Koordinierter Schlag gegen Schleuserbande: Bundespolizei sucht in Bünde nach illegalen Einwanderern

Bünde. Mehrere Bullis der Bundespolizei stehen am Dienstag, 14. Mai, auf einem Parkplatz an der Kreuzung Borriesstraße/Gerhart-Hauptmann-Straße und sorgen für Aufsehen. Etwa 200 Meter davon entfernt stehen weitere Bullis und ein großer Reisebus der Bundespolizei auf dem Parkplatz eines Discounters. Die Beamten durchsuchen an der Kreuzung ein Unterkunftsgebäude. Auch ein weiteres Haus an der Holzhauser Straße steht auf ihrer Liste. Im Fokus steht dabei nicht die Vermieterin, sondern die dort eingemieteten Arbeitnehmer, wie Einsatzleiter Rainer Hochkeppler sagt. Die Durchsuchungen in Bünde gehören zu einer bundesweiten Aktion, bei der insgesamt 1.169 Beamte der Bundespolizei und des Zolls im Einsatz sind. Wie Zoll und Staatsanwaltschaft Kaiserslautern mitteilen, sei die Aktion &bdquo;ein koordinierter Schlag gegen eine Schleuserbande wegen des Verdachts der illegalen Anwerbung von Arbeitskräften aus Moldawien und Georgien.“ Bundespolizei und Zoll durchsuchten im Auftrag der &bdquo;Zentralstelle für Wirtschaftsstrafsachen“ der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern, die ebenfalls mit mehreren Staatsanwältinnen und Staatsanwälten an den Maßnahmen beteiligt ist, mehr als 40 Objekte in sechs Bundesländern. Die Schwerpunkte lagen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Inhaberin von Einsatz überrascht Die Inhaberin der Bünder Unterkunftsgebäude, Döndü Ünal-Cayara, wurde am Morgen von dem Einsatz überrascht und erklärt gegenüber der Neuen Westfälischen, dass sie die Arbeit der Polizei unterstützt. Sie, wie auch die Bundespolizei, erklärt, dass ihre Mietobjekte selbst nicht Bestandteil der Untersuchung seien, sondern die Mieter. Döndü Ünal-Cayara sagt: &bdquo;Die Personen müssen sich mit Ausweisdokumenten bei uns anmelden. Wenn sie sich länger in Deutschland aufhalten, müssen sie sich auch bei der Stadt Bünde anmelden.“ Allerdings, so Ünal-Cayara, sei es ihr nicht möglich, die Ausweise auf ihre Echtheit zu überprüfen. Insofern könne sie auch nicht ausschließen, dass Personen bei ihr eine Wohnung mieten, die sich mit gefälschten Papieren illegal in Deutschland aufhalten. Manche Personen wohnen drei Jahre und länger in ihren Unterkünften. Seit dem Morgen waren die Polizistinnen und Polizisten vor Ort und durchsuchten die Gebäude, in denen vor allem Arbeitskräfte aus dem Ausland untergebracht sind. &bdquo;Es geht um die Identität der Mieter und den regulären Aufenthaltstitel“, erläutert Einsatzleiter Rainer Hochkeppler. Solle es Auffälligkeiten geben, wird die Ausländerbehörde tätig. Zum Hintergrund Hintergrund der Ermittlungen ist laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft &bdquo;eine Tätergruppierung aus der Vorderpfalz, die im Verdacht steht, über ein Netz aus Personalvermittlungsfirmen eine Vielzahl von Staatsangehörigen aus Nicht-EU-Staaten angeworben und unter Verwendung gefälschter Ausweispapiere nach Deutschland eingeschleust zu haben.“ Die sich so in Deutschland illegal aufhaltenden Männer und Frauen sollen in angemieteten Unterkünften untergebracht worden sein. Die Menschen sollen dann als Leiharbeiter weitervermittelt worden sein, zum Beispiel in den Bereichen Logistik und Abfallwirtschaft. &bdquo;Es besteht insoweit auch der Verdacht, dass die Entlohnung der eingeschleusten Arbeiter deutlich unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns erfolgt“, so die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern, der Urkundenfälschung, des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt sowie der Erwerbstätigkeit von Ausländern ohne erforderlichen Aufenthaltstitel im größeren Umfang richten sich zurzeit gegen insgesamt 23 Beschuldigte. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen wurde umfangreiches Beweismaterial, insbesondere Firmenunterlagen/-aufzeichnungen, diverse Speichermedien wie Laptops und Smartphones sowie gefälschte Ausweisdokumente sichergestellt. Des Weiteren konnten in Durchsuchungsobjekten in Neustadt an der Weinstraße Betäubungsmittel in nicht geringer Menge sowie eine Langwaffe sichergestellt werden. In Bünde wurden keine &bdquo;Illegalen“ angetroffen &bdquo;Es wurden zahlreiche Personen angetroffen und vorläufig festgenommen, da bei ihnen der Verdacht des unerlaubten Aufenthaltes besteht“, heißt es vom Leitenden Oberstaatsanwalt in Kaiserslautern, Udo Gehring. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen wurde umfangreiches Beweismaterial, insbesondere Firmenunterlagen/-aufzeichnungen, diverse Speichermedien wie Laptops und Smartphones sowie gefälschte Ausweisdokumente sichergestellt. Des Weiteren konnten in Durchsuchungsobjekten in Neustadt an der Weinstraße Betäubungsmittel in nicht geringer Menge sowie eine Langwaffe sichergestellt werden. Es wurden zahlreiche Personen angetroffen und vorläufig festgenommen, da bei ihnen der Verdacht des unerlaubtenAufenthaltes besteht. Davon allerdings niemand in Bünde, wie die Einsatzleitung vor Ort mitteilte.

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