Wie eine besondere Tasse aus Bünde für riesige Freude in Dresden sorgt

Bünde/Dresden. Es war purer Zufall, dass die 59-jährige Anke Stolp aus Dresden sich auf der Seite nw.de im Internet tummelte. &bdquo;Ich habe Bekannte in Melle, und da gucke ich schon mal aus Neugier so rum, was es im Umkreis so für Stadtfeste oder Kulturveranstaltungen gibt“, erzählt sie am Telefon. Doch dann traute sie ihren Augen kaum: &bdquo;Auf einem Foto sah ich massenweise das Geschirr, das meine Tante Monika sammelt und von dem sie sich sehnlichst einen Ersatz für eine kaputtgegangene Tasse wünscht: Strohblume, Indisch Blau.“ Doch von vorne: Im Bereich &bdquo;Lokales Bünde“ war bereits Ende April eine Geschichte zu lesen über den neuen Trödelladen von Christine und Jan Plaßmann. Mutter und Sohn verbindet die Leidenschaft für Trödel und Flohmärkte. Eigentlich hatten sie an der Rödinghauser Straße 183 in Bünde-Holsen nur nach einem zusätzlichen Lagerplatz gesucht. Doch es entstand die Idee, dort zusätzlich einen Trödelladen zu eröffnen, der auch seit dem 25. April freitags und samstags zum Anlaufpunkt für Schnäppchenjäger geworden ist. Im Zuge der Berichterstattung über den neuen Trödelladen kam auch die spezielle Sammelleidenschaft von Christine Plaßmann zur Sprache. Das weiß-blaue Geschirr &bdquo;Indisch blau, Muster Strohblume“. Bei diesem Klassiker fangen die Augen von Christine Plaßmann an zu leuchten, denn das sei ihr Lieblings-Geschirr, sagt die 62-Jährige. &bdquo;Das sammele ich schon seit 30 Jahren. Das ist mein persönliches Highlight.“ Genau deshalb entstand das Foto zu dem Bericht im April: Christine Plaßmann blickt durch ein Regal hindurch in die Kamera, in dem massenweise ihr Lieblingsgeschirr steht. Und eben dieses Foto erblickte nun Anke Stolp aus Dresden und es sorgte für Herzklopfen. Warum das Herz von &bdquo;Tante Monika“ an einer Tasse hängt &bdquo;Ich hatte ewig nach einer speziellen Tassenform von diesem Geschirr gesucht und eigentlich schon aufgegeben“, erzählt Stolp am Telefon. Dabei wollte sie ihrer Tante Monika, die in Dresden nur zwei Straßen entfernt wohnt, eigentlich bereits zum 85. Geburtstag im März ihren sehnlichen Wunsch erfüllen. &bdquo;Sie hat immer wieder gefragt: ,Du bist doch so firm im Internet, kannst Du mir nicht mit der Tasse helfen? Es trinkt sich da so gut draus’“, berichtet Anke Stolp, die auch deutlich macht, warum ihre Tante so sehr an diesem speziellen Geschirr hängt: &bdquo;Das erinnert sie noch an ihre Eltern. Sie kann sich noch daran erinnern, wie das Porzellan bei Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg in den Keller gebracht wurde, um es zu retten. Sie hängt sehr daran.“ Deshalb setzte sich Anke Stolp auch gleich an ihren Computer und fand die E-Mail-Adresse der NW in Bünde heraus. &bdquo;Ich habe einen Artikel von Ihnen gelesen von der Eröffnung des Trödellagers in Bünde. Mir ist es nicht gelungen, Kontakt zur Familie Plaßmann zu bekommen. Eine Tante wünscht sich sehnlichst einen Ersatz für eine bestimmte Tasse, die zerschellt ist und auch vom Hersteller nicht mehr produziert wird. Anhand der Fotos aus dem Artikel bin ich der Meinung, dass ich im Trödellager mein Glück versuchen könnte“, schrieb sie Anfang Mai. Der Kontakt wurde über die Redaktion hergestellt, und Christine Plaßmann meldete sich telefonisch bei Anke Stolp. &bdquo;Wie es der Zufall wollte, hatte ich selbst gerade eine Tasse mit Kaffee in der Hand, die mir fast runtergefallen wäre“, erzählt die Dresdenerin lachend, die Christine Plaßmann dann genau schilderte, welche Tasse sich ihre Tante Monika wünschte. &bdquo;Ich glaube, ich habe die im Regal stehen“, sagte Plaßmann, setzte sich sofort auf ihr Fahrrad und fuhr zum Lager rüber. Und dann die gute Nachricht: Gleich zwei Tassen mit gewünschter Form im Lieblingsmuster gab es in Bünde – und die wurden kurzerhand, gleich mit den zugehörigen Untertassen sorgsam verpackt und Richtung Dresden geschickt. Vielleicht entsteht eine Freundschaft zwischen Bünde und Dresden &bdquo;Ich saß wie auf heißen Kohlen und hatte Sorge, dass das Paket irgendwie wegkommt oder etwas kaputt geht“, schildert Anke Stolp ihre Nervosität. Aber alles ging gut. Und als Tante Monika schließlich das Paket aus Bünde in den Händen hielt und auspacken durfte, war die Überraschung genauso groß wie erhofft. &bdquo;Erst hat sie den Inhalt durch die Folie nicht erkannt, sie sieht auch nicht mehr so gut. Aber als sie ihre geliebten Tassen in den Händen hielt, ist sie vor Freude fast nicht mehr geworden. Sie war richtig glücklich“, erzählt Stolp. Und auch Christine Plaßmann ist glücklich, dass sie helfen konnte. &bdquo;Ich kann sehr gut verstehen, dass das Herz an solchen Dingen hängen kann. Vielleicht bleiben wir ja sogar in Kontakt.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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