Leerstehendes Gebäude mit Schaum geflutet: Bünder Feuerwehr am frühen Morgen noch im Einsatz

Bünde. Am späten Montagnachmittag, 27. Mai, musste die Feuerwehr in Bünde zu einem beschwerlichen Einsatz ausrücken. Gegen 16.30 Uhr wurde ein Brand in der Knoller Straße gemeldet. Schnell hatte sich die Feuerwehr mit mehreren Einsatzfahrzeugen auf den Weg gemacht. Der Einsatz entpuppte sich als langwierig: Auch am frühen Dienstagmorgen sind noch Einsatzkräfte vor Ort. Der zunächst gemeldete Dachstuhlbrand entpuppte sich schon auf der Anfahrt als größeres Feuer: Die Rauchsäule war schon von weitem zu sehen, aus den Fenstern im Erdgeschoss und erstem Obergeschoss schlugen beim Eintreffen Flammen. Schnell wurde den Einsatzkräften klar, dass es sich um ein leerstehendes Gehöft handelte. Das Problem: Das Gebäude ist von einem Dickicht umgeben und von keiner Seite zu erreichen. Mit einer Motorsäge mussten sich die Feuerwehrleute zum Gebäude durchschlagen. Auch war nicht sofort klar, ob das Wasser vor Ort ausreichen würde. Die Einsatzkräfte begannen, über eine lange Strecke Schläuche zu legen, um die Versorgung sicherzustellen. &bdquo;Wir haben aus dem Ostbach eine Wasserversorgung gelegt“, so der Stadtbrandinspektor. Der &bdquo;Abrollbehälter Wasser“, der vorsorglich von der Feuerwehrleitstelle des Kreises angefordert wurde, konnte unverrichteter Dinge wieder abrücken. Es gibt noch mehr Probleme Während ein Teil der Feuerwehrleute Schläuche verlegte, teilten sich die restlichen Einsatzkräfte in zwei Teams für zwei Einsatzabschnitte auf. Von der Knoller Straße aus wurde per Wasserwerfer durch ein Fenster &bdquo;das Feuer niedergeschlagen“, so Brand. 2.400 Liter Wasser schossen pro Minute durch das Fenster. Die Einsatzkräfte verschafften sich im Laufe des Abends Zutritt zum Erdgeschoss. &bdquo;Wir haben die Räume abgesucht, geschaut, ob dort noch jemand drin ist“, so der Feuerwehrchef. Glücklicherweise fanden sie niemanden. Der Weg ins Obergeschoss blieb vorerst versperrt. Für die Nachbarn ist klar, warum: &bdquo;Der Hof Krämer steht schon mehr als 40 Jahre leer“, sagt Heinz Spilker. Jugendliche würden regelmäßig dort einbrechen, das Mobiliar sei zerschlagen und versperre die Wege. Brenzlige Situation Einsatzleiter Matthias Brand war die Situation zu brenzlig: &bdquo;Wir haben die Innenbekämpfung nicht weitergeführt. Das ist für meine Leute zu gefährlich“, sagt er. Zumal nicht klar war, wie es in den oberen Geschossen aussah und ob nicht doch Feuer durch Zwischendecken in weitere Gebäudeteile gelangte. Im Laufe des Abends wurde auch die Drohne der Feuerwehr eingesetzt, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Um 19.30 Uhr meldeten die Einsatzkräfte: Das Feuer ist unter Kontrolle. Mit bloßem Wassereinsatz ließen sich die Flammen allerdings nicht löschen. Um das Gebäude besser zu erreichen, unterstützte das THW Bünde ab 21 Uhr die Arbeiten und schnitt einen breiten Streifen bis zum Haus frei, sodass ab 21.30 Uhr das Haus mit Schaum geflutet werden konnte. &bdquo;Schaum verteilt sich besser und dringt auch viel besser in das Gerümpel“, erläuterte der Feuerwehr-Chef. Brand flammt erneut auf Zwei Zimmer waren so verbarrikadiert, dass die Einsatzkräfte die Fenster von außen öffnen mussten. Mit Hilfe von Leitern kletterten sie am Haus hoch und sprühten per Hand Schaum in die Räume. &bdquo;In einem Zimmer flackerte das Feuer immer wieder auf“, so Brand. Gegen 0.15 Uhr rückte ein Großteil der Einheiten ab. Der Löschzug Spradow übernahm die Brandwache - und bekam tatsächlich noch zu tun. Um 3.30 Uhr glimmte das Feuer erneut auf: &bdquo;Wir haben ein Zimmer noch einmal mit Schaum geflutet.“ Um 5 Uhr löste die Löschgruppe Holsen den Löschzug Spradow ab. Um 8.30 Uhr rückten dann auch die letzten Einsatzkräfte ab. Im Laufe des Tages werden die Feuerwehrleute noch einmal dort vorbeifahren. Denn die versiegelten Gullis, die verschlossen wurden, um den Löschschaum fernzuhalten, müssen wieder geöffnet werden. &bdquo;Der Schaum ist biologisch abbaubar. Trotzdem achten wir darauf, dass er nicht in die Natur und die Kanalisation geleitet wird“, sagte Brand am Dienstagmorgen. Die Feuerwehr stehe im Austausch mit dem Umweltamt und auch mit dem Abwasserwerk. Im Einsatz waren 90 Wehrmänner und -frauen der Hauptamtlichen Wache, der Einheiten aus Dünne, Spradow, Bünde-Mitte, Holsen und Hunnebrock. Die Löschgruppe Ahle wurde zusätzlich alarmiert und stellte den Grundschutz für die Stadt sicher. Im Laufe des frühen Abends rückte auch das DRK an. Die Rotkreuzler versorgen die Feuerwehrleute mit Getränken und Essen. Heinz Spilker stellte dafür seinen Hof zur Verfügung, &bdquo;schließlich war ich selbst lange dabei“, sagt er.

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