„Zeigt die Verblödung unserer Gesellschaft“: Ärger um Müllsünder in Bünde

Bünde. Ein großer Karton liegt inmitten von Bäumen und Büschen. Sein Inhalt – leere Süßigkeiten- und Fast-Food-Packungen, Papiertüten und Reklame – verteilt sich in dem Grün. &bdquo;Das ist ein Beispiel für die fortschreitende Verrohung und Verblödung unserer Gesellschaft“, sagt Hans Rüter aus Bünde. Er hat den Karton (in dem offenbar mal ein Schreibtischstuhl eingepackt war, wie der Aufkleber vermuten lässt) vor einigen Tagen am Geh-/Radweg unterhalb der Lübbecker Straße entdeckt, als er wie so oft mit dem Fahrrad in Richtung Spradow unterwegs war. Daraufhin meldete er sich über das Lesertelefon bei der NW-Redaktion. Schon oft habe er im Stadtgebiet sogenannten &bdquo;wilden Müll“ entdeckt, doch an dieser Stelle sei es das erste Mal. Er kann das rücksichtslose Verhalten der Verursacher nicht nachvollziehen. &bdquo;Es ist traumhaft schön hier, ein kleines Paradies. Aber manche Idioten wissen das nicht zu schätzen“, sagt Rüter, der vor seinem Ruhestand rund 30 Jahre als Lehrer gearbeitet hat. Illegaler Grünschnitt: Gartenabfälle im Bünder Naturschutzgebiet: So teuer kann das für Müllsünder werden Hohe Geldstrafe für Müllsünder gefordert Außerdem gebe es in der Stadt viele Entsorgungsmöglichkeiten, auch für größere Abfallmengen, die Bürger nutzen könnten, statt ihren Müll in der Umwelt zu entsorgen. Das wisse er, weil er als Gründer und ehemaliger Besitzer des Restaurants &bdquo;Finlandia“ in Bünde oft große Müllmengen entsorgen musste. &bdquo;Immer nach einem Pächterwechsel“, sagt er schmunzelnd. Rüter vermutet, dass die Müllsünder mit dem Auto an die betroffene Stelle gefahren sind und den Karton dort unbeobachtet abgeladen haben – eine Einmündung, eigentlich für Fahrradfahrer gedacht, führt von der Lübbecker Straße auf den ruhig gelegenen Radweg. Er fordert von der Stadt Bünde, die Verantwortlichen ausfindig zu machen. &bdquo;Man findet bestimmt Hinweise auf den Täter in dem Müll“, sagt er. Und er fordert Konsequenzen – eine hohe Geldstrafe und Sozialstunden. &bdquo;Am besten Müll einsammeln“, sagt er. Lesen Sie auch: Altkleidercontainer in Bünde platzen aus allen Nähten Mitarbeiter der Stadt durchsuchen Müll nach Hinweisen Die NW hat bei der Stadt Bünde nachgefragt. Wie Stadtsprecherin Doris Greiner-Rietz mitteilt, war die genannte Müllablagerung bis zur NW-Anfrage im Rathaus nicht bekannt. An der Stelle sei der Verwaltung keine besondere Häufung von Abfallablagerungen bekannt. Grundsätzlich gehe die Stadt bei Abfallablagerungen auf allgemein zugänglichen Grundstücken wie folgt vor: &bdquo;Der städtische Baubetriebshof wird mit der Abholung der Abfälle beauftragt“, sagt Greiner-Rietz. In jedem Fall werde auch nach möglichen Hinweisen auf Verursacher gesucht. &bdquo;Dabei wird der Abfall genau untersucht – nicht selten finden sich dabei etwa Briefe oder andere persönliche Dokumente, die Rückschlüsse auf die Herkunft geben können“, berichtet die Stadtsprecherin. Dieser Prozess sei zeitintensiv und erfordere eine sorgfältige Auswertung der vorgefundenen Materialien. Zum Thema: Wilder Müll und Umweltfrevler verursachen in Bünde jährlich hohe Kosten Zeugenaussagen sind von großer Bedeutung Zusätzlich seien Zeugenaussagen von großer Bedeutung. Allerdings seien Zeugen oft nicht bereit, ihre Identität preiszugeben, was die Ermittlungen erschwere. Generell sei es eine Herausforderung, Personen direkt auf frischer Tat zu ertappen oder die Verursacher von illegaler Müllentsorgung ausfindig zu machen, sagt Greiner-Rietz. &bdquo;Die Erfolgsquote in solchen Fällen bleibt vergleichsweise gering.“ Dennoch setze das Ordnungsamt weiterhin &bdquo;auf eine konsequente Überprüfung und die Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern, um das Problem der Müllverschmutzung nachhaltig zu bekämpfen“, heißt es aus dem Rathaus. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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