Eine Woche fast nichts essen: Bünder Krankenhauspfarrer lädt zum Heilfasten ein

Bünde. &bdquo;Der echte Hunger und das Magenknurren sind allerspätestens ab dem dritten Tag weg“, sagt Hanno Paul. Der Pfarrer vom Bünder Lukas-Krankenhaus weiß, wovon er spricht, wenn er über Fastenerfahrungen berichtet. Seit Jahrzehnten fastet er selbst einmal im Jahr für eine Woche. Und er bietet dazu, gemeinsam mit der Herforder Heilpraktikerin Brigitte Schiefer, eine Gruppe an, in der sich Interessierte täglich austauschen und Impulse für die besondere Zeit holen können. Fasten solle jeder Teilnehmer oder jede Teilnehmerin grundsätzlich eigenverantwortlich, betont Paul. In einer Auftaktveranstaltung würden aber Tipps gegeben und der tägliche Austausch, der abends angeboten werde, könne sehr helfen. &bdquo;Wir schlagen die Zeit vom 20. bis zum 29. März vor, starten mit einem Eröffnungsabend und einem sogenannten Entlastungstag, und in der Woche von Samstag, 22., bis Samstag, 29. März, sind die richtigen Fastentage“, so Paul. Auf dem Programm stehe das Heilfasten nach Buchinger - hier sind Gemüsebrühe und Fruchtsäfte erlaubt. Doch was ist so toll daran, einfach für einige Tage mal nicht oder eben nur Brühe und Obstsaft zu trinken und dem Körper ansonsten lediglich Wasser und dünne Kräutertees zuzuführen? &bdquo;Es kann sein wie ein Neustart und verschiedene Menschen berichten von verschiedenen positiven Effekten“, sagt Hanno Paul. Eines sei jedoch wirklich beeindruckend: &bdquo;Jedes Fasten ist anders. Es gibt Unterschiede von Mensch zu Mensch, aber auch bei mir selbst bietet jedes Fasten neue Erfahrungen.“ Ein Impuls, um aus alten Gewohnheiten auszusteigen Die Motive, warum sich Personen, die nach Möglichkeit gesund sein sollten - oder, wenn zum Beispiel eine chronische Erkrankung vorliegt, Rücksprache mit ihrem Arzt halten sollten - zum Fasten entscheiden, sind sehr unterschiedlich. &bdquo;Es kann ganz grundsätzlich um die Ernährung gehen und darum, einen guten Impuls zu bekommen, um aus alten Gewohnheiten auszusteigen“, so der Pfarrer. Viele Menschen berichteten davon, dass es nach einer Fastenzeit einfacher sei, zum Beispiel auf Zucker oder Ähnliches zu verzichten. Lesen sie auch: Ein Bünder Pfarrer erklärt Kuriositäten rund ums Fasten Ein paar Pfunde des noch vorhandenen Weihnachtsspecks loszuwerden, ist auch ein häufiger Wunsch, weiß Hanno Paul und rät dringend: &bdquo;Darüber hinaus sollte es aber nicht gehen. Das Fasten ist nicht geeignet bei Erkrankungen wie Adipositas oder Ähnlichem. Dann sollte eine Behandlung in einer Klinik erfolgen.“ Auch spiritueller oder religiöser Natur könne die Motivation für das Fasten ein. &bdquo;Hier liegt der Schwerpunkt dann darauf, loslassen zu wollen und sich spirituell zu öffnen. Viele Menschen bevorzugen hierfür den Frühling, in dem auch in der Natur alle Zeichen auf Neustart stehen“, so Paul. Häufig spiele auch die Hoffnung auf positive Gesundheitseffekte eine Rolle. &bdquo;Bei mir ist es zum Beispiel so, dass es meinen Gelenken besser geht, wenn ich faste. Und es dauert auch eine gewisse Zeit danach, bis die Probleme zurückkommen.“ Diese Effekte seien aber bei jedem Einzelnen sehr unterschiedlich. Schön, zu spüren, dass der Körper sich umstellen kann Doch was tun, wenn der Körper in den ersten Tagen klare Hungersignale aussendet? &bdquo;Von der Evolution her hat unser Körper zwei Möglichkeiten“, erklärt Hanno Paul. &bdquo;Die Erste ist - und die ist eigentlich relativ neu - dass man ihm jeden Tag mit einiger Regelmäßigkeit etwas zu Essen zuführt. Die Zweite ist aber, dass der Körper sein Programm startet, mit dem er von den Reserven leben kann. Und das ist das Ziel.“ Das Hungergefühl sei zu Beginn natürlich schon da. Auch Leistungsabfälle, eventuell Kopfschmerzen oder weitergehende Probleme, die aber auch durch Koffeinentzug oder ähnliches ausgelöst werden können, könnten auftreten. &bdquo;Das hört aber auf - beim einen nach dem ersten Tag, bei dem anderen nach dem dritten. Und dann ist es schön, zu spüren, dass der Körper sich umstellen kann“, so Paul. Bei manchen Menschen könne es vorkommen, dass der Blutdruck abfalle. Beim Heilfasten nach Buchinger sei dann ein Löffel Honig erlaubt. Lesen sie auch: Umfrage: Fastenzeit wird immer beliebter Die offene Gruppe zur Fastenwoche startet am Dienstag, 11. März, um 19.30 Uhr mit einem Infoabend im evangelischen Gemeindehaus Dünne, Kirchbrink 8, in Bünde. Wer sich entscheidet, mitzumachen, kann dann am Donnerstag, 20. März, ebenfalls um 19.30 Uhr zum Eröffnungsabend kommen. Dort werden die Erwartungen, die jeder oder jede an das Fasten hat, ausgetauscht, es gibt weitere Infos zum Thema sowie einen Einstieg in die Meditation. Ein Apfel, den man nicht so schnell vergisst Es folgt der sogenannte Entlastungstag am Freitag, 21. März. Mit schonender Kost wie Obst oder Reis wird der Körper auf die einwöchige fast nahrungsfreie Zeit eingestimmt. Am Samstag beginnt dann das eigentliche Fasten. &bdquo;Wir empfehlen ein gründliches Abführen - zum Beispiel mit Glaubersalz oder Ähnlichem“, sagt Hanno Paul. Zwar sei der Start auch ohne möglich, doch das Abführen gebe dem Körper eine Art Startsignal. Bis Freitag, 28. März, ist dann jeden Abend ein Treffen im Gemeindehaus Dünne geplant mit verschiedenen Impulsen und Austausch. Am Samstag, 29. März, gibt es dann ab 20 Uhr das gemeinsame Fastenbrechen. Und dazu verrät Hanno Paul: &bdquo;Den ersten kleinen Apfel und seinen frischen Geschmack vergisst man nicht so schnell wieder. Der ist etwas ganz Besonderes.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Video zum Thema:

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