Filmreife Szenen in Bünde: Junge Notfallsanitäter üben Ernstfall unter maximalem Stress

Bünde. &bdquo;Und Action.“ Als Lars Janssen, Löschzugführer Bünde-Mitte, das Startsignal gibt, spielen sich auf dem Betriebsgelände der EWB tatsächlich filmreife Szenen ab. Ein auf der Seite liegender Pkw wird mit Brennpaste in Brand gesteckt, Öl und Benzin laufen auf Knopfdruck aus. Ein Motorrad gehört ebenso zur Kulisse wie verstreut auf dem Asphalt liegende oder in Fahrzeugen eingeklemmte Personen, die schreien und bluten. Während der erste Rettungswagen (RTW) an der Unfallstelle ankommt, betäubt ein lauter Explosionsknall fast die Ohren. Rauch steigt auf. Alles soll so realistisch wie möglich sein, um die angehenden Notfallsanitäter unter maximalen Stress zu setzen. Denn bei einem echten Unfall müssen die Nachwuchskräfte schließlich auch funktionieren. &bdquo;Wir üben hier mit zehn Azubis aus dem dritten Lehrjahr und bereiten diese auf ihre Prüfung im August vor“, erklärt Christian Rose, der beim Kreis einer der Ausbilder im Rettungsdienst ist. Die Auszubildenden sind vorher nicht im Detail informiert worden. &bdquo;Sie wussten nur, dass es groß wird“, sagt Rose. Auch wenn der Verkehrsunfall auf dem Gelände der Energie- und Wasserversorgung Bünde nur inszeniert ist, kann er sich so oder so ähnlich jederzeit in Bünde oder anderswo im Kreis abspielen. Zum Thema: Feuerwehr übt in Bünde Bekämpfung von Flächenbrand Rettungssanitäter werden übel beschimpft In dem Szenario ist ein Pkw einem überholenden Motorrad ausgewichen und nachfolgend mit einem anderen Pkw zusammengestoßen. Das Motorrad ist ebenfalls verunfallt. Insgesamt gibt es an der Unfallstelle fünf Verletzte, wobei eine Person lebensbedrohliche Verletzungen davongetragen hat. Als der erste Rettungswagen nach dem Signal von Lars Janssen losfährt, bekommt die Besatzung aber nur die Information: &bdquo;Verkehrsunfall mit Krad. Unklare Lage.“ &bdquo;Das ist nicht ungewöhnlich. Mehr Infos hat man oft nicht“, erklärt Lars Janssen. Die beiden Auszubildenden im ersten RTW verschaffen sich daher zunächst einen Überblick über die Lage. Dabei werden sie von dem Motorradfahrer angeschrien und beleidigt. &bdquo;Warum helft ihr mir nicht, ihr Penner?“, schreit der Laien-Darsteller immer wieder ziemlich überzeugend. Alle Verletzten werden von Mitarbeitenden des Rettungsdienstes gespielt. Auch Kunstblut kommt zum Einsatz. Lesen Sie auch: So befreit die Feuerwehr Herford eingeklemmte Menschen aus Autos Feuerwehr und Rettungsdienst arbeiten fast immer zusammen Dass die Helfer, die zuerst eingetroffen sind, den schreienden Motorradfahrer bei einer Lage mit mehreren Verletzten ignorieren, ist Standard. &bdquo;Wer noch die Luft zum Schreien hat, ist nicht lebensbedrohlich verletzt. Es muss priorisiert werden“, lobt Rose das Verhalten der Azubis. Nachdem diese alle Informationen gesammelt haben und erkennen, dass sie die Lage nicht alleine bewältigen können, alarmieren sie die Feuerwehr und weitere Rettungskräfte nach. An dieser Stelle kommt auch die Bünder Feuerwehr ins Spiel. Denn die schwerstverletzte Person im auf der Seite liegenden und brennenden Pkw kann nicht ohne schweres Werkzeug befreit werden. &bdquo;Es geht hier in erster Linie um eine Übung für den Rettungsdienst. Aber wir als Feuerwehr können dabei auch die technische Rettung einer Person aus einem Auto üben“, sagt Lars Janssen. Insgesamt sind 15 Feuerwehrleute aus Bünde beteiligt. &bdquo;In einem echten Einsatz geht es aber auch immer um das Zusammenspiel zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst“, ergänzt Rose. Zum Thema: Das war der spektakulärste Einsatz für die Bünder Feuerwehr im vergangenen Jahr &bdquo;Golden Hour of Shock“ ist bei Notfall entscheidend In der Übung funktioniert dieses einwandfrei. Nachdem die Feuerwehr die im Auto eingeklemmte Frau befreit hat, wird diese an die Sanitäter übergeben. Da sich die Verunfallte nicht bewegt und nicht ansprechbar ist, wird schnell deutlich, dass es ernst ist. Für die Auszubildenden wird dieser Eindruck durch eine &bdquo;Manipulation“ der Messinstrumente verstärkt. &bdquo;Bei den Übungsgeräten können wir aus der Ferne die Messung der Vitalwerte wie den Puls steuern, damit es möglichst realistisch ist“, sagt Rose. Als Zielvorgabe bei einem schweren Unfall mit lebensbedrohlichen Verletzungen gilt im Rettungsdienst die sogenannte &bdquo;goldene Stunde“, die auch &bdquo;Golden Hour of Shock“ genannt wird. Denn, wenn innerhalb der ersten Stunde nach dem Unfall lebensrettende Maßnahmen eingeleitet und der Patient in ein Krankenhaus transportiert wird, werden die Überlebenschancen maximiert. Im Rahmen der Übung erfüllen die jungen Rettungskräfte diese Vorgabe knapp. Christian Rose ist daher zuversichtlich, dass alle die Prüfung bestehen werden und sich demnächst im Kreis Herford bei echten Unfällen bewähren werden. Für das kommende Jahr habe man bereits alle Ausbildungsplätze besetzen können. &bdquo;Für 2027 suchen wir aber noch“, ermutigt Rose junge Menschen, sich für die verantwortungsvolle Aufgabe im Rettungsdienst zu entscheiden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford .responsive23-gw5qJXlAZ2nNaJ8x-bar-stacked-vertical-kreisleitstelle-feuerwehr { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-gw5qJXlAZ2nNaJ8x-bar-stacked-vertical-kreisleitstelle-feuerwehr { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-gw5qJXlAZ2nNaJ8x-bar-stacked-vertical-kreisleitstelle-feuerwehr { padding-top: 111.11%; } }

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