Neuer Bünder Weihnachtsmarkt endet mit viel Lob

Bünde. Kurz nach dem Kaffeetrinken am zweiten Weihnachtsfeiertag nutzten viele Menschen das trockene Wetter für einen Spaziergang durch die Innenstadt. Esch- und Bahnhofstraße waren gut gefüllt. Und nicht wenige machten einen kurzen oder auch längeren Schlenker über den Weihnachtsmarkt am Rathaus. Denn dieser hatte nach drei Wochen Betrieb auf Wunsch der Schausteller noch einmal geöffnet. Es war der letzte Tag vom neu konzipierten &bdquo;Weihnachtlichen Rathausplatz“. Zeit also, um ein erstes Fazit zu ziehen. &bdquo;Das hat ja endlich mal richtigen Weihnachtsmarktcharakter!“ – Diese Aussage haben Patrik Weber vom großen Glühweinstand sowie sämtliche andere Schausteller des Bünder Weihnachtsmarktes in diesem Jahr häufiger gehört. &bdquo;Die Resonanz war allgemein sehr gut“, bilanziert der 33-Jährige im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. &bdquo;Die meisten haben die Gemütlichkeit hervorgehoben, die vor allem daraus entstanden ist, dass alles mehr zusammengerückt ist.“ Besucherzahlen sind merklich gestiegen In den Jahren zuvor hatte Patrik Weber seinen Glühwein-Stand an der Kirchmauer. Jetzt ist er sozusagen nach gegenüber, direkt vor den Haupteingang des Rathauses gezogen. Mit dem neuen Konzept für das &bdquo;Weihnachtliche Bünde“ seien die Besucherzahlen merklich gestiegen, sagt Weber. &bdquo;Das ist für uns alle besser gelaufen dieses Jahr.“ Abgerechnet werde allerdings natürlich erst zum Schluss. Aus seiner Sicht seien neben den Buden vor allem auch die Sitzhütten gut angenommen worden. &bdquo;Da konnten sich die Besucher gut aufhalten, auch bei Regen. Das hat sich bewährt“, so Weber. Auch die Eisenbahn, die ihre Runden auf dem Platz fuhr und zu Beginn einmal ausgetauscht wurde, sei sehr positiv aufgenommen worden. Kommentar zum Markt: Weihnachtliches Bünde ist ein guter Anfang Er sehe den ersten Markt auf dem Rathausplatz wie einen Diamant-Rohling, so Weber. &bdquo;Natürlich war nicht sofort alles perfekt. Wir müssen jetzt noch etwas nachschleifen für 2025. Der Grundstein ist gelegt, der Rest kommt von allein.“ Fehlende Barrierefreiheit sorgt für Kritik Zum Beispiel die Holzhackschnitzel auf dem Pflaster des Rathausplatzes hatten für Unmut gesorgt. Für Rollatoren oder auch für Kinderwagen sei das sehr ungeeignet, hatten zu Beginn der Weihnachtszeit einige Besucherinnen und Besucher moniert. Die Stadt hatte zwar schnell reagiert, indem Wege zu den Buden hin frei gefegt worden waren, aber ganz zufrieden seien viele nicht gewesen mit dem Bodenbelag, sagt Weber. &bdquo;Wir wissen jetzt, in welche Richtung wir gehen müssen, und was wir im nächsten Jahr vielleicht besser machen oder optimieren können, wie etwa das Thema der Barrierefreiheit“, sagt dazu Ralf Grund. Insgesamt zeigt sich der Amtsleiter für Stadtmarketing und Kultur aber genau wie Patrik Weber sehr zufrieden mit dem neuen Konzept. Die Konzentration auf einen zentralen Ort sei sehr gut angenommen worden. Trotz des oftmals regnerischen und unbehaglichen Wetters habe sich das auch positiv auf die Besucherzahlen ausgewirkt, so Grund. Alles in allem habe es viele Mosaiksteine für das positive Gesamtbild des neuen Bünder Adventsmarktes gegeben. Auch erweiterte Weihnachtsbeleuchtung überzeugt Neben der Neugestaltung auf dem Rathausplatz überzeugte laut Grund auch die erweiterte Weihnachtsbeleuchtung, die sich erstmals durch die gesamte Innenstadt erstreckte – vom Bahnhofsgebäude bis zum Tönnies-Wellensiek-Platz. &bdquo;Diese Premiere war ein Erfolg und hat das Stadtbild während der Adventszeit sowohl deutlich aufgewertet als auch für die von vielen Bürgerinnen und Bürgern gewünschte echte Weihnachtsmarktstimmung über einen längeren Zeitraum gesorgt“, sagt der Stadtmarketingchef. Beim ebenfalls immer wieder geäußerten Wunsch nach einer Ergänzung der Getränke- und Essensbuden durch Kunsthandwerk ist Patrik Weber allerdings vorsichtiger: &bdquo;Das ist gar nicht so einfach, solche Stände für einen so langen Zeitraum zu bekommen. Die müssen schließlich auch auf ihre Kosten kommen“, gibt er zu bedenken, lässt aber durchblicken, dass er dazu schon ein paar Ideen habe. Schweigeminute für Magdeburg als &bdquo;Gänsehaut-Moment“ Einen absoluten &bdquo;Gänsehaut-Moment“ erlebte Patrik Weber nach eigenen Worten am vergangenen Samstagabend bei der Schweigeminute für die Opfer des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt und ihre Angehörigen. Auch in Bünde waren – wie auf vielen anderen Weihnachtsmärkten – um 19.04 Uhr, also genau 24 Stunden nach der Amokfahrt – die Lichter auf dem Weihnachtsmarkt ausgegangen und die Musik sei verstummt. &bdquo;Als die Kirchenglocken dann anfingen zu läuten, ging einem das durch Mark und Bein“, so Weber, der ausdrücklich hofft, dass so etwas am besten gar nicht mehr passiert. Der 33-Jährige, der ansonsten mit einer mobilen Tiki-Bar auf Veranstaltungen unterwegs ist, ist fast ein wenig traurig, dass das Weihnachtliche Bünde nun erst einmal vorbei ist. &bdquo;Wir hatten eine tolle Zeit hier mit einem sehr angenehmen Publikum. Und wir sind schon voller Vorfreude auf das nächste Jahr – wir sind auf jeden Fall wieder dabei.“

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