„Veganuary“ in Bünde: Einen Monat vegan – und dann?

Bünde. Die gemeinnützige Organisation &bdquo;Veganuary“ ruft Menschen dazu auf, sich im Januar vegan zu ernähren. Eigentlich ein cleverer Zug der Organisation, Menschen zu Beginn des Jahres dazu zu ermutigen, auf tierische Produkte zu verzichten. Denn wann, wenn nicht am Anfang eines neuen Jahres, sind Menschen besonders empfänglich dafür, ihre Lebens- und Essgewohnheiten zu überdenken? Oft scheitern Neujahrsvorsätze allerdings daran, dass wir uns zu viel vornehmen: Wir gehen von jetzt auf gleich so oft ins Fitnessstudio, dass wir schnell kaputt sind und keine Energie mehr haben, weiterzumachen. Wir verzichten komplett auf Süßigkeiten, bis dann der Heißhunger plötzlich wieder zuschlägt und wir alles über den Haufen werfen. Besser ist es doch, kleine Schritte zu gehen und dafür langfristig am Ball zu bleiben. Das gleiche gilt bei einem Verzicht auf tierische Produkte. Keinesfalls möchte ich jemandem ausreden, gänzlich darauf zu verzichten – jeder, der das macht, hat meine vollste Anerkennung. Die vegane Küche ist vielfältig Doch Aufforderungen wie die von &bdquo;Veganuary“, neigen dazu, missverstanden zu werden. Der Sinn einer solchen Aktion sollte nicht sein, dass Menschen einen Monat voll und ganz auf tierische Produkte verzichten, danach aber wieder in ihre alten Essgewohnheiten zurückfallen. Viel sinnvoller ist es doch auch hier, kleine Schritte zu gehen, die langfristig eine große Wirkung haben. Lesen Sie dazu: &bdquo;Veganuary“ in Bünde: Wo kann man in der Innenstadt vegan essen? Zum Beispiel, ein oder zwei Tage in der Woche auf Fleisch zu verzichten. Oder, anstatt Kuhmilch, vegane Alternativen wie Hafer-, Mandel oder Sojadrinks für das Müsli und den Kaffee auszuprobieren. Auch vegane Fleischalternativen für Aufschnitt, Schnitzel und Hack sind mittlerweile vielfach in jedem Supermarkt zu finden. Wenn man also statt der klassischen Fleischbolognese, mal eine Bolognese mit veganem Hack probiert, ist das schon ein Fortschritt. Natürlich sind Geschmäcker verschieden, und jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er oder sie vegane Ersatzprodukte essen möchte oder nicht. Wer sich das nicht vorstellen kann, hat immer noch genug Möglichkeiten, weniger tierische Produkte zu essen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Die vegane Küche ist vielfältig! Tierhaltung trägt erheblich zu CO?-Ausstoß bei Und wer zumindest teilweise seinen Konsum tierischer Produkte herunterfährt, tut bereits etwas Gutes für das Tierwohl, die Umwelt und letztlich auch für die Gesellschaft. Denn laut dem Umweltbundesamt trägt die Tierhaltung maßgeblich zu den direkten Treibhausgasemissionen in Deutschland bei. Rund 35,5 Millionen Tonnen CO?-Äquivalente sind der Behörde zufolge direkt auf die Tierhaltung zurückzuführen. &bdquo;Das sind gut 68 Prozent der Emissionen der Landwirtschaft und knapp 5,3 Prozent der Treibhausgasemission Deutschlands“, heißt es auf der Internetseite des Amtes. Lesen Sie auch: Rein vegetarisches Angebot: Herforder Kitas müssen nachziehen Ferner macht das Umweltbundesamt darauf aufmerksam, dass eine Ernährung mit geringeren Mengen tierischer Lebensmittel bereits zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beiträgt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt rund 31 Kilogramm Fleisch pro Jahr, also ungefähr 40 Prozent weniger als die derzeitige Durchschnittsmenge. Das würde laut Umweltbundesamt bereits zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um 9 bis 19 Prozent führen. Kleine Schritte bewirken viel Deswegen ist es umso wichtiger, dass eine vegane Ernährung nicht nur als Neujahrsvorsatz im Januar eine Rolle spielt. Eine bewusste Ernährung sollte das ganze Jahr über verfolgt werden. Und das bedeutet nicht: radikaler Verzicht. Sondern kleine Schritte, die zusammen bereits viel bewirken. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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