Die Linke will leer stehende Geschäfte in Bünder Innenstadt für Jugendarbeit nutzen

Bünde. Der Platz an der Laurentiuskirche hat sich seit einigen Jahren zu einem beliebten Treffpunkt für Jugendliche entwickelt. Zum Unmut von einigen Anwohnern, die sich in der Vergangenheit immer mal wieder über Ruhestörungen beklagt haben. Wie berichtet, hatte eine Anwohnerin jüngst die Vorwürfe erneuert und sich über die angebliche Untätigkeit der Stadt beschwert. Sowohl das städtische Ordnungsamt als auch die Polizei widersprachen allerdings. Nachdem es im vergangenen Sommer als Reaktion auf zahlreiche Vorfälle noch zu einer groß angelegten Kontrolle rund um die Laurentiuskirche gekommen war, bewerten beide Behörden die aktuelle Situation als unkritisch. Davon, dass der Platz – wie von der Frau behauptet – &bdquo;Bündes Brennpunkt Nummer eins“ sei, könne derzeit keine Rede sein. Gleichwohl würden sowohl Polizei als auch Ordnungsamt den Bereich im Auge behalten. Dazu hat sich nun auch die &bdquo;Die Linke“ in einer Stellungnahme geäußert. Für die Partei sei es der falsche Ansatz, an Treffpunkten von Jugendlichen vor allem nach Ordnungsamt und Polizei zu rufen. &bdquo;Der Schwerpunkt sollte auf dem Ausbau von Angeboten mobiler Jugendarbeit sowie Streetworkern und Streetworkerinnen liegen“, sagen die beiden Bünder Linken Alexander Kalteis und Tobias Domnik. Linke schlagen Bünder Cordes-Gelände vor Darüber hinaus bräuchten die Jugendlichen in Bünde &bdquo;mehr freie Plätze und Räume, die sie nutzen können“. Die Linke stellt dazu fest, dass in der Innenstadt zahlreiche Geschäfte leer stünden. Aus dieser Not könnte man laut der Partei eine Tugend machen und Läden für Jugendliche öffnen. Das würde viel Spielraum für Ideen eröffnen. &bdquo;Von Kicker- und Billiardtischen und kostenlosem WLAN bis hin zu Probe-, Versammlungs- oder Partyräumen mit gebührenfreiem Zugang zu technischem Equipment und Musikinstrumenten für selbstorganisierte Konzerte”, zählen Kalteis und Domnik auf. Und auch für die Außenbereiche hat die Partei einige Ideen. &bdquo;Nehmen wir eine Fläche wie das ehemalige Cordes-Gelände, baut man dort einen Sichtschutz drumherum, stellt Bänke auf mit einem WLAN-Point, Basketballkörbe, Graffitiwände, ein Volleyballfeld und einen Bolzplatz, einen Unterstand für Regenwetter und schon hat man einen schönen Rückzugsort“, sagen Kalteis und Domnik. Positives Beispiel aus Bottrop Um den Jugendlichen ein Mitspracherecht einzuräumen, könnten Workshops veranstaltet werden, in denen Ideen eingebracht werden könnten. Das Angebot zur Teilnahme an den Workshops könnte über die Bünder Schulen erfolgen, schlagen die Bünder Linken vor. Darüber hinaus müsse nach ihrer Meinung &bdquo;die Nutzung aller Sportplätze auch unabhängig von Vereinszugehörigkeit möglich sein und allgemein alle kommunalen Angebote für Kinder und Jugendliche kostenlos sein”. Dazu, ob Ladenbesitzer in der Innenstadt überhaupt bereit wären, ihre leerstehenden Geschäfte für Angebote der Jugendarbeit an die Stadt oder andere Organisationen zu vermieten, macht die Linke keine Angaben. Ebenso wenig darüber, wie viel Geld die Stadt dafür in die Hand nehmen müsste. Allerdings gibt es durchaus Städte, in denen das von den Linken vorgeschlagene Konzept funktioniert. Laut eines Berichts des Westdeutschen Rundfunks stellt ein Ladenbesitzer in Bottrop beispielsweise seit Ende 2023 Jugendlichen seine leer stehenden Räume kostenfrei zur freien Verfügung. Die Jugendlichen organisieren sich dort selbst und wollen das Modell auf weitere Städte im Ruhrgebiet ausweiten.

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