Enger. Der Stammtisch Barmeierplatz lädt ein – und viele Menschen kommen. Beim zweiten Sommernachtskino in diesem Jahr war der Mathildenplatz voll. Die Kinogruppe hatte den Film „25 km/h" ausgewählt, der unter freiem Himmel am Roten Würfel gezeigt wurde. Dazu gab es jede Menge kurzweiliges Rahmenprogramm und leckeres Essen.
Mit einem so großen Ansturm hätte die Kinogruppe zunächst nicht gerechnet. Stammtisch-Sprecher Horst Chudzicki, sagte bereits zu Beginn des Vorprogramms: „Wir freuen uns, dass bis jetzt schon so viele gekommen sind". Da hätten sie schon fast Bedenken, dass es nicht für jeden einen Sitzplatz gäbe. Mit über 450 verkauften Eintrittskarten wurde es in jedem Fall sehr voll auf dem Mathildenplatz. Am Ende rückten alle ein wenig zusammen.
Zuschauer brachten eigene Stühle mit
Dank einiger mitgebrachter Stühle konnten sich die meisten Zuschauer den Film im Sitzen ansehen. Zwei der vielen Besucher waren Hannelore und Hans-Joachim Wilke aus Enger. Sie waren bereits zum fünften Mal dabei. „Wenn gutes Wetter ist kommen wir sehr gerne hier her", sagten sie. Es sei nicht nur eine tolle Atmosphäre, sondern die Filmauswahl sei ebenfalls sehr gut. „Der Film wurde uns auch von unseren Kindern empfohlen", fügten sie hinzu.
Der Film „25 km/h" handelt von zwei Brüdern, die sich nach 30 Jahren zum ersten Mal bei der Beerdigung ihres Vaters wiedertreffen. Obwohl sie sehr gegensätzlich sind, beschließen sie eine Mofa-Tour durch Deutschland, vom Schwarzwald bis nach Rügen, zu unternehmen, die sie bereits als Jugendliche geplant hatten.
Filmauswahl bereits im Frühjahr
Die Filmauswahl treffen die Mitglieder der Kinogruppe immer zu Beginn des Jahres, wie Matthias Rasche erklärte. „Zunächst sehen wir uns sehr viele Trailer gemeinsam an." Danach werden die besten daraus ausgewählten Filme vollständig angesehen. „Wir machen dann lange Filmnächte", sagte Rasche. Bei der Auswahl achten die Mitglieder darauf, dass es nicht zu ernste Filme seien und „das es auch kein Klamauk ist", betonte Horst Chudzicki. „25 km/h" hat es ins Sommernachtskino geschafft. „Das ist ein Film, der lustig ist, aber auch ein ernstes Thema hat", sagte Horst Chudzicki. Außerdem seien die Hauptdarsteller Bjarne Mädel und Lars Eidinger sehr gute Schauspieler.
Band "Another Train" macht Musik
Lange vor Filmbeginn waren die meisten Zuschauer gekommen, um das Vorprogramm zu sehen. Die Band „Another Train" spielte mit Wolfgang Ramforth aus Spenge am Kontrabass, Bernhard Adler und Bernd Beckmann aus Herford sowie Eckardt Koch aus Enger an den Gitarren.

Koch ist erst seit wenigen Wochen in der Band, erklärte er. Die Gruppe, die es bereits seit drei Jahren gibt, harmonierte jedenfalls sehr gut zu viert. Das empfand auch das Publikum und applaudierte kräftig.
Auch der Verein Line Dance Friendship Germany trat unter Leitung von Marica Friedrich auf. Beim Line Dance tanzen die Akteure ohne Partner mit anderen Gruppenmitgliedern in einer Reihe. Für das Sommernachtskino hatte die Gruppe eine Choreographie passend zum Film vorbereitet. „Wir haben uns Gedanken gemacht zu dem heutigen Film und dazu ein Programm entwickelt", sagte Friedrich.
Erinnerungen an die ersten Mofa-Fahrten
Später gab es „Benzingeflüster". Horst Chudzicki stellte dem 76-jährigen Bodo Stuke aus Löhne und Milan Wessling aus Bielefeld – beide große Mofa-Fans – einige Fragen.

An seine erste Fahrt erinnert sich Stuke noch sehr gut: „1961 am 31. Oktober um 22 Uhr bei dickem Nebel habe ich meine allererste Fahrt gemacht". Milan, der Mofas sammelt und verkauft, hatte seine erste Fahrt im Wald unternommen. Das habe ihm so viel Spaß gemacht, dass die Leidenschaft für die Zweiräder geweckt war. Stuke hat insgesamt 1,6 Millionen Kilometer auf seinen Mofas zurückgelegt. Damit ist er soweit gefahren, wie zweimal zum Mond und zurück. Auf einer seiner längeren Touren fuhr er von Löhne über Hamburg zum Nordkap und über die russische Grenze nach Stockholm, Kopenhagen und wieder zurück nach Löhne. „Nach genau 14 Tagen war ich wieder in Löhne. Es war eine der schönsten Reisen, die ich mit dem Moped je gemacht habe", sagte er. Wessling und Stuke begeisterten mit ihren Mofa Geschichten die Besucher.
Bevor dann schließlich der Film gezeigt wurde, gab es noch einige Preise beim Film-Quiz zu gewinnen und es wurden einige Wünsche vorgelesen, die die Besucher zuvor aufgeschrieben hatten, die ebenfalls mit Preisen belohnt wurden.