die Bahn Bürgermeister Thomas Meyer und weitere Hauptverwaltungsbeamten der Region eingeladen, Mitglied im Plenum des sogenannten Planungsdialogs Hannover-Bielefeld zu werden. "Es ist ratsam, dass der Kreis Herford mit einer Stimme spricht", sagte Meyer in der jüngsten Ratssitzung. So schloss sich der Engeraner Rat dem Beschluss des Kreisausschusses weitestgehend an. Der Rat favorisiert bei der Planung der Strecke Hannover-Bielefeld im Kreis Herford einen flächenschonenden Ausbau auf oder entlang der bestehenden Trasse, der die Belange (Lärmschutz) der Menschen berücksichtigt. "Man muss die Bahn voranbringen" Das ehrgeizige Ziel der Bahn ist es, bis 2030 doppelt so viele Fahrgäste und mehr Güter auf den Gleisen zu transportieren. Ein Schlüssel dafür ist die Einführung des Deutschlandtaktes, durch den das Bahnfahren deutlich an Attraktivität gewinnen soll. Verlässliche Anschlüsse und schnellere Verbindungen sind angestrebt. Voraussetzung ist nach Ansicht der Deutschen Bahn eine leistungsfähige Schienenstrecke, auch zwischen Hannover und Bielefeld. "Wenn wir den Klimawandel bewältigen wollen, dann muss man auch die Bahn voranbringen", sagte Harald Wurm. Sollte ein sogenannter integraler Taktfahrplan wirklich perfekt realisiert werden, sei dies ziemlich revolutionär. Als Integraler Taktfahrplan wird ein Konzept verstanden, bei dem die Taktfahrpläne einzelner Linien über eine systematische Koordination in Knotenbahnhöfen zu einem netzweiten, vertakteten Angebotssystem verknüpft werden. Verbesserungen im Nahverkehr notwendig Die CDU begrüßt die Ausbaupläne der Bahn, plädiert aber gleichzeitig dafür, die Eingriffe in die Landschaft so gering wie möglich zu halten. Zwar sei eine Verkürzung der Fahrzeit von Bielefeld nach Hannover sicherlich toll, sagt deren Fraktionsvorsitzender René Siekmann. Aber genau so gut müsse der Hauptbahnhof Bielefeld für die umliegende Region erreichbar sein. "Hier sind sicherlich Verbesserungen im Nahverkehr notwendig." FDP-Fraktionsvorsitzender Norbert Busch betonte, der Ausbau der Strecke Bielefeld-Hannover sei eigentlich kein Engeraner Thema: "Aber wenn die Bahn ausdrücklich um eine Stellungnahme der Stadt bittet, dann soll sie diese bekommen."

Mehr zum Thema