Aus Restaurant wird neues "Wohnzimmer" für die Gemeinde

Enger. Seit Januar läuft der Mietvertrag, seit März sind die Mitglieder der Landeskirchlichen Gemeinschaft (LKG) Enger fleißig am Renovieren: Im ehemaligen Café Zeitlos an der Renteistraße 5 - zuletzt das türkische Restaurant Efendi - wollen sie bald ihren neuen Gemeinschaftsraum beziehen. Und der soll allen Generationen offen stehen. Ein gutes Stück Arbeit liegt bereits hinter den LKG-Mitgliedern. "Wir haben eine Dämmung auf den Boden gelegt, die Verkleidung der Wände, die Tür, Fenster und den Fußboden erneuert", sagt Patricia Dettmann, die sich um die Bauleitung gekümmert hat. Auch die Elektrik sei überholt worden, die Küche wiederhergestellt und das WC behindertengerecht gestaltet worden. Dabei sei vieles in ehrenamtlicher Arbeit entstanden, betont Heike Weber. Neues aus alten Kirchenbänken Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Entstanden ist ein freundlicher, moderner Raum, in dem sogar schon das erste Mobiliar steht. Besonders schön: "Die Gemeinde Heepen hat uns alte Kirchenbänke aus Eichenholz aus den 60er Jahren gespendet", erzählt Dirk Schmidt. Die sollen - und sind zum Teil auch schon - in ehrenamtlicher Arbeit umgearbeitet werden. Ein Podest am Eingang ist daraus entstanden. Und es sollen auch noch zusätzliche Stühle für den neuen Gemeinschaftsraum daraus werden. "Also ein bisschen Upcycling", sagt Schmidt lachend. Die Landeskirchliche Gemeinschaft Enger mit ihren etwa 85 Mitgliedern gehört zu den freien missionarischen Werken innerhalb der Evangelischen Kirche. Ihre Gottesdienste will die LKG zwar auch weiterhin im evangelischen Gemeindehaus an der Stiftskirche feiern. Das neue Domizil an der Renteistraße solle nun aber Raum bieten für persönliche Angebote. Es solle zum Beispiel Klavier-, Spiele- oder auch mal Filmabende dort geben. "Wir wollen aber auch zum Café in Marktzeiten einladen", sagt Heike Weber. Mutter-Kind-Gruppen seien ebenfalls denkbar. Auch ein Repaircafé sei im Gespräch, ergänzt Schmidt. Es solle ein Raum sein, in dem sich kleinere Gruppen treffen könnten. Auch der Gemeinschaftspastor solle dort seine Bürozeiten haben. Treffenden Titel für die neuen Räume gewählt Passend zu all diesen Ideen hat die LKG einen treffenden Namen für ihr neues Domizil gewählt: das "Gemeindewohnzimmer". "Hier darf man ankommen und sich wohl fühlen", erklärt Weber. Allein die Renovierungs- und Baukosten würden mit rund 30.000 Euro zu Buche schlagen, berichtet Patricia Dettmann. Weitere 12.000 Euro kämen für das Inventar hinzu, ergänzt Weber. Unterstützt wird die Landeskirchliche Gemeinschaft bei ihrem Projekt auch von der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford. Denn die hat ein besonderes Crowdfunding-Projekt. Crowdfunding-Projekt Unter dem Titel "Viele schaffen mehr" stellt sie eine Plattform zur Verfügung, auf der Vereine oder gemeinnützige Organisationen Spenden für ein bestimmtes Projekt sammeln können. Auch die Volksbank selbst schießt Geld zum Spendentopf dazu: "Für jeden Spender, der mindestens zehn Euro gibt, legen wir nochmal 10 Euro drauf", sagt Michael Kolm von der Volksbank. Mindestens gebe es zu jedem Projekt aber 250 Euro von der Volksbank dazu. Auf der Crowdfunding-Plattform stellt die LKG sich und ihr Projekt kurz vor. "Wir wollen mit allen Generationen zusammen über Gott und die Welt reden, viel erleben, Unterstützung und Hilfe in vielen Lebensbereichen bieten, kreativ Neues ausprobieren. Für ein solches Projekt benötigen wir einen passenden, gemütlichen Raum - halt ein 'Wohnzimmer der Gemeinde'." Und weil das in der Renteistraße Nr. 5 liegt, haben sie es R5 getauft.

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