Nach Ärger mit der Stadt Bünde: Jäger stoppen Unterstützung im Kampf gegen Waschbären

Bünde. Jagdpächter Tobias Meyer hat zuletzt von &bdquo;rasant steigenden Waschbär-Zahlen“ in Bünde gesprochen. Er und eine Kollegin haben die nötige Genehmigung, die Tiere mit speziellen Fallen in befriedeten Gebieten zu fangen und anschließend zu erlegen – und so Bürgerinnen und Bürger im Kampf gegen die Tiere zu unterstützen. Jetzt nimmt der Hegering Bünde davon allerdings Abstand. &bdquo;Der Hegering stellt ab sofort keine Fallen mehr auf“, so Meyer. Grund dafür ist offenbar Ärger mit der Stadtverwaltung. Meyer hatte zuletzt wieder einmal versehentlich eine Katze in einer seinen Waschbär-Fallen gefangen – und erstmals ein Tier als Fundsache beim Ordnungsamt abgegeben. &bdquo;Es war nicht zu erkennen, ob es eine verwilderte Katze ist oder nicht“, schildert Meyer. Seitens der Behörde sei er dann mit dem Vorwurf konfrontiert worden, gezielt Katzen zu fangen. &bdquo;Dabei habe ich mit Katzen doch wirklich nichts am Hut.“ Für Meyer zu viel des Guten. Er zieht prompt seine Konsequenzen und seine Unterstützung im Kampf gegen Waschbären zurück. Zuvor hatte er schon verdeutlicht, dass der Aufwand für ihn ziemlich groß ist und er sich mehr Unterstützung seitens der Behörden wünscht. &bdquo;Die Fallen müssen gesetzeskonform sein, einen elektronischen Melder haben und kosten schnell um die 500 Euro. Das bezahlen wir aus eigener Tasche“, hob er im Gespräch mit der NW zuletzt hervor. Er vereinbart mit Bürgerinnen und Bürgern Termine, muss rausfahren, die jeweilige Lage besprechen. Wenn eine elektrische Falle auslöst, bekommt der Jagdpächter eine Meldung auf sein Handy – und muss entsprechend reagieren. Und das auch mal früh morgens. Stadtverwaltung spricht von einem Missverständnis Und wie äußert sich nun die Stadtverwaltung zu dem Ärger? &bdquo;In Bezug auf den Vorfall mit der Katze scheint es zu Missverständnissen gekommen zu sein. Fest steht, dass eine Katze versehentlich in einer für Waschbären vorgesehenen Falle gefangen wurde und durch Herrn Meyer dem Ordnungsamt übergeben wurde“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Lesen Sie auch: Waschbärenplage, Gefahr für Igel und ein Cold Case Grundsätzlich sehe es die Verwaltung als wichtig an, solche Missverständnisse gemeinsam mit Tobias Meyer intern und nicht in der Öffentlichkeit zu klären, um eine sachliche und konstruktive Lösung zu finden, die für alle Beteiligten zufriedenstellend ist. &bdquo;Die Stadt würde es sehr bedauern, wenn der Hegering die wertvolle und hervorragende Unterstützung bei der Bekämpfung von Waschbären aufgrund eines Missverständnisses in der Kommunikation einstellen würde“, heißt es dazu weiter. Man sei intern mehr als bestrebt, mit den relevanten Stellen nach Lösungen zu suchen. Wohin mit den Waschbär-Kadavern? Und wie steht es um zukünftige Maßnahmen, wenn der Hegering seine Unterstützung im Kampf gegen Waschbären nun zurückzieht? Die Stadtverwaltung dazu: &bdquo;Das Einfangen von Waschbären fällt in die Zuständigkeit der Jagdausübungsberechtigten. Die Stadt Bünde wird aber in Absprache mit der Unteren Jagdbehörde (Kreis Herford) weiterhin dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger entsprechend informiert werden, welche Schritte und Maßnahmen in diesem Bereich unternommen werden.“ Eine eigenständige Lösung werde von der Stadt nicht angestrebt, da dies nicht in den Verantwortungsbereich der Stadt falle. Lesen Sie auch: &bdquo;Es ist 5 vor 12“: So groß ist das Waschbären-Problem in Bünde Meyer hatte im Gespräch mit der Neuen Westfälischen zuletzt auch kritisiert, dass die Entsorgung der Waschbär-Kadaver eine Herausforderung darstelle und dass die Stadt ihm hier ebenfalls nicht entgegenkomme. Andere Kommunen wie Hiddenhausen würden auf ihren Bauhöfen entsprechende Tonnen bereitstellen und die Kosten für die Entsorgung übernehmen. Immerhin: In Bünde wurden im abgelaufenen Jagdjahr 185 Tiere erlegt. Ein Tier wiegt laut dem Experten sechs bis sieben Kilogramm – insgesamt fällt also mehr als eine Tonne an. In dieser Frage sei die Stadt selbstverständlich schon im Gespräch mit Tobias Meyer und habe ihre Unterstützung signalisiert, heißt es aus dem Rathaus. Konkrete Entsorgungsmöglichkeiten würden derzeit geprüft. &bdquo;Wir sind grundsätzlich an einem konstruktiven Dialog interessiert, um mögliche Missverständnisse zu klären und gemeinsam Lösungen zu finden“, teilt die Verwaltung insgesamt mit. Beide Seiten scheinen für Gespräche offen Das scheint auch in Meyers Interesse zu sein. Auf die Frage, ob er mit der Stadt noch einmal das Gespräch aufnehmen würde, sagt er: &bdquo;Grundsätzlich bin ich dafür offen. Die Bedingungen müssen allerdings geklärt werden. Es geht nur als gemeinsames Projekt, Hand in Hand“. Das letzte Wort ist in dieser Sache also wohl noch nicht gesprochen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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