Niedrige Mieten, hoher Leerstand: So steht es um die Wohnungslandschaft in Bünde

Bünde. Insgesamt 21.778 Wohnungen gibt es in der Elsestadt. Sie verteilen sich auf 12.216 Wohngebäude. Das geht aus den Ergebnissen des Zensus hervor. Die Volksbefragung wird vom Statistischen Bundesamt und den Statistischen Landesämtern durchgeführt. Stichtag für die aktuellen Ergebnisse war der 15. Mai 2022. Als Wohngebäude werden im Zensus jene Gebäude bezeichnet, deren Gesamtnutzfläche mindestens zur Hälfte Wohnzwecken dient. Wohnheime werden dabei nicht berücksichtigt. In Nordrhein-Westfalen gibt es zum Stichtag fast vier Millionen Wohngebäude mit mehr als 8,9 Millionen Wohnungen. Das sind 6,8 Prozent mehr Wohnungen als beim Zensus 2011. Ein- und Mehrfamilienhäuser Wie aus der Volksbefragung hervorgeht, handelt es sich mit bei dem Großteil der Wohngebäude in NRW um Einfamilienhäuser (63,3 Prozent). Bünde liegt leicht über dem NRW-Durchschnitt: Hier machen die Einfamilienhäuser einen Anteil von 64,5 Prozent aus. Der Anteil der Wohngebäude mit zwei Wohnungen ist in Bünde deutlich über dem landesweiten Schnitt: In 22 Prozent der Gebäude gibt es zwei Wohnungen. Im Gesamtschnitt in NRW sind es 14,5 Prozent. Lesen Sie auch: Neue Daten zeigen: In OWL leben weniger Menschen als angenommen Das Verhältnis ändert sich allerdings bei Mehrfamilienhäusern mit drei bis sechs Wohnungen. In der Elsestadt machen sie einen Anteil von 11,4 Prozent aus, im NRW-Schnitt sind es 15,9 Prozent. Vor allem im Ruhrgebiet waren Mehrfamilienhäuser dieser Art überproportional oft vertreten – so zum Beispiel in Gelsenkirchen (32,4 Prozent), Essen (30,8 Prozent) und Herne (30,4 Prozent). Wohnfläche Nicht nur gibt es mehr Wohnungen in NRW als noch 2011, auch die durchschnittliche Wohnfläche ist von 90,3 auf 92,7 Quadratmeter gestiegen. Bünde liegt mit durchschnittlich 105,6 Quadratmetern Wohnfläche erneut über dem landesweiten Schnitt. In der Nachbarkommune Enger sind die Wohnungen durchschnittlich noch etwas größer, mit 109,7 Quadratmetern. In Herford hingegen liegt die durchschnittliche Wohnfläche bei 94,3 Quadratmeter und in Bielefeld bei 85,8 Quadratmeter. Dieser Trend zeigt sich auch NRW-weit. Wie aus den Zensus-Ergebnissen hervorgeht, gibt es bei der Wohnungsgröße die auffälligsten Unterschiede zwischen dem urbanen Raum mit hoher Bevölkerungsdichte und den weniger dicht besiedelten Gebieten: Im Schnitt sind Wohnungen in den Ballungsräumen kleiner als im ländlicheren Raum. Die durchschnittlich geringste Wohnfläche in NRW ist laut Zensus in Gelsenkirchen (76,6 Quadratmeter), Düsseldorf, Duisburg und Köln (jeweils 77,6 Quadratmeter) zu finden. Mietpreise pro Quadratmeter In Bünde liegt die Nettokaltmiete pro Quadratmeter zum Stichtag im Mai 2022 durchschnittlich bei 5,67 Euro. Damit ist sie günstiger als durchschnittlich in NRW (6,82 Euro) und ganz Deutschland (7,28 Euro). In der Nachbarkommune Enger war die Nettokaltmiete mit 5,42 Euro etwas niedriger als in Bünde. In Herford (5,78 Euro) und Bielefeld (7,12 Euro) hingegen höher. NRW-weit müssen die Menschen in Köln, Düsseldorf und Bonn mit mehr als neun Euro pro Quadratmeter am meisten Miete zahlen. Lesen Sie auch: Die Mieten sind in Bünde seit 2021 um 7 Prozent gestiegen Es handelt sich bei den Werten um die sogenannte Bestandsmiete. Das heißt: Im Zensus wurden nicht nur neu geschlossene Mietverhältnisse, sondern auch teils sehr lange bestehende Mietverhältnisse mit entsprechend niedrigerem Mietniveau berücksichtigt. Wohneigentum Die Wohneigentumsquote liegt in Bünde bei 54,2 Prozent. Mehr als die Hälfte der bewohnten Wohnungen in Wohngebäuden wurden also von den Eigentümern selbst bewohnt. Erneut befindet sich die Elsestadt damit über dem NRW-Durchschnitt (40,6 Prozent). Wie aus den Zensus-Daten hervorgeht, wohnen Menschen in ländlicheren Regionen überdurchschnittlich häufig im Eigentum. Laut dem Statistischen Landesamt IT.NRW hängt das womöglich damit zusammen, dass es in diesen Gemeinden einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern gibt. Diese werden überwiegend von den Eigentümern selbst bewohnt. Mehr zum Thema: Großes Bauprojekt in Bünde: In bester Lage entstehen 22 Eigentumswohnungen Die höchsten Wohneigentumsquoten weisen zwei OWL-Kommunen auf: Marienmünster (76,7 Prozent) und Borgentreich (74,8 Prozent) im Kreis Höxter. Insgesamt ist die Wohneigentumsquote seit 2011 (letzte Zensus-Erhebung) um 2,3 Prozentpunkte gesunken. Leerstand Insgesamt stehen zum Zensus-Stichtag im Mai 2022 in Bünde 4,2 Prozent der Wohnungen leer. Auch hier liegt die Elsestadt über dem landesweiten Durchschnitt – in NRW waren es 3,3 Prozent. In Herford (4,0 Prozent) und Bielefeld (3,1 Prozent) gab es ebenfalls weniger leerstehenden Wohnraum als in Bünde. Die höchsten Leerstandsquoten in Nordrhein-Westfalen wiesen Altena (11,4 Prozent), Lügde (6,8 Prozent) und Winterberg (6,7 Prozent) auf. Fast die Hälfte der landesweit leerstehenden Wohnungen (48,2 Prozent) war seit einem Jahr oder länger nicht bewohnt.

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