„Ein Knopf, der Leben rettet“: Das DRK im Kreis Herford führt Hausnotruf ein

Bünde/Kreis Herford. Immer mehr Menschen leben allein. Das kann insbesondere bei älteren oder pflegebedürftigen Menschen zum Problem werden – nämlich dann, wenn es um Notsituationen geht. Für diese Situationen bietet der Kreisverband Herford-Land des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) nun einen Hausnotruf an. Und damit der Notruf auch 24 Stunden am Tag in jeder Situation direkt von zu Hause ausgelöst werden kann, ist der rote Notruf-Knopf an einem Armband befestigt. &bdquo;Das können Kunden entweder am Handgelenk tragen oder mit dem Band um den Hals hängen“, erklärt Franziska Fronzeck vom DRK Herford-Land. Gemeinsam mit ihren Kollegen Frederik Lückemeier und Thorsten Schnitker ist Franziska Fronzeck für die Kundenbetreuung in Sachen Hausnotruf zuständig. Und der scheint sehr gefragt zu sein. Hohe Nachfrage nach Hausnotruf-Angebot &bdquo;Wir wurden in den vergangenen Jahren mehrmals die Woche angerufen und gefragt, ob wir einen Hausnotruf anbieten“, sagt Michael Honder, Kreisgeschäftsführer des DRK Herford-Land. Bis vor wenigen Monaten mussten sie die Anrufer vertrösten. Seit März 2025 bieten sie nun den Hausnotruf an. &bdquo;Und wir haben schon jetzt eine hohe Nachfrage“, sagt Franziska Fronzeck bei der offiziellen Vorstellung des Angebots. Lesen Sie auch: DRK-Verband im Kreis Herford blickt in Bünde auf 75 Jahre zurück Der Kreisverband betreut Menschen im ganzen Kreis Herford, abgesehen von der Stadt Herford, dort ist der DRK-Kreisverband Herford-Stadt zuständig. Bisher ist die Notrufanlage des DRK-Kreisverbandes bei 42 Menschen installiert. &bdquo;Es ist ein Knopf, der Leben rettet“, sagt Sven Kampeter, Leiter des Kreisverbandes, und betont, dass sich das Angebot nicht nur an Senioren richtet, sondern auch an jüngere alleinstehende Menschen. Notruf-Knopf ist mit Freisprechanlage verbunden Essenziell bei der Nutzung des Hausnotrufes ist, dass das Armband, an dem der Notruf-Knopf befestigt ist, zu jeder Zeit am Körper getragen wird. Da das Armband wasserdicht ist, kann es beispielsweise auch problemlos unter der Dusche getragen werden. Und das sollte es auch. &bdquo;Wenn ich in der Dusche ausrutsche und das Armband im anderen Raum oder auf dem Rollator liegt, bringt es mir nichts“, betont Frederik Lückemeier. Neben dem Armband gehört auch eine Basisstation inklusive Freisprechanlage zu dem Hausnotruf, die bei den Kunden zu Hause installiert wird. Durch Drücken des Notruf-Knopfes auf dem Armband, wird die Basisstation automatisch eingeschaltet und die Patienten werden mit der Hausnotruf-Zentrale in Gladbeck verbunden. Lesen Sie auch: &bdquo;Mini-Retter“ beim DRK in Bünde gestartet: Das steckt hinter der neuen Gruppe Die Mitarbeiter der Zentrale in Gladbeck können dann über die Freisprechanlage an der Basisstation mit den Patienten reden. &bdquo;Die sind dort sehr gut aufgestellt“, sagt Sandra Weidlich, Kreisgeschäftsführerin des DRK Herford-Land, über die Zentrale. &bdquo;Die Mitarbeiter dort kommen alle aus dem Rettungsdienst und können die Notlagen der Patienten gut einschätzen.“ Notfallkontakt wird durch Notruf informiert Mit dem Gespräch wird dann die sogenannte &bdquo;Alarmkette“ ausgelöst. Die Mitarbeiter informieren den jeweiligen Notfallkontakt des Patienten über die Situation und, wenn nötig, alarmieren sie auch den ortsansässigen Rettungsdienst, der sich dann umgehend auf den Weg zu den Patienten macht. Den Notfallkontakt können die Kunden selbst bestimmen. &bdquo;Es ist sinnvoll, jemanden auszuwählen, der in der Nähe wohnt“, sagt Lückemeier. Denn die ausgewählte Person sollte möglichst schnell bei dem Patienten vorbeikommen können und ihm gegebenenfalls helfen. Auch der zuständige Pflegedienst kann als Notfallkontakt angegeben werden. Die Basisstation wird an der Telefondose in der Wohnung der Kunden angeschlossen. &bdquo;Sollte kein Telefonanschluss vorhanden sein, besteht die Möglichkeit, eine Basisstation mit SIM-Karte zu erhalten“, sagt Thorsten Schnitker. In dem Fall läuft das Gerät auch ohne Stromverbindung über den internen Akku. Lesen Sie auch: DRK macht Großeinkauf für Einsatzkräfte im Bünder Land: Kunden zeigen wenig Verständnis Verbindung im gesamten Wohnbereich Die Verbindung zwischen dem Armband und der Basisstation soll in allen Räumen der eigenen vier Wände bestehen – sollte die Verbindung schlechter sein, beispielsweise im Garten, löst die Alarmkette dennoch aus, sagt Sandra Weidlich. Der Notfallkontakt oder ein Rettungsdienst wird dann also zu dem Kunden nach Hause geschickt. Der Hausnotruf des DRK-Kreisverbandes Herford-Land kostet monatlich 25,50 Euro – ein von den Pflegekassen festgelegter Betrag. Die übernehmen die Kosten, sobald ein Pflegegrad bei den Kunden vorliegt. Um die Antragstellung dafür kümmern sich die Mitarbeiter des DRK. Das SIM-Gerät ist etwas teurer, die zusätzlichen Kosten dafür werden nicht von der Pflegekasse getragen. Wer Interesse an dem Angebot hat, kann sich beim DRK-Kreisverband melden unter Tel. 05223 929727 oder per E-Mail an Hausnotruf@drk-herford-land.de. Außerdem ist das DRK noch auf der Suche nach Mitarbeitern für die Kundenbetreuung im Bereich des Hautnotrufs. Bewerber können sich ebenfalls unter genannter Telefonnummer oder E-Mail-Adresse melden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

Meistgelesen