Einzelhandel hat sehr gelitten - Hoffnung auf verkaufsoffene Sonntage

Enger. Zwei verkaufsoffene Sonntage sind in Enger schon durch Corona ausgefallen. Nun hofft die Kaufmannschaft, zumindest die beiden für November geplanten verkaufsoffenen Sonntage durchführen zu können. "Wir wissen nicht, was kommt" Eigentlich will die Kaufmannschaft am 8. November zum traditionellen Martinsumzug ihre Geschäfte öffnen. "Aber wir wissen nicht, was kommt", sagt Vorsitzender Detlef Schultz. Es sei zur Zeit völlig unklar, ob der Martinsumzug mit den Kindern zum Barmeierplatz stattfinden könne. "Wir planen im Moment das Programm. Ob es sich dann umsetzen lässt, muss sich zeigen." Auch Olaf Schierholz, Mitglied der Kaufmannschaft, würde es begrüßen, wenn am 8. November die Veranstaltung über die Bühne gehen sollte. "Der Besuch war immer gut. Viele Leute sind dann in der Innenstadt unterwegs gewesen. Aber die Corona-Entwicklung bleibt natürlich abzuwarten." Ursprünglich sei zum Kirschblütenfest Ende April ein verkaufsoffener Sonntag geplant gewesen. Und auch zum zweitägigen Museumsfest Ende August rund um die Stiftskirche Ende August wollte die Geschäftsleute öffnen. Beide Feste sind abgesagt - und damit auch die verkaufsoffenen Sonntage. "Adventsbummel" noch nicht abgesagt Der vierte und letzte geplante verkaufsoffene Sonntag in diesem Jahr soll eigentlich parallel zum "Adventsbummel" laufen, dem Weihnachtsmarkt Ende November. "Noch haben wir den Adventsbummel nicht abgesagt", sagt Detlef Schultz. Auf hier zeige die weitere Pandemie-Entwicklung den Weg auf, wie weiter zu verfahren sei. Natürlich wäre es gut, wenn durch die beiden geplanten verkaufsoffenen Sonntage im November möglich wären, sagt Schultz, da viele Geschäfte in der Pandemie-Zeit doch erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen mussten. "Teilweise kamen direkt nach der Wiedereröffnung der Geschäfte nur 10 Prozent der Kundschaft. Und auch jetzt sind es teilweise nur 50 Prozent. Die Leute sind noch sehr zurückhaltend. Die Geschäfte haben schon sehr gelitten." Verhageltes Geschäftsjahr Verkaufsoffene Sonntage sind an größere Veranstaltungen geknüpft. Durch einen Erlass will die Landesregierung die Chance eröffnen, unter gewissen Bedingungen auch ohne direkte Verknüpfung mit größeren Veranstaltungen verkaufsoffene Sonntage durchzuführen. Dazu bedarf es laut Erlass mehrerer Sachgründe, die das öffentliche Interesse an einer Ladenöffnung am Sonntag stärken. Der Erhalt und die Stärkung des örtlichen Einzelhandels, der durch die Corona-Pandemie stark betroffen war, ist einer der Gründe, die das NRW-Wirtschaftsministerium anführt. Es bleibe aber weiterhin Aufgabe der Gemeinden, die verkaufsoffenen Sonntage festzusetzen. Insofern müssten die Gemeinden Feststellungen treffen, ob wegen der Pandemie-Auswirkungen eine Gefährdung des Einzelhandels auch in der jeweiligen Gemeinde bestehe. Interessant wird nach den Worten von Olaf Schierholz in diesem Zusammenhang sein, wie sich in solchen Fällen die Gewerkschaft Verdi verhält. Grundsätzlich positiv findet der Engeraner Geschäftsmann die Initiative aus Düsseldorf. "Am liebsten wäre uns aber ein verkaufsoffener Sonntag in Verbindung mit einer Veranstaltung. Dann sind einfach mehr Leute in der Stadt unterwegs." Aber er weiß auch: "Natürlich können die beiden noch geplanten verkaufsoffenen Sonntage in Enger das verhagelte Geschäftsjahr nicht retten. Aber hilfreich wären sie schon."

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